BDU: Deutscher Beratertag 2018 Beratungsgeschäft: Erfolgreich in bewegten Zeiten

von Tilman Strobel
Im Maritim direkt am Flughafen begrüßte Christoph Weyrather, Geschäftsführer des Veranstalters BDU, die zahlreichen Beraterinnen und Berater, die dem Ruf des Bundesverband Deutscher Unternehmensberater gefolgt waren. Im Anschluss formulierte Ralf Strehlau in seiner Begrüßung die großen Trends, die er als Präsident des BDU sieht. Seine wichtigsten Punkte: Das Beratungsgeschäft in Europa und speziell in Deutschland laufe gut, man sei "auf der Erfolgsspur". Dabei seien die großen, aber auch die thematisch sehr spezialisierten Beratungen zurzeit besonders erfolgreich. Eine große Herausforderung stelle auch für die Beratungshäuser die Digitalisierung dar. Gerade auch bei diesem Thema müssten, so Strehlau, die kleineren Beratungsfirmen "aufpassen, dass sie nicht abgehängt werden". Ein großes Anliegen sei ihm auch das Image der Branche, so der BDU-Präsident. In den Medien werde die Beraterbranche immer mal wieder kritisch gesehen, hier müsse man aufpassen. Klar sei aber, dass alle in der Branche selbst für das Image verantwortlich seien. Letzter Punkt im Vortrag von Ralf Strehlau: Die großen Nachwuchssorgen der Berater. Es gebe Fluktuationen, auf die man sich einstellen müsse. Vor allem aber hätten sich die Erwartungen der jüngeren Generationen gewandelt. So werde inzwischen vorausgesetzt, dass man als Arbeitnehmer auch Zeit für die Familie habe, flexible Arbeitszeitmodelle setzten viele Bewerber voraus. Das sei früher einfach anders gewesen, so der Präsident. Er selbst habe sich früher oft genug am Montag von seiner Familie verabschiedet, um diese erst am Freitagabend wieder zu sehen, das sei auch für ihn manchmal hart gewesen. Auf diesen Wandel müsse sich die Branche aber einstellen, um attraktiv im War of Talents zu bleiben.
Eine Reihe weiterer Vorträge folgte. So formulierte der neue Ländermanager & Leiter Produkt von LinkedIn für die DACH-Region, Jochen Doppelhammer, warum LinkedIn immer wichtiger für das Netzwerken wird. Im Anschluss präsentierte Philipp Depiereux von etventure, was sich für seine Firma seit der Übernahme durch EY in der Arbeitsweise verändert hat, nämlich wenig. Gerade die Nicht-Integration bringe den Erfolg, war eine der vielen Thesen in einem lebhaften Vortrag, in dem auch Beispiele für digitale Projekte beschrieben wurden. Nach der Kaffeepause präsentierten drei Firmen ihre Produkte in einer Art Pitch, die allesamt gerade für Beratungen sehr gut genutzt werden können. EasySlides, die die Arbeit mit PowerPoint erheblich erleichtern, CANEI.digital, die Kennzahlen von Unternehmen in Form von DATEX-Schnittstellen oder Excel-Tabellen in Sekunden in ein Bewertungsformat bringen. Schließlich Falcon, die gerade im Beratungsgeschäft die Projektarbeit erheblich vereinfachen wollen, indem alle wesentlichen Faktoren an einer Stelle abbildbar werden und somit Tabellen, Meetings und Abstimmungen überflüssig machten. Die Zuschauer durften nach dem Pitch abstimmen, knapper Sieger wurde CANEI.digital.

Nach der Mittagspause liefen auf dem BDU-Beratertag 2018 dann parallele "FokusForen", wie der BDU sie nennt. Dabei standen Themen wie "Mitarbeitervergütung in der Unternehmensberatung", "Vermeidung von Arbeitnehmerüberlassung", "Steht die Disruption des Geschäftsmodells Unternehmensberatung bevor?", oder "Vertrieb/Marketing/CRM für Unternehmensberatungen" auf dem Programm.
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