Kienbaum-Studie zur Vergütung in Krankenhäusern Ärzte verdienen je nach medizinischem Fachgebiet sehr unterschiedlich

Wie eine Studie von Kienbaum zeigt, verdienen auch auf der nachfolgenden Führungsebene Ärzte mehr als eine Führungskraft in der Klinikverwaltung: Krankenhäuser zahlen Oberärzten im Schnitt 130.000 Euro im Jahr und damit deutlich mehr als ihren Finanz-, Personal- oder IT-Chefs, die zwischen 84.000 und 93.000 Euro im Jahr erhalten. Für den Vergütungsreport "Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern 2016" hat Kienbaum 2.810 Positionen in insgesamt 125 Krankenhäusern analysiert.
Sowohl bei den Medizinern als auch in der Verwaltung seien die Gehälter um rund drei Prozent gestiegen, so die Berater. Dabei seien die Gehaltsunterschiede zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeitern nach wie vor erheblich.
Faktoren: Größe der Einrichtung, Position und Fachgebiet
Außerdem spielt die Größe des Krankenhauses eine wichtige Rolle bei der Vergütung: In größeren Häusern liegt das Gehalt der Geschäftsführer bei deutlich mehr als 200.000 Euro im Jahr, während man in kleineren Krankenhäusern mit durchschnittlich 133.000 Euro gut ein Drittel weniger verdient.
Bei den medizinischen Positionen wirkt sich neben dem persönlichen Verantwortungsrahmen vor allem das verantwortete medizinische Fachgebiet stark auf die Höhe der Gehälter aus: Bei den Chefärzten gehört zum Beispiel die Innere Medizin mit einem Jahresgesamtgehalt von durchschnittlich 352.000 Euro zu den am besten dotierten Fächern, während ein Chefarzt in der Pädiatrie beispielsweise bei lediglich rund 200.000 Euro liegt. Bei den Oberärzten zeigt sich zwar keine so breite Streuung der Gehälter, dennoch gibt es auch hier deutliche Unterschiede: Ein Chirurg verdient zum Beispiel durchschnittlich 142.000 Euro, ein Oberarzt in der Geriatrie hingegen 102.000 Euro.
Variable Vergütung bei Chefärzten nimmt zu
Vor allem im Topmanagement praktizieren immer mehr Krankenhäuser eine Vergütungspolitik, bei der das jährliche Gehalt an Leistung und Erfolg gekoppelt ist: Im vergangenen Jahr erhielten drei Viertel aller Geschäftsführer in Krankenhäusern eine variable Vergütung. Auch wenn ihr noch nicht die Bedeutung beigemessen werde wie in der Privatwirtschaft, in der 94 Prozent aller Geschäftsführer einen Teil ihres Jahreseinkommens als erfolgsabhängige Vergütung erhalten, sei die Zahl der Geschäftsführer in Krankenhäusern, die eine variable Vergütung erhalten, im Vergleich zum vergangenen Jahr weiter gestiegen, so Kienbaum. Die Berater gehen davon aus, dass sich der Trend einer zunehmenden Bedeutung variabler Vergütungskomponenten weiter fortsetzen werde – sowohl was die Verbreitung betreffe, als auch hinsichtlich des jeweiligen Anteils an der Gesamtvergütung.
Fast alle Chefärzte kommen in den Genuss einer variablen Vergütung. Nach wie vor sehr verbreitet sind das Liquidationsrecht und die Beteiligungsvergütung, häufig auch in Kombination mit einer Bonusvereinbarung. Auch die große Mehrheit der Oberärzte (84 Prozent) kommt in den Genuss einer variablen Vergütung.
Frauen selten in Top-Positionen
Frauen seien laut Kienbaum in Führungspositionen von Krankenhäusern noch deutlich unterrepräsentiert. Insbesondere die Top-Positionen wie Geschäftsführer und Chefärzte seien nur zu 16 beziehungsweise elf Prozent mit Frauen besetzt, während andererseits mehr als die Hälfte aller Fach- und Weiterbildungsärzte Frauen seien.
ah
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