Strategy& 56 Prozent der Weltbevölkerung hat keinen Internetzugang

Hierzulande sind die Möglichkeiten des Internets aus dem Leben der meisten Menschen wohl kaum noch wegzudenken. Im Gegensatz dazu ist der überwiegende Teil der Weltbevölkerung mit dem World Wide Web bislang noch nicht in Kontakt gekommen. Wie Strategy& in seiner von Facebook beauftragten Studie "Connecting the World" herausfand, haben zurzeit 4,1 Milliarden Menschen – und damit etwa 56 Prozent der Weltbevölkerung – keinen Zugriff auf das Internet. Damit sind sie von der modernen Wirtschaft weitestgehend abgeschnitten.
Die Gründe für diesen Zustand sind vielfältig: Neben den hohen Kosten spielen laut der Studie auch infrastrukturelle Probleme sowie Schwierigkeiten in Bezug auf die Kapazitäten der bereits vorhandenen Netze eine Rolle. Ein ganz maßgeblicher Grund sei jedoch die Tatsache, dass die Notwendigkeit, neue Infrastrukturen und Netze dort auf- und auszubauen, wo es notwendig wäre, bisher oftmals noch nicht erkannt wurde. Dabei hätte ein weltweiter Internetzugang nicht nur für die bislang Abgekoppelten immense Vorteile: Auch die globale Wirtschaftsleistung könnte von einer digitalen Inklusion enorm profitieren.
Weltwirtschaft würde durch weltweiten Internetzugang kräftig wachsen
So rechnet Strategy& in diesem Fall mit einem Wachstum der weltweiten Wirtschaftsleistung um 6,7 Billionen US-Dollar. Darüber hinaus könnte ein Internetzugang für jedermann 500 Millionen Menschen aus der Armut helfen sowie unzähligen weiteren Menschen einen Zugang zum Gesundheitssystem verschaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist aus Sicht der Berater jedoch ein enges und effizientes Zusammenspiel dreier Komponenten essentiell: Konnektivität, relevante digitale Inhalte und Handel. "Menschen brauchen außerdem einen Grund, warum sie das Internet nutzen sollten, und Unterstützung, wenn sie das erste Mal online sind", erklärt Dr. Roman Friedrich, Geschäftsführer bei Strategy&.
Strategy& empfiehlt Internetanbieter im Bereich der Konnektivität daher, zunächst ihre Technologien zu modernisieren (z.B. Ausbau von 2G-Netzen auf den Standard 3G oder höher), dezentrale Content-Distribution-Systeme auszubauen und weitere nationale und internationale Internet-Knoten (IXPs) zu errichten. Dadurch könnten die Preise um bis zu 90 Prozent fallen und gleichzeitig die Bandbreite erhöht werden. Darüber hinaus müssten sich jedoch auch digitale Inhalte verändern, um den Bedürfnissen neuer Internet-Nutzer gerecht zu werden. Vor allem Bildungsinhalte sowie die Nutzung staatlicher Dienstleistungen sollten dabei im Fokus stehen. Zudem könnte auch der stationäre Handel eine wichtige Funktion erfüllen: Seine zentrale Aufgabe könnte dabei darin bestehen, Konsumenten zu motivieren, die Möglichkeit des Online-Kaufs zu nutzen, und sie damit häufig erstmals mit dem Internet in Kontakt zu bringen.
Zur Studie:
Für die Studie "Connecting the World" beobachtete Strategy& im Auftrag von Facebook die IT-Situation in 120 Ländern über einen Zeitraum von 10 Jahren.
tt
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