Dr. Isabella Geis, Q_PERIOR "Consultant war nie mein Berufswunsch"

Was haben Sie ursprünglich studiert?
Dr. Isabella Geis: Ich habe European Economic Studies, also Volkswirtschaftslehre, im Bachelor studiert. Für den Master habe ich dann mit Corporate Management & Economics, Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt auf Innovation und Organisation, einen breiteren Ansatz gewählt. In meiner Masterarbeit habe ich mich zum ersten Mal mit dem Thema nachhaltige Mobilität befasst, wo auch bis heute mein thematischer Schwerpunkt liegt. Nach dem Studium – und immer parallel zum Beruf – habe ich zu den ökonomischen Rahmenbedingungen intelligenter Verkehrssysteme promoviert.
Was waren Ihre ersten Berührungspunkte mit der Consultingbranche?
Dr. Isabella Geis: Das erste Mal klassische Beraterluft habe ich während eines Praktikums bei einer mittelständischen Beratung im Umfeld Energie und Public Sector geschnuppert. Die Begeisterung für Beratung hatte mich damals ehrlich gesagt noch nicht so richtig gepackt. Als Berufseinstieg habe ich daher einen etwas anderen Weg in dieses Metier gewählt: die wissenschaftliche Beratung. Als Projektmitarbeiterin an der Zeppelin Universität habe ich ein Beratungsprojekt für die Europäische Kommission durchgeführt, Teilprojektverantwortung übernommen und nun endgültig den Grundstein für mein großes Leidenschaftsthema und meinen fachlichen Schwerpunkt gelegt: die Zukunft der Mobilität.
Wie sind Sie zum Consultant geworden?
Dr. Isabella Geis: Consultant war nie mein Berufswunsch, aber ich bin dorthin gekommen, weil ich als Beraterin die Möglichkeit habe das zu tun, was mir Spaß macht: Organisationen dabei unterstützen, ihre Projekte zur Mobilitätswende zu starten und erfolgreich umzusetzen.
Mein Berufseinstieg im Projekt für die Europäische Kommission, die Jahre danach im Umfeld der wissenschaftlichen Beratung und Forschung an der Zeppelin Universität sowie meine Tätigkeit als selbstständige Projektmanagerin haben mich für das Projektgeschäft geprägt. Ich habe immer an der Schnittstelle aus Forschung und Beratung gearbeitet. Auch und insbesondere als ich danach als Projektleiterin zum Fraunhofer IML gewechselt bin, hat sich das nur noch stärker ausgeprägt. Geblieben ist immer mein fachlicher Schwerpunkt: die Mobilität. Alle meine Projekte hatten immer eines gemeinsam: Die Mobilitätswende mit oder für meine Auftraggeber gestalten und sie dabei unterstützen, ihre Organisation zukunftsfähig zu machen. Als ich 2019 bei der Unternehmensberatung Q_PERIOR eingestiegen bin, stand für mich im Fokus, noch näher an die Umsetzung von Mobilitätsprojekten heranzurücken. Als Beratung an der Schnittstelle von Business und IT tun wir genau das: wir begleiten unsere Kunden von der ersten Ideenfindung bis zur erfolgreichen Umsetzung.
Wenn Sie nicht Consultant geworden wären, was wäre die Alternative gewesen?
Dr. Isabella Geis: Vielleicht Wissenschaftlerin, aber wohl auf jeden Fall etwas mit Mobilität.
Welche 3 Eigenschaften muss eine Person bereits zu Beginn für diesen Beruf mitbringen?
Dr. Isabella Geis:
- Ein gesundes Maß an Standfestigkeit, wenn es darum geht, die Empfehlungen für den Kunden zu vertreten aber auch die Einsicht anzuerkennen, dass man nicht auf alles sofort eine Antwort haben muss
- Anpassungsfähigkeit an die Unternehmens- und Arbeitskultur, sowie die Denkweise und Sprache des Kunden
- Schnelle Auffassungsgabe und Strukturierungsfähigkeit
Was machen Sie konkret in Ihrer Tätigkeit als Consultant?
