"Agile Pulse 2023", Studie von BearingPoint Agiles Arbeiten: Mehrheit der Organisationen hat Transformationsziele noch nicht erreicht

Branchenübergreifend steht Agilität bei vielen deutschen Organisationen weiterhin ganz oben auf der Agenda. Viele meinen, ihre agile Transformation bereits abgeschlossen zu haben. Das zeigt die neue Studie „Agile Pulse 2023“ der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Wer jedoch die agile Transformation für abgeschlossen erklärt, der verhindert das, was Agilität im Kern ausmacht. Wie geht es dann weiter?

Agil handeln und agil sein – das ist nicht dasselbe und hat erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg von Agilität in Organisationen (Foto: picture alliance/vizualeasy | Ralf Kalytta).

Der Trend zur Agilität wird in der neuen Studie „Agile Pulse 2023“ von BearingPoint abermals bestätigt. Agilität steht nicht nur weit oben auf der Agenda von vielen Unternehmen, sondern nun auch von öffentlichen Organisationen und Behörden. Es herrscht branchenübergreifend Konsens darüber, dass der Herausforderung eines immer schnellen fortschreitenden Wandels und damit der stetig volatiler werdenden (Arbeits-) Welt mit der Integrationskraft begegnet werden muss, die Agilität bietet. Die Daten für die neue Studie von BearingPoint wurden mittels einer Online-Befragung unter rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Unternehmen und Organisationen erhoben. Die Teilnehmenden der diesjährigen Studie kommen vorrangig aus Deutschland (36 Prozent) und Österreich (31 Prozent). 

Fast ein Drittel der Unternehmen hält eigene agile Transformation für abgeschlossen

Agil handeln und agil sein – das ist nicht dasselbe und hat erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg von Agilität in Organisationen. Ganze 31 Prozent der Befragten geben an, ihre agile Transformation sei bereits abgeschlossen. Doch die reine Einführung agiler Methoden und Frameworks reicht für die langfristige Zielerreichung nicht aus. Dafür braucht es laut der Studie einerseits eine ganzheitliche, multidimensionale Betrachtung und andererseits eine evolutionär angelegte Transformation. Julia von Spreckelsen, Partnerin und Head of Agile Advisory Deutschland bei BearingPoint, meint dazu: 

Wer seiner Organisation eines der Standardframeworks im Projektverfahren zu Grunde legt, schließt dieses Projekt irgendwann ab. Wer jedoch an dieser Stelle die agile Transformation für abgeschlossen erklärt, der verhindert das, was Agilität im Kern ausmacht: die Verpflichtung zur Evolution, vor allem der kulturellen. Die agile Transformation kann für abgeschlossen erklärt werden, aber die Reise geht weiter.

Flexibilität und Qualität sind zentrale Ziele der agilen Transformation

Organisationen konzentrieren sich meist auf ganz bestimmte Felder, in denen sie ihre Agilitätsziele erreichen wollen, das heißt nicht alle werden als gleich relevant angesehen. Maßgebliche Ziele der Agilität sind vor allem eine erhöhte Flexibilität und Qualität sowie eine verbesserte Zusammenarbeit und eine kürzere Time-to-Market. Für ein Drittel der Befragten sind alle aufgeführten Ziele von Relevanz, während lediglich vier Prozent angaben, dass keines der Ziele relevant sei. Dies veranschaulicht den Handlungsdruck, unter dem Organisationen angesichts vor allem volatiler Marktumstände weiterhin stehen, so die Studie. 

Viele Unternehmen haben Ziele nicht erreicht – vor allem in den als relevant eingestuften Bereichen

Der Anteil der Befragten, die ein Ziel – in Abhängigkeit der angegebenen Relevanz – bereits erreicht haben, liegt im Bereich von 19 bis 29 Prozent. Die große Mehrheit der Befragten hat damit ihre Ziele noch nicht, oder nur teilweise erreicht. Und das vor allem in den von ihnen als sehr relevant eingestuften Bereichen Qualität, Time-to-Market und Flexibilität. Dagegen wurden die als nicht so relevant eingestuften Ziele, wie beispielsweise Employer Branding, Mitarbeitendenzufriedenheit und Transparenz, bereits eher erreicht. 

Andreas Mitter, Partner und Head of Agile Advisory Österreich bei BearingPoint dazu:

Die Tatsache, dass ausgerechnet in den Bereichen, die von den Organisationen als sehr relevant eingestuft wurden, die Ziele nicht oder nur teilweise erreicht werden konnten, ist für uns keine wirkliche Überraschung. Dieser Befund deckt sich mit unserem vorjährigen Studienergebnis und legt nahe, dass bisher gewählte Transformationsdesigns nicht ausreichen, die erforderlichen organisatorischen Veränderungen ganzheitlich und nachhaltig umzusetzen.

Organisatorische Integration: horizontale und vertikale Integration entscheidend

Während bereits ein gutes Drittel der Befragten angeben, dass Agilität in ihrer Organisation gesamthaft und horizontal integriert gedacht und umgesetzt wurde, beschränkt sich die Entwicklung und Implementierung agiler Ansätze in den Organisationen der übrigen Befragten primär auf einzelne darunter liegende Strukturelemente wie Bereiche, Abteilungen, Teams/Individuen. Wie die Studie auch zeigt, überschätzen viele Befragte den Umfang des agilen Arbeitens in der eigenen Hierarchieebene – die vertikale Integration – strukturell. Selbst- und Fremdeinschätzung liegen, vor allem auf den Managementebenen, recht weit auseinander.

 

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