Studie von adesso Die Potenziale von Intelligent Automation werden noch nicht ausgeschöpft

Viele Unternehmen setzen Automatisierung punktuell bereits erfolgreich ein, schöpfen aber nicht das volle Potenzial aus. Die Antwort darauf lautet Intelligent Automation, die Kombination aus verschiedenen Technologien. Der IT-Dienstleister adesso hat im Rahmen einer Studie Unternehmen dazu befragt, wo sie auf der Reise hin zur intelligenten Automatisierung stehen.

Die Potenziale von Intelligent Automation werden in deutschen Unternehmen noch nicht optimal ausgeschöpft. (Bild: picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach)

Intelligent-Automation-Lösungen spielen schon heute in unterschiedlichen Unternehmensbereichen eine wichtige Rolle. Welche Einstellungen, Erwartungen und Pläne rund um diese Königsdisziplin der Digitalisierung von Prozessen haben die Anwenderinnen und Anwender? In welchen Bereichen setzen sie die Technologie bereits ein? Welche Gründe sprechen für Intelligent Automation? Wo liegen die größten Hindernisse? 

Mit diesen Fragen hat sich der IT-Dienstleister adesso in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut HEUTE und MORGEN in einer Studie beschäftigt und dafür die Meinung von 500 Entscheiderinnen und Entscheider in Unternehmen, die bereits mit KI arbeiten, eingeholt.

Was adesso unter Intelligent Automation versteht
Intelligent Automation – Robotic Process Automation (RPA), angereichert mit Künstlicher Intelligenz, Machine Learning oder Natural Language Processing – erlaubt es, Prozesse zu automatisieren, die dafür bisher nicht zugänglich waren. Ein Beispiel dafür sind Reklamationen im Service. Hier gilt es, das Beschwerdepotenzial einer Nachricht zu erkennen, diese an die richtige Stelle im Unternehmen weiterzuleiten und anschließend die Bearbeitung zu monitoren. Dieser Prozess findet bislang manuell statt, verbunden mit einem hohen Aufwand und entsprechenden Qualitätsschwankungen.

IT-Abteilung als Vorreiter

Der Studie zufolge setzen bereits 30 Prozent der befragten Unternehmen bereichsübergreifend auf Intelligent Automation. Die IT-Abteilung ist dabei mit einer Einsatzquote von 44 Prozent Vorreiter, gefolgt von Produktion/Fertigung (38 %) und Service (36 %). Im Management spielt Intelligent Automation dagegen erst bei 24 Prozent der Befragten eine Rolle. Ähnlich sieht es in den Bereichen Marketing (25 %) und Human Resources (26 %) aus.

Aktueller Stand von Umsetzung und Planung von Intelligent Automation in den Unternehmen. Zum Vergrößern klicken. (Grafik: adesso)

Effizienz und Kostenersparnis wichtigste Ziele

Ganz oben auf der Liste der Gründe für Intelligent Automation stehen die üblichen Verdächtigen eines jeden Automatisierungsprojektes: Prozesse sollen effizienter werden (58 %) und die Kosten sinken (46 %). Das Thema Resilienz dagegen ist trotz der zahlreichen aktuellen Krisen in diesem Zusammenhang nur ein Nebenaspekt (9 %). Überraschendes Ergebnis der Studie: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden durch den Wegfall repetitiver und bürokratischer Tätigkeiten fließt laut Studie bei weniger als jedem fünften Umfrageteilnehmenden (18 %) in die Entscheidung für eine Intelligent-Automation-Lösung mit ein.

Motive, aus denen heraus die Unternehmen auf Intelligent Automation setzen. Erstaunlich: Die Entlastung der Mitarbeitenden spielt offenbar keine übergeordnete Rolle. Zum Vergrößern klicken. (Grafik: adesso)

Fehlendes Know-how und mangelnder Fokus auf personelle Entlastung

Der größte Hemmschuh auf dem Weg zu mehr Intelligent Automation in Unternehmen ist laut Studie das mangelnde Fachwissen. 44 Prozent der Befragten führen diesen Grund an. Auf Platz zwei und drei folgen technologische Aspekte (34 %) sowie die Implementierungskosten (33 %). Fehlende Anwendungsfälle werden dagegen nur von 20 Prozent der Befragten als Hindernis gesehen. 

Mangelndes Know-how ist der wichtigste Grund, warum Intelligent Automation in Unternehmen nicht konsequent umgesetz wird. Zum Vergrößern klicken. (Grafik: adesso)

„Von Finanzen bis zur Logistik, vom Vertrieb bis zum Marketing, von HR bis zur Rechtsabteilung: Es gibt keinen Bereich in einem Unternehmen, der nicht von Intelligent Automation profitiert. Sie ist die Schlüsselvoraussetzung, die die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sicherstellt. Richtig auf- und umgesetzt, arbeiten Intelligent-Automation-Komponenten geräuschlos im Hintergrund. Und sie helfen dabei, die Mitarbeitenden von repetitiven Aufgaben zu befreien, damit die sich auf sinnvollere Aspekte konzentrieren können. Diesen wichtigen Aspekt sollten Unternehmen stärker in ihre Überlegungen mit einbeziehen“, kommentiert Benedikt Bonnmann, Leiter Line of Business Data & Analytics bei adesso SE.

Methodik

Erhebungsmethode Online-Befragung
Befragte Zielgrupe Entscheider/innen, die in Unternehmen mit KI-Anwendungen arbeiten
Rekrutierung Panel für B2B-Befragungen
Stichprobengröße 500
Befragungszeitraum Mai 2022
Länder Deutschland
 

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