McKinsey präsentiert Ergebnisse des Private Banking Survey Banken können von steigenden Erträgen der Kunden nicht profitieren

Das Jahr 2015 verlief für die Vermögenden in Deutschland und Europa überwiegend positiv. Laut dem Private Banking Survey des Beratungshauses sind die im Private Banking verwalteten Vermögen in der Bundesrepublik um 9 Prozent und in Europa um 7 Prozent gestiegen.

Dass sich die Vermögen der wohlhabenderen Kundenschicht aus Deutschland im Private Banking so gut entwickelt haben, liegt nach Einschätzung von McKinsey insbesondere an der positiven Entwicklung des Kapitalmarkts: Demnach sind 5 Prozentpunkte der Aufwärtsbewegung auf Kursgewinne an den Finanzmärkten zurückzuführen, lediglich 4 Prozent stammen aus zusätzlich angelegten Kundengeldern. In Gesamteuropa sind die Anteile hingegen ein wenig anders verteilt: Hier haben nur 3 der 7 Prozentpunkte ihre Ursache in Kursgewinnen, die restlichen 4 Prozent sind neue Mittelzuflüsse.

Deutsche Kunden setzen verstärkt auf Aktien

Die höheren Erträge der deutschen Private-Banking-Kunden sind aus Sicht von McKinsey somit in ihrer risikofreudigeren Anlagestrategie begründet: Während hierzulande ein Drittel (33 Prozent) des verwalteten Vermögens in Aktien steckt, sind es in Europa nur 29 Prozent. Dementsprechend sind die Barbestände in der Bundesrepublik mit einem Anteil von 26 Prozent deutlich geringer als im europäischen Durchschnitt (31 Prozent). Ein Fünftel der verwalteten Vermögen in Deutschland sind zudem in festverzinsliche Papiere angelegt.

Doch obwohl sich die Erträge ihrer Kunden so positiv entwickelten, kann die deutsche Private-Banking-Branche von diesem Anstieg nicht profitieren. Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Umsatzmarge der deutschen Anbieter von 70 auf 68 Basispunkte (0,68 Prozent des verwalteten Vermögens). Auch die Gewinnmarge stagnierte bei 17 Basispunkten und liegt damit deutlich unter dem europäischen Schnitt von 26 Zählern. "Angesichts schrumpfender Umsatzmargen müssen die Banken Antworten auf die verschärfte Regulierung, die Digitalisierung und die steigenden Ansprüche der Kunden finden", erklärte McKinsey-Seniorpartner Philipp Koch.

Vier Trends fordern den Private-Banking-Sektor heraus

Zudem sei keineswegs sicher, dass die Volumina im Private Banking in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen. Stattdessen müssen sich die Institute aus Sicht von McKinsey mit vier wesentlichen Trends auseinandersetzen. So nehmen die Kunden ihre Vermögensverwaltung zum einen nicht nur zunehmend selbst in die Hand, sondern verlangen zum anderen auch immer stärker nach digitalen Angeboten. Aufgrund dieser Entwicklung müssen sich Banken auch verstärkt um Mitarbeiter bemühen, für die die Entwicklungen der Digitalisierung kein Buch mit sieben Siegeln sind. "Die richtigen Mitarbeiter für das Banking von morgen zu gewinnen, gehört zu den Kernaufgaben des Topmanagements", mahnt Koch daher. Zudem setzen regulatorische Vorschriften, der starke Wettbewerb und die steigenden Kundenansprüche auch weiterhin die Kosten unter Druck. "Die Kostenbasis weiter zu verschmälern, gehört zu den wichtigsten Themen der Branche", so Koch.

tt

 

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