Dr. Isabella Geis: Mein Alltag ist enorm vielfältig und unterscheidet sich von Woche zu Woche und von Projekt zu Projekt. Oft betreue ich mehr als nur ein Kundenprojekt. Jedes ist dabei anders und verlangt andere Tätigkeiten. Das Beratersein ist neben Projekten aber von vielen anderen Aktivitäten geprägt: Wichtig ist die Vernetzung und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen von Q_PERIOR, um immer im Blick zu haben, welche Entwicklungen es in anderen Branchen gibt. Das hilft mir, auch für meine eigenen Kunden dazu zu lernen und neue Themen zu erschließen. Aber auch die Vernetzung nach Außen ist enorm wichtig für meinen Alltag, um bei neuen Trends und Entwicklungen stets auf dem Laufenden zu bleiben und um uns als Q_PERIOR mit unseren Themen sichtbar zu machen.
Wenn ich im Projektgeschäft unterwegs bin, dann berate und unterstütze ich Ministerien, Behörden, Städte oder Verkehrsunternehmen dabei, die Mobilitätswende voranzutreiben. Konkret kann das bedeuten, in den Organisationen Teams und Führungskräften dabei zu helfen, die richtigen Themen oder Themen richtig anzugehen, Strategien zu entwickeln und in diese umzusetzen. Dafür ist es wichtig, Inhalte zielgruppengerecht aufzubereiten und zu kommunizieren. Mit all meinen Projekten bewege ich mich an der Schnittstelle von IT und Management. Hier bin ich Übersetzerin, Ratgeberin und Gestalterin.
Auf welchen beruflichen Erfolg sind Sie besonders stolz?
Dr. Isabella Geis: Ich habe vor 2,5 Jahren die Chance genutzt, bei Q_PERIOR das Thema Mobilität aufzubauen und gemeinsam mit einem tollen Team zu gestalten. Heute machen wir eine Vielzahl sehr spannender Projekte, sind deutlich gewachsen und wachsen weiter. Das Thema Mobilität bei Q_PERIOR und jedem meiner Kunden vorangebracht zu haben und damit einen Beitrag zu nachhaltigerer Mobilität zu leisten, macht mich stolz auf meine Arbeit und mein Team.
Was macht Ihnen besonders Spaß an der Tätigkeit als Consultant?
Dr. Isabella Geis: Mich jeden Tag auf neue Themen und Menschen einzulassen und gleichzeitig mein Thema, nämlich die Mobilität der Zukunft mit und für Organisationen voranzubringen.
Was vermissen Sie manchmal an Ihrem Job?
Dr. Isabella Geis: Ich kann Themen gestalten, mit Menschen arbeiten, immer wieder neue Methoden lernen und neue Themen verstehen. Durch das mobile Arbeiten bin ich im Alltag flexibel. Ich vermisse nichts.
Die Arbeit als Consultant gilt gemeinhin als wenig familienfreundlich: Viele Überstunden, viele Reisen. Wie ist das bei Ihnen? Wie vereinbar ist Ihr Job mit der Familie?
Dr. Isabella Geis: Es ist natürlich richtig, dass der Beruf des Consultants mit Reisen verbunden ist und insbesondere in Projekthochphasen sehr arbeitsintensiv sein kann. In diesen Phasen müssen wir uns selbstverständlich gut organisieren, damit Familie und Privatleben den Raum finden, die sie brauchen. Da ich in der Nähe von Frankfurt lebe, habe ich den großen Vorteil, Hin- und Rückreise oft an einem Tag machen zu können, so dass ich öfter Zuhause schlafen kann, als man das von Consultants glauben mag.
