Ein Leben aus dem Koffer

Marialena Gargoudi ist Alumna von OSCAR. Die studierte Bauingenieurin arbeitet heute als Beraterin bei Sopra Steria Consulting. Im Interview mit CONSULTING.de berichtet sie über zutreffende Klischees, die Lessons Learned und warum sie dem Beraterdasein treu geblieben ist.

Die studierte Bauingenieurin Marialena Gargoudi arbeitet heute als Beraterin bei Sopra Steria Consulting.

Die studierte Bauingenieurin Marialena

Gargoudi arbeitet heute als Beraterin bei

Sopra Steria Consulting.

CONSULTING.de: Wie lange waren Sie als studentische Unternehmensberaterin tätig?

Marialena Gargoudi: Von Dezember 2004 bis April 2005 wurde ich in zwei Projekten eingesetzt. Das erste Projekt hatte einen Bezug zu dem, was ich studiert hatte. Ich bin Bauingenieurin und wurde in diesem Projekt eingesetzt, um eine Potenzialanalyse für ein großes Baugrundstück in Köln zu unterstützen. Im zweiten Projekt erstellte ich als Projektleiterin mit meinem Team eine Vorstudie für ein großes internationales Handelsunternehmen. Von April 2005 bis Oktober 2005 leitete ich außerdem die Abteilung Unternehmensentwicklung.

Dort aktualisierte ich das Change Management von OSCAR, wertete unsere internen Mitarbeiterbefragungen aus und führte einen strategischen Workshop durch.

CONSULTING.de: Wann und vor allem warum entschieden Sie sich dafür, nach dem Studium als Beraterin tätig zu sein?

Marialena Gargoudi: Eigentlich sofort, es gefiel mir, mit anderen Menschen in direkter Interaktion zu sein, kreative Methoden anzuwenden, um Ideen zu gestalten und Prozesse zu verbessern.

CONSULTING.de: Wozu fehlt Ihnen heute im Gegensatz zu früher manchmal die Zeit bei der Umsetzung eines Projektes?

Marialena Gargoudi: Wir haben damals alles angewendet, was wir im Studium lernten – angefangen von der Initiierung und Planung eines Projektes über das Qualitätsmanagement, bis hin zum Abschluss und Lessons Learned. Heutzutage fehlt oft die Zeit, um zum Beispiel die Lessons Learned nachhaltig zu dokumentieren.

CONSULTING.de: Inwiefern profitieren Sie bis heute von den bei OSCAR gesammelten Erfahrungen?

Marialena Gargoudi: Der Grundgedanke einer studentischen Unternehmensberatung ist, in kurzer Zeit viel Erfahrung zu sammeln. Dies geht einher mit einer hohen Fluktuation im Unternehmen. Das Wissen wird also schnell gesammelt, ist jedoch auch schnell wieder weg. Einer unserer Sprüche damals war: "Wenn OSCAR wüsste, was OSCAR weiß!" Wir wussten uns jedoch zu helfen. Wir entwickelten ein System, um unser Wissen nachhaltig zu archivieren und bei Bedarf gezielt abrufen zu können. Dieses System wende ich bis heute an.

CONSULTING.de: Beschreiben Sie bitte in einem Satz Ihre Aufgabe als Beraterin!

Marialena Gargoudi: Ich helfe anderen Menschen gezielt Informationen zu sammeln, zu entwickeln und so anzuwenden, dass am Ende des Tages ein neuer Prozess entsteht, oder ein bestehender Prozess verbessert wird.

CONSULTING.de: Welche der vielen Klischees über das Beraterleben stimmen noch und welche nicht mehr?

Marialena Gargoudi: Die Klischees, dass man viel unterwegs ist, aus dem Koffer lebt und bei jeder Gelegenheit ob Flug, Bahn, Hotel oder Mietwagen Gold-, Platin-, oder Diamond-Punkte sammelt, stimmen schon. Was mittlerweile nicht mehr überall gilt, ist das Klischee, dass lange gearbeitet und die letzte E-Mail um 23:55 versendet wird. In meinem Unternehmen wird darauf geachtet, dass wir nicht länger als 40 Stunden in der Woche arbeiten und das praktiziere ich auch. Ich habe also genug Freizeit nach der Arbeit, die ich auch nutze.

CONSULTING.de: Welchen Spielfilm sollte unbedingt jeder Berater gesehen haben?

Marialena Gargoudi: Um alle Klischees zu bedienen, sollte man sich "Up in the Air" mit George Clooney angucken.

CONSULTING.de: Woran erkennen Sie am Flughafen andere Berater?

Marialena Gargoudi: Da wir von Klischees gerade sprachen: Am Anzug oder Kostüm, einem Rollkoffer plus Notebooktasche und Kopfhörer inklusive Smartphone in der Hand.

CONSULTING.de: Welcher Song läuft in Ihrem Auto, wenn Sie ein Projekt erfolgreich beendet