PwC Maschinenbau-Barometer Deutsche Maschinenbauer: Weniger Umsatz aus dem Ausland erwartet

Noch größere Sorge bereitet den deutschen Maschinenbauern die Entwicklung der Weltwirtschaft: Hier gehen nur noch 30 Prozent der Unternehmen von einer positiven Entwicklung aus (Vorquartal: 48 Prozent). Jedes vierte Unternehmen äußert sich sogar ausdrücklich pessimistisch. Dies geht aus dem Maschinenbau-Barometer von PwC für das 1. Quartal 2016 hervor, für das 105 Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau befragt wurden. Zu Jahresbeginn habe sich bei den deutschen Maschinenbauern eine spürbare Ernüchterung eingestellt, erläutert Dr. Frank Schmidt, Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC. Ausschlaggebend hierfür dürften vor allem die schlechten Konjunkturnachrichten aus China, der sanktionsbedingt rückläufige Export nach Russland sowie eine insgesamt schwierige Auftragslage der Unternehmen im ersten Quartal sein.
Tatsächlich ist die exportorientierte Branche gerade mit Blick auf die Erwartungen für ihr Auslandsgeschäft zunehmend zurückhaltend. Der erwartete Anteil am Gesamtumsatz ist in den letzten vier Quartalen kontinuierlich gesunken: Aktuell gehen die Unternehmen davon aus, dass sie in den nächsten zwölf Monaten nur noch etwas mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) ihres Umsatzes aus dem Geschäft mit ausländischen Kunden generieren werden. Eine Expansion ins Ausland planen derzeit lediglich 42 Prozent der befragten Entscheider.
Die getrübte Stimmung spiegelt sich auch in der Investitionstätigkeit der Unternehmen wider: Weniger als die Hälfte der Befragten plant in den kommenden zwölf Monaten größere Investitionen. Im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 will lediglich jedes dritte Unternehmen seine Ausgaben in den kommenden Monaten erhöhen. Die Investitionstätigkeit des deutschen Maschinenbaus im Bereich Digitalisierung sei noch ausbaufähig, sagt Frank Schmidt. Die Unternehmen dürften insbesondere den langfristigen Nutzen, etwa durch digitale Geschäftsmodelle, Effizienzsteigerungen oder die engere Einbeziehung von Kunden und Zulieferern entlang der Wertschöpfungskette, nicht aus den Augen verlieren.
Als wichtigste Wachstumsmärkte für ihre Erzeugnisse und Dienstleistungen identifizieren die befragten Maschinenbauer in erster Linie Europa (60 Prozent) und die USA bzw. Nordamerika (50 Prozent). China nennen weniger als ein Drittel als bedeutendsten Wachstumsmarkt; Asien allgemein landet mit 24 Prozent knapp dahinter. Trotz der anhaltenden Sanktionen nennt fast jedes fünfte Unternehmen Russland als einen der wichtigsten Wachstumsmärkte. Die klassischen Absatzmärkte Europa und USA spielten weiterhin eine zentrale Rolle für den deutschen Maschinenbau, so Frank Schmidt. Die Nähe zum Kunden, eingespielte Lieferketten sowie eine gute Positionierung im Hochtechnologiesegment seien von entscheidender Bedeutung für die gesamte Branche.
Zur Studie: Das PwC Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer Panelbefragung von ca. 100 Führungskräften im deutschen Maschinenbau. Die Befragten werden im Rahmen der vierteljährlichen Erhebung gebeten, die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche und ihres Unternehmens zu bewerten. Zusätzlich wird in jeder Ausgabe ein aktuelles Branchenthema behandelt.
ah
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