Durch Corona hat sich die Reisesituation in den vergangenen 1,5 Jahren aber deutlich verändert und ich gehe davon aus, dass das Reisen zwar wieder zunehmen wird. Dennoch wird vieles von dem, was wir und unsere Auftraggeber über das Remotearbeiten gelernt haben, wohl auch erhalten bleiben. Das heißt, der typische Berateralltag befindet sich mitten im Wandel.
Dazu kommt, dass Q_PERIOR einiges dafür tut, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Es gibt viele Initiativen, wo Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eingebunden werden, um den Beruf des Consultants besser an die Bedarfe und Anforderungen der Beraterinnen und Berater anzupassen, zum Beispiel in unseren Transformationsprozess zur Fluid Company.
Haben Sie ein Zertifikat, dass Sie selbst als Consultant auszeichnet?
Dr. Isabella Geis: Ich habe natürlich einige Zertifizierungen, wie eine SCRUM-Zertifizierungen oder fachliche zu künstlicher Intelligenz. Die Zertifikate sind aber nicht, was mich als Consultant auszeichnet. Viel wichtiger als alle Zertifikate sind meine langjährige Projekterfahrung als Beraterin, Projektleiterin oder Senior Expert. Ich bringe Begeisterung für mein Thema mit und die Lust, Veränderung voranzutreiben und mit Kunden gemeinsam die Hürden zu meistern, die auf dem Weg liegen. Darüber hinaus verfüge ich über ein ausgeprägtes internes und externes Netzwerk. Das lässt sich in keinem Zertifikat abbilden.
Wie bilden Sie sich selbst weiter?
Dr. Isabella Geis: Bei Q_PERIOR habe ich Anspruch auf bis zu fünf Trainingstage pro Jahr. Die nutze ich in der Regel für unsere Inhouse-Trainingsangebote, um mich in Methoden, aber auch Soft Skills weiterzuentwickeln. Außerdem besuche ich auch stärker fachlich ausgerichtete Trainings, die dann extern sind, kürzlich zum Beispiel zum Thema künstliche Intelligenz. Und dann gilt es natürlich, kontinuierlich auf dem Laufenden zu bleiben. Dafür gibt es keine Kurse oder Trainings. Deshalb tausche ich mich immer wieder mit Kolleginnen und Kollegen zu aktuellen Trends und Entwicklungen aus, besuche Veranstaltungen und komme mit anderen Expertinnen und Experten ins Gespräch.
Wenn Sie zehn Jahre in die Zukunft schauen: Werden Sie dann immer noch als Consultant arbeiten?
Dr. Isabella Geis: Genug zu tun wäre dann wohl auf jeden Fall noch.
Würden Sie den Beruf des Consultants weiterempfehlen?
Dr. Isabella Geis: Für mich ist es ein spannender Beruf, der es mir möglich macht, all das in meinem Alltag zu vereinen, was mich antreibt und mir Freude macht: immer wieder neue Projekte, Umgebungen und Menschen. Das heißt aber natürlich auch, dass meine Woche oft von den akuten Herausforderungen meiner Kunden bestimmt ist. Das bringt aber auch Unberechenbarkeit in meinen Alltag und führt dazu, dass andere Themen hintenanstehen müssen.
Empfehlen würde ich den Beruf deshalb nur denjenigen, die gerne in schnell wechselnden Rahmenbedingungen arbeiten, sich immer wieder auf neue Kunden einlassen wollen und das als Herausforderung sehen und daran Freude haben. Ein neues Projekt ist manchmal wie ein neuer Arbeitgeber: Man fängt neu an, arbeitet mit neuen Menschen, Themen und Voraussetzungen.
Ihre Präferenz: Selbstständigkeit oder Angestelltenverhältnis?
Dr. Isabella Geis: Keine Präferenz. Was ein Angestelltenverhältnis interessant macht, wenn es ist wie heute: unternehmerischer Freiraum und Verantwortung.
Über Dr. Isabella Geis:

Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

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