Oliver-Wyman-Analyse Bis 2020 mehr als die Hälfte aller Haushaltsgeräte vernetzt

In zehn Jahren wird das Smart Home in den Haushalten der Deutschen dominieren. Hersteller wie Branchenfremde arbeiten an digitalen Zusatzangeboten wie Apps und neuen Diensten, die das Zuhause revolutionieren werden, so eine Studie von Oliver Wyman.


Morgens aufstehen, die Espressomaschine hat bereits den Lieblingskaffee gebrüht und das Frühstück muss nur noch aus dem Ofen genommen werden. Kommuniziert mit den Küchengeräten hat wahlweise das Handy, der Wecker oder vielleicht auch nur der Lichtschalter im Bad. Was heute noch Zukunftsmusik ist, könnte bald Realität werden. Die Studienautoren von Oliver Wyman erwarten, dass bis 2020 mehr als 50 Prozent aller Haushaltsgeräte vernetzt sein werden. Im Vergleich zu anderen Branchen wie Automobil oder Sportartikel stehe der Haushaltssektor zwar noch relativ am Anfang, aber Investitionen in unterstütztes Kochen oder miteinander kommunizierende Hausgeräte zeigen: Auch der Haushaltssektor werde umgekrempelt – insbesondere, da viele dieser Neuheiten Teil des Trends zum Smart Home seien und sich wie Puzzlestücke zusammenfügen.

Intelligente Vernetzung bildet Grundlage für Innovationen

Entwicklungen wie unbegrenzte Vernetzung, Augmented Reality und Big Data eröffnen neue Möglichkeiten für sogenannte "Use Cases", die Kunden einen Mehrwert bieten. Im "Smart Home" kommunizieren Ofen, Wecker und zum Beispiel das Auto miteinander. Der Kühlschrank von Morgen ist mit Sensorik ausgestattet die erkennt, welche Produkte bald nicht mehr vorrätig sind und dem Smartphone mitteilt, diese auf die Einkaufsliste zu setzen.

Die etablierten Hersteller arbeiten bereits an neuen Lösungen, um sich in diesem Bereich zu positionieren. So haben die BSH und LG mit Mykie und SmartThinQ interaktive Schnittstellen vorgestellt, die Haushaltsgeräte über WLAN verbinden und mit dem Besitzer interagieren. Doch sie müssen sich gegen neue Anbieter durchsetzen, die ihnen das Terrain streitig machen wollen. Das am meisten umkämpfte Feld ist wohl der Bereich "Connected Home", mit Google (Nest), Apple (Home Kit) und Amazon (Echo) als prominentesten Vertretern.  

"Zu Hause Kochen" weicht dem "Zu Hause Essen"

Darüber hinaus gibt es laut den Studienautoren noch weitere Bereiche zu erschließen – etwa das "Zu Hause Essen". Start-ups wie Foodora oder Hello Fresh revolutionieren den Markt mit enormen Wachstumsraten. Dabei treiben sie eine Entwicklung an vom "Zu Hause Kochen" hin zum "Zu Hause Essen". Eine voll ausgestattete Küche ist in dieser Welt nicht mehr nötig, um zu Hause gut zu essen. Erste Neubauprojekte in Berlin sehen bereits separate Räumlichkeiten im Eingangsbereich vor, um verzehrfertige Lebensmittellieferungen warm oder gekühlt zu halten.

Gleichzeitig entwickeln sich neue Kundenbedürfnisse, die mögliche Erlösquellen für Hersteller darstellen, so die Studienautoren. Dazu gehören etwa platzsparende Geräte, die für unterschiedliche Funktionen eingesetzt werden können – etwa ein Gerät, das gleichzeitig Gemüse waschen, schneiden und kochen kann, wie es Serenti anbietet. Oder aber ganz neue Plattformen für die Küche von Morgen. Die Plattform von Innit etwa versteht sich auch als Lösung für weniger Lebensmittelabfälle im Haushalt, indem Rezepte für die noch vorrätigen Lebensmittel abhängig von der Haltbarkeit vorgeschlagen werden.

mr

 

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