Deloitte-Report zu Investitionen aus China Chinesische Investoren suchen verstärkt namhafte Technologieführer
Bereits im Juli hatte EY in einer Studie ermittelt, dass Deutschland für Investoren aus dem Reich der Mitte das beliebteste Investitionsziel in Europa ist. Einen ähnlichen Eindruck liefert nun auch ein Report von Deloitte, laut dem die Investitionsvolumina aus China in den vergangenen sechs Jahren signifikant gestiegen sind. Dabei konzentrieren sich die Investoren aus Fernost keineswegs auf deutsche Firmen, die wirtschaftlich in Schieflage geraten sind. Stattdessen versuchen die Geldgeber aus der Volksrepublik immer häufiger, namhafte Technologieführer zu übernehmen – auch aus dem Mittelstand. So standen nach den Erkenntnissen von Deloitte in den vergangenen Jahren zunehmend auch global aufgestellte Unternehmen, die in ihren Kernbereichen Weltmarktführer sind – die sogenannten "Hidden Champions" – auf der Wunschliste der chinesischen Investoren.
Automobilindustrie ist besonders im Fokus
Besonderes Augenmerk legen Geldgeber aus der Volksrepublik bei potenziellen M&A-Geschäften auf die deutsche Automobilindustrie. Insbesondere Betriebe der Zuliefererbranche erweisen sich durch ihre hohen Standards und das vor allem in den Bereichen Elektronik und Antrieb vorhandene Know-how als attraktive Übernahmekandidaten. Dabei werden auch die eher mittelständische Struktur sowie die zum Teil sehr hohe Profitabilität positiv bewertet. Doch die Automobilbranche ist nicht das einzige beliebte Investitionsziel der chinesischen Geldgeber: So kletterte beispielsweise auch das Investitionsvolumen in der Immobilienbranche in der ersten Jahreshälfte 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in der Logistik: In diesem Geschäftsfeld lag das Investitionsvolumen 2015 bei 41 Milliarden Euro – die vierte signifikante Steigerung innerhalb von vier Jahren bei unverändert hoher Nachfrage.
Auch Übernahmekandidaten profitieren häufig
Insgesamt rät Deloitte dazu, dem Investitionsinteresse aus China nicht allein mit Sorge zu begegnen. Schließlich sei eine Übernahme in vielen Fällen auch für die übernommene Firma mit Vorteilen verbunden. "Übernahmen wie die von Kuka zeigen das Interesse chinesischer Investoren an deutschen Firmen und deutscher High Tech. Befürchtungen, dass Unternehmen zerschlagen werden und Arbeitsplätze verloren gehen, sind dabei in den meisten Fällen unbegründet. Viele Automobilzulieferer sind beispielsweise in der Krise von chinesischen Investoren übernommen worden – und inzwischen erfolgreich umstrukturiert und wieder konkurrenzfähig", erklärt Deloitte-Partner Dirk Hällmayr, der die Chinese Services Group bei Deloitte führt.
tt
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