PwC-Studie zu Datenmanagement Die Rolle des Chief Data Officers ist auf dem Vormarsch

Der strategische Umgang mit Daten wird immer wichtiger. Ebenso die Funktion des Chief Data Officer in Unternehmen. (Bild: picture alliance / Zoonar | lev dolgachov)
Inzwischen hat mit 28,5 Prozent fast jedes dritte der 2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen eine CDO-Funktion auf Führungsebene.
Nordamerika ist immer noch Spitzenreiter, wenn es um die Gesamtanzahl an CDOs in Unternehmen weltweit geht. In den führenden europäischen Unternehmen gibt es mittlerweile jedoch verhältnismäßig mehr CDOs (42 Prozent) als in Nordamerika (38 Prozent), was PwC zufolge auf die hohe Zahl von Ernennungen in Großbritannien, der Schweiz und Deutschland zurückzuführen ist. Der Grund für diesen Zuwachs ist laut den Studienverantwortlichen vermutlich, dass Europa in den vergangenen Jahren den Datenschutz stärker in den Vordergrund gestellt hat, was mehrere aufsehenerregende Geldstrafen im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU zur Folge hatte.
Korrelation zwischen Datenfunktion auf Führungsebene und besserer Unternehmensleistung
Die Ergebnisse der Studie deuten PwC zufolge zudem auf einen kausalen Zusammenhang zwischen der Existenz eines CDOs und einer höheren Wirtschaftlichkeit hin – auch wenn ein allgemeingültiges Rahmenwerk mit Schlüsselkriterien zur Messung der tatsächlichen Auswirkungen durch Chief Data Officer weiterhin fehle. So konnten seit 2017 bei Unternehmen mit einem CDO jährlich höhere relative Wachstumsraten beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) beobachtet werden. In drei Vierteln der untersuchten Branchen konnte eine Verbesserung der Umsatzwachstumsraten von mindestens fünf Prozent netto im Vergleich zu Unternehmen ohne eine CDO-Funktion festgestellt werden. In den Bereichen Versorgungsunternehmen, Immobilien und Energie betrug der Unterschied sogar bis zu 25 Prozent.
Große Organisationen gelten als Treiber des CDO-Anstiegs
Die Analyse ergab zudem, dass die Zahl der CDO-Ernennungen branchenübergreifend steigt, wobei hier die stark regulierte Finanzdienstleistungsbranche in Führung liegt. 50,7 Prozent der Banken und 50,5 Prozent der Versicherungen haben inzwischen die CDO-Position besetzt. Damit stellt die Branche 22 Prozent der weltweiten CDOs. Die meisten CDOs wurden im Jahr 2022 bei Banken (25 CDOs), in der Investitionsgüterindustrie (18 CDOs) und bei Softwareunternehmen (13 CDOs) ernannt.
Neben dem branchenunabhängigen Anstieg sei die Zahl der CDO-Ernennungen auch über alle Unternehmensgrößen hinweg zu beobachten.
Weitere Erkenntnis: Wenn Unternehmen in ihren Jahresberichten über Daten sprechen, dann geschieht dies den PwC-Analysten zufolge mit 30 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit in einem defensiven Kontext, als dass Daten als potenzielle Quelle für Innovation und Wachstum erwähnt werden. Die Kluft zwischen diesen beiden Aspekten habe sich seit der letztjährigen Studie nur geringfügig verringert.
Über die Studie
PwC und Strategy& untersuchten in der Chief Data Officer-Studie die 2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen. Als CDOs wurden unabhängig vom tatsächlichen Titel diejenigen Manager definiert, die mit der Datenstrategie und -nutzung ihres Unternehmens beauftragt wurden und auf der Top-Führungsebene des Unternehmens angesiedelt sind.
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