PwC und WifOR-Institut untersuchen Folgen des demografischen Wandels Deutschen Unternehmen könnten 2030 3,5 Mio. Arbeitskräfte fehlen

Der demografische Wandel wird sich in den kommenden Jahrzehnten auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Wie PwC und das WifOR-Institut herausgefunden haben, könnten deutschen Unternehmen 2030 rund 3,5 Millionen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen als heute.

Zudem dürfte den Berechnungen von PwC und dem Darmstädter WifOR-Institut zufolge das Durchschnittsalter der Beschäftigten um 2,3 auf dann 44,5 Jahre steigen. Der nominelle Engpass an Arbeitskräfte könnte sich allerdings noch deutlich verringern: So könnten etwa die Auswirkungen der Digitalisierung zu einer Halbierung des Arbeitskräftemangels führen. Zudem könnten die Folgen des demografischen Wandels zusätzlich durch ein höheres Renteneintrittsalter, eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen und mehr Zuwanderung abgefedert werden.

Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte wird härter

Aus Sicht von PwC ist dies für Betriebe allerdings kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. "Es ist höchste Zeit, dass Unternehmen ihre Personalarbeit als strategische Aufgabe begreifen", warnt Petra Raspels, Vorstand Human Capital bei PwC Deutschland. "Selbst wenn der Engpass an Arbeitskräften durch die Digitalisierung deutlich sinken sollte, werden die Arbeitgeber über alle Branchen hinweg um dieselben Qualifikationen werben: Akademiker, Spezialisten der Informations- und Kommunikationstechnologie und Absolventen der MINT-Studienfächer."

Genau diese Berufsgruppen sind es auch, deren Jobchancen bis zum Jahr 2030 deutlich steigen dürften. So wird sich laut der Analyse die Nachfrage an akademischen und vergleichbar ausgebildeten Fachkräften in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) im Vergleich zum Jahr 2008 nahezu verdoppeln (+ 97 Prozent). Ebenfalls sehr gefragt werden nach Einschätzung von PwC und dem WifOR-Institut Führungskräfte im kaufmännischen Bereich (+ 86 Prozent), Betriebswirte (+ 70 Prozent), Naturwissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure (+ 69 Prozent) sowie Führungskräfte in der Produktion und bei speziellen Dienstleistungen (+ 66 Prozent) sein. Deutlich schlechter werden hingegen die Berufsaussichten für Arbeitskräfte mit einem niedrigen Qualifikationsprofil wie Hilfsarbeiter, Fahrzeugführer oder Bediener mobiler Anlagen, da viele dieser Tätigkeiten durch die immer stärker um sich greifende Automatisierung zunehmend von Maschinen übernommen werden.

Das nominelle Angebot potenzieller Mitarbeiter wird sich laut der Studie bis 2030 wohl in nahezu allen Branchen verringern. Lediglich im Bereich Technologie/Medien/Telekommunikation prognostizieren PwC und das WifOR-Institut einen Anstieg des Angebotpotenzials an Arbeitskräften von 1,19 Millionen im Jahr 2015 auf 1,29 Millionen (+ 8,8 Prozent) im Jahr 2030. "Der Wettbewerb wird sich drastisch verschärfen. Unternehmen werden immer häufiger versuchen, mit gezielten Anreizen auch vertraglich gebundene Fachkräfte bei anderen Unternehmen abzuwerben", sagt Raspels angesichts dieser Zukunftsaussichten voraus. Zu einem dieser Anreize für potenzielle Mitarbeiter könnte sich aus Sicht von Raspels angesichts der wenig aussichtsreichen Entwicklung der staatlichen Rentenbezüge die betriebliche Altersvorsorge entwickeln.

Österreich und die Schweiz sind weniger stark betroffen

In Österreich und der Schweiz stellt sich die Situation hingegen deutlich anders dar. So ist in Österreich erst ab dem Jahr 2024 mit einem moderaten Angebotsrückgang zu rechnen. Zudem wird die Alpenrepublik im Jahr 2030 mit 43,7 Jahren wohl ein geringeres Durchschnittsalter der Beschäftigten erreichen als Deutschland. In der Schweiz wird sich das Angebotspotenzial bis 2030 sogar erhöhen. Dennoch steigt auch hier das Durchschnittsalter aller Beschäftigten bis zum Jahr 2030 von 40,7 auf 42,4 Jahre.

tt

 

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