Strategy&: Automotive-Trendbarometer Autobauer in Angst

Besonders kritisch sieht die Branche Dieselfahrverbote (54 Prozent) und ein mögliches Tempolimit (49 Prozent). Während diese Zahlen nicht verwunderlich scheinen, ist ein anderes Ergebnis alarmierend: Nur 48 Prozent der Unternehmen sehen sich mit Blick auf Batterietechnologie gerüstet.
Neben den Folgen des Brexits (62 Prozent) bereiten den Managern aber auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China (60 Prozent) sowie die sich abkühlende Konjunktur (58 Prozent) Sorgen. Insbesondere der seit 20 Jahren zum ersten Mal geschrumpfte chinesische Automarkt führt bei 40 Prozent der Befragten zu Angst vor drohenden Umsatzrückgängen von mehr als 10 Prozent.
"Internationale Krisen und schwächelnde Kernmärkte machen der Branche gerade in einer Phase zu schaffen, in der große Investitionen in Zukunftsthemen wie das autonome Fahren oder auch vernetzte Mobilitätsdienstleistungen gefragt wären", sagt Felix Kuhnert, Partner und Global Automotive Leader von PwC. "Bei rückläufigen Absatzzahlen und einer hohen Innovationsgeschwindigkeit der Tech-Branche steigt der Kooperationsdruck vor allem bei Herstellern und großen Zulieferunternehmen, um sich im unbeständigen Handelsklima zu behaupten",
Schlecht vorbereitet auf Elektrifizierung
Auch die Elektrifizierung sorgt für Unsicherheit: Unter den Automotive-Führungskräften geben 77 Prozent an, besonders bei der Entwicklung von Batterietechnologie unter enormem Innovationsdruck zu stehen. Weniger als die Hälfte der deutschen Unternehmen aus der Branche (48 Prozent) fühlt sich in diesem Zukunftsfeld gut vorbereitet. Dabei messen die befragten Manager der Elektromobilität für die kommenden Jahre ein großes Umsatzpotential zu. 43 Prozent gehen davon aus, dass die Zulassungen von E-Autos bis 2020 zwischen 10-20 Prozent steigen werden und ein Fünftel der Befragten erwartet sogar Zuwächse von über 20 Prozent. Der Markteintritt zahlreicher Start-ups aus dem Bereich Elektromobilität spaltet die Branche - 53 Prozent der Führungskräfte räumen ihnen gute Erfolgsaussichten ein, 45 Prozent schätzen die Chancen der Neugründungen als gering ein.
Für die B2B-Onlinebefragung "Stimmungsbarometer Automotive" wurden 203 Manager der Automobilbranche (Hersteller, Zulieferer, Handel) in Unternehmen mit mindestens 500.000 Euro Jahresumsatz in Deutschland im Februar 2019 befragt.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

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