Prophet-Befragung zu Gesundheitstarifen in der Krankenversicherung Drei Viertel der Deutschen wünschen sich eine Belohnung für gesundes Verhalten

So fänden es laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Prophet drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) richtig, wenn eine gesunde Lebensweise von den Krankenversicherungen auch finanziell honoriert würde. "Unsere Umfrage belegt den gesellschaftlichen Trend zum gesunden Leben und zu einer ausgewogenen Ernährung. Weil die Menschen mit einem bewussten Lebensstil weniger Gesundheitskosten verursachen, erhoffen sie sich von der Krankenkasse eine finanzielle Belohnung“, kommentiert Prophet-Partner Felix Stöckle das Ergebnis der Befragung.
Entsolidarisiert sich die Gesellschaft?
Fast zwei Drittel (62 Prozent) sind zudem nicht damit einverstanden, dass mit ihren Beiträgen weiterhin das ungesunde Verhalten von beispielsweise Rauchern oder Fettleibigen unterstützt wird. Stattdessen scheint sich in der Bundesrepublik die Meinung zu verfestigen, dass derjenige, der sich nicht um seine Gesundheit kümmert, auch mehr zahlen sollte. Aus Sicht von Prophet entstehen durch diese Haltung allerdings einige ethisch-moralische Fragen. Die Gesellschaft müsse demnach entscheiden, ob ungesund Lebende per Malus abgestraft werden sollten. "Eine Malus-Regelung macht nur dann Sinn, wenn man sich insgesamt eine Verbesserung für das Gesundheitssystem verspricht und sich diese nur auf Verhaltensweisen beschränkt, die durch den Einzelnen auch tatsächlich beeinflussbar sind. Ein wahrscheinlich kaum zu lösendes Abgrenzungsproblem mit reichlich gesellschaftlichem Zündstoff", erklärt Stöckle.
Datenschutz ist für viele Versicherte von zentraler Bedeutung
Ein weiteres Problem auf dem Weg zur Honorierung einer gesunden Lebensweise stellt die Form der Herausgabe der Daten an die Versicherungen dar. So ist zwar über ein Drittel der Deutschen (37 Prozent) bereit, der eigenen Krankenkasse durch ein Armband oder eine Fitness-App relevante Gesundheitsdaten zur Verfügung zu stellen, allerdings sind viele Versicherte verunsichert, wie in den Versicherungen mit diesen sensiblen Daten umgegangen wird. Wie Prophet innerhalb der Umfrage herausfand, fürchten 63 Prozent der Deutschen, dass sie durch die Weitergabe der Daten Nachteile erleiden oder die Daten in falsche Hände geraten könnten. Aus diesem Grund sprechen sich drei Viertel der Umfrageteilnehmer dafür aus, dass nicht eine App, sondern der Hausarzt die gesunde Lebensweise gegenüber der Versicherung bestätigen sollte.
Zur Studie:
Für die Studie "Individuelle Gesundheitstarife: Sollten Krankenkassen eine gesunde Lebensweise finanziell belohnen?" befragte Prophet im Juli 2016 1.000 Erwachsene in Deutschland.
tt
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