Lünendonk-Studie Digitale Transformation bleibt bestimmendes Thema für Consultants

Auch wenn Themen wie ESG in aller Munde sind, die Digitalisierung bleibt mit Abstand das bestimmende Thema für Consultants. (Bild: picture alliance / Zoonar | Khakimullin Aleksandr D9)

Auch wenn Themen wie ESG in aller Munde sind, die Digitalisierung bleibt mit Abstand das bestimmende Thema für Consultants. (Bild: picture alliance / Zoonar | Khakimullin Aleksandr D9)
Digitalisierung bleibt wichtigstes Thema bei der Kundenansprache
Digitale Transformation ist für die Consultants nach wie vor der wichtigste Türöffner bei den Kunden. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden setzt in der Ansprache auf dieses Thema (52 Prozent), das mit weitem Abstand vor ESG/Nachhaltigkeit (25 Prozent) und Supply Chain (13 Prozent) liegt. Einen gesteigerten Beratungsbedarf infolge technologischer Entwicklungen sehen die Beratungshäuser vor allem bei Digitalen Plattformen (79 Prozent) und Big Data (75 Prozent), aber auch bei Cloud Computing (59 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (59 Prozent). Ein Investment, das sich nach Ansicht der Beratungen lohnen dürfte: Neun von zehn Consultants verorten im IT-Bereich großes bzw. sehr großes Potenzial für Wert- und Performancesteigerungen in den nächsten Jahren.
Digitalisierungsgrad der Beratung wird differenziert wahrgenommen
Die digitale Transformation beschäftigt die Managementberatungen nicht nur als kundenrelevantes Beratungsthema, vielmehr befindet sich auch die Branche selbst im technologischen Wandel begriffen. Den Digitalisierungsgrad der Consulting-Branche schätzen die Studienteilnehmenden aber bislang verhalten ein: Lediglich drei Prozent sind der Ansicht, dass die Beratungsbranche schon vollständig digitalisiert ist. Vier von zehn Consultants sehen eine teilweise digitalisierte Branche (42 Prozent), ebenso viele schätzen die Entwicklung neutral ein. Immerhin 13 Prozent sind der Meinung, dass die Branche wenig digitalisiert ist. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine etwas stärker wahrgenommene Digitalisierung der Beratungsbranche.
Innovationsteams fördern Zufriedenheit mit interner Digitalisierung
19 Prozent der Studienteilnehmenden zeigen sich mit dem Digitalisierungsfortschritt im eigenen Unternehmen sehr zufrieden, 60 Prozent sind eher zufrieden, 19 Prozent schätzen den Status quo als neutral ein. Um die interne Digitalisierung strukturiert vorantreiben zu können, haben 62 Prozent der Beratungsunternehmen dezidierte Innovationsteams gegründet, deren Aufgabe ist, den Wandel zu gestalten und interne Abläufe zu optimieren. Insgesamt zeigt sich, dass die Zufriedenheit unter Consultants mit der Digitalisierung in der eigenen Beratung höher ist, wenn ein eigens gegründetes Team die internen Digitalisierungsabläufe verantwortet.
Mehrheit der Beratungen bündelt KI-Kompetenz
Gerade im Umfeld der Künstlichen Intelligenz entwickeln sich Technologien schnell weiter. Um Expertise in diesem Feld zu bündeln, verfügen 72 Prozent (2021: 67 Prozent) der befragten Beratungsunternehmen über ein zentrales Kompetenzzentrum oder -team, wobei dessen Größe je nach Beratung stark variiert. Gerade die großen Consulting-Häuser sowie die Big-Four-Unternehmen beschäftigen in diesem Bereich mehrere Hundert Mitarbeitende weltweit. Wenn es um die Umsetzung von KI-Projekten bei Kunden geht, treffen Consultants weiterhin auf vielfältige und bereits bekannte Herausforderungen. An erster Stelle stehen hier fehlendes Know-how und Verständnis davon, was KI ist und was sie zu leisten imstande ist, gefolgt von der Verfügbarkeit sowie der Qualität der Daten.
Methodik
Erhebungsmethode | Selbstauskünfte der Unternehmen und Schätzungen der Lünendonk & Hossenfelder GmbH |
Befragte Zielgruppe | Managementberatungsunternehmen mit Gründungshistorie und Kapitalmehrheit in Deutschland |
Stichprobengröße | 70 |
Feldzeit | Februar bis Mai 2022 |
Land | Deutschland |
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