Studie zu Sustainability in Unternehmen Echte Nachhaltigkeit muss von oben kommen

Für die Studie wurden die 90 führenden Unternehmen in Deutschland hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsbestrebungen untersucht, darunter die 30 DAX- und 30 MDAX-Unternehmen sowie die 30 größten nicht-börsennotierten Unternehmen. Ergänzend wurden mit rund 60 Top-Führungskräften aus Industrie, Handel und der Konsumgüterbranche Interviews zu dem Thema geführt.
Drei Viertel der befragten Vorstände und Geschäftsführer haben Nachhaltigkeitskriterien im Purpose ihres Unternehmens verankert. Der von der Führungsspitze entgegengebrachte Elan ebbt bereits in den darunterliegenden Managementebenen stark ab. Nur zwei von fünf Managern auf den Führungsebenen unter dem Vorstand messen Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung für den Unternehmenserfolg bei. Gabriele Stahl, Autorin der Studie, dazu:
"Die Herausforderung der Führungsspitze liegt darin, die Notwendigkeit eines nachhaltigen Handelns in die Organisation stärker einzubringen, intensiv zu kommunizieren und vor allem Vorbildfunktion einzunehmen"
Mehr als 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten von der Erwartungshaltung und den Präferenzen von Kunden und Konsumenten abhängig machen. Während in der produzierenden Industrie zunehmende Regulierungen sowie der Druck einer nachhaltigen Lieferkette die Investitionen zu mehr Nachhaltigkeit anregen, ist es im Konsumgütersektor der Verbraucherwunsch nach nachhaltig produzierten Waren. Mehr bezahlen für diese will der Verbraucher jedoch noch nicht. Die Forderung von Investoren zur Einhaltung von ESG-Kriterien ist dagegen nur für knapp 30 Prozent relevant, auch wenn sie sich positiv auf die Entwicklung der Anlagerendite auswirkt.
Nachhaltigkeit muss im Unternehmen messbar gemacht werden. Dem stimmen 72 Prozent der Befragten Top-Manager zu. Vor allem die jüngeren Generationen, wie die „Gen Z“ und die „Millennials“, fordern erkennbare und messbare Maßnahmen von Unternehmen.
Auch die Rolle des Chief Sustainable Officers (CSO) wurde analysiert: Er oder sie muss ein Diplomat, Netzwerker, Change Manager und Visionär in einem sein, über mehrjährige Berufserfahrung und eine hohe Reputation im Unternehmen verfügen. Zugleich soll er frische Ideen einbringen. Eine heere Aufgabe, die aufgrund der geforderten Kenntnis der Geschäftsstrukturen in den meisten Unternehmen intern besetzt wird, in DAX-Konzernen sogar zu 92 Prozent. Zu jeweils einem Fünftel werden sie in den M-DAX und den nicht börsennotierten Unternehmen von externen Managern besetzt. Doch wer sich auf dem Posten des CSOs bewährt, dem bescheinigen die Befragten mehrheitlich ein Sprungbrett nach ganz oben.
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