BDU Geschäftsklima-Index Consulting-Geschäftsklima bleibt hervorragend, aber erste Turbulenzen in Sicht

Noch immer über den Wolken liegt das Geschäftsklima im Consulting. Aber die Anzeigen für den Landeanflug mehren sich. (Bild: picture alliance / Jan Eifert | Jan Eifert)
Geschäfte der Berater laufen weiterhin sehr gut, aber die Aussichten werden etwas trüber
Der BDU - Bundesverband Deutscher Unternehmensberater - hat den Geschäftsklima-Index für die Consultingbranche im vierten Quartal 2021 veröffentlicht. Dazu wurden 432 Consultants im Zeitraum vom 12. Januar bis zum 18. Januar 2022 befragt.
Kernergebnis: Die Consultingbranche ist weiter optimistisch, die Geschäfte laufen gut. Der Geschäftsklima-Index für die Consultingbranche ist zwar im Vergleich vom dritten auf das vierte Quartal 2021 leicht von 111,0 auf 108,3 gesunken, insgesamt liegt die Consultingbranche aber immer noch nahe am Allzeithoch vom Dezember 2021 (112,7). Es mehren sich die Unsicherheitsfaktoren: Neben Corona blicken die Berater auch sorgenvoll auf Themen wie Probleme in den Lieferketten, Zinserhöhung und Inflationsängsten.
Kleinere Berater leider stärker unter Kontaktbeschränkungen

Der Ifo-Index bricht stärker ein, der BDU-Index bleibt weitestgehend stabil (Quelle: BDU)
Wie meistens gibt es Unterschiede zwischen Beratungsfeldern und Unternehmensgrößen: Bei den Beratungsfeldern stechen einmal mehr die Sanierer heraus, die immer auch die Restrukturierungs- und Sanierungswelle warten. 53 Prozent gehen davon aus, dass die Aussichten für die Sanierer noch besser werden, auch wenn die aktuellen Geschäfte unter Budget laufen. Hochzufrieden mit dem aktuellen Geschäft sind dagegen die IT-Berater, die noch immer davon profitieren, dass durch Corona ein Digitalisierungsschub ausgelöst wurde. Vergleichsweise verhalten sind die HR-Beratungen, gefolgt von den Strategieberatungen. Insgesamt schaut die Branche aber hoffnungsfroh in die Zukunft.
Weiterhin zeigt sich auch der Trend, dass große Beratungshäuser die aktuelle Lage besser beurteilen als kleinere Unternehmen. Die Ursache sieht der BDU darin, dass kleinere Unternehmen stärker auf die Vor-Ort-Beratung ausgerichtet sind und deshalb aufgrund der bestehenden Kontaktbeschränkungen mehr von der Pandemie betroffen sind als beispielsweise das Beratungsgeschäft von großen Marktteilnehmern mit stärkeren IT-Geschäftsanteilen. Dieser Effekt zeigt sich lt. BDU auch bei den HR-Beratern, deren Indexwert von 106,1 auf 98,3 gesunken ist. In diesem Beratungssegment, in dem oftmals Training und Coaching angeboten wird, wirken sich die Corona-Einschränkungen beim persönlichen Kundenkontakt ebenfalls nachteilig aus.
Erhebungsmethode | Onlinebefragung |
Befragte Zielgruppe | Consultants aus der gesamten Consultingbranche |
Stichprobengröße | n = 432 |
Feldzeit | 12. Januar bis 18. Januar 2022 |
Land | Deutschland |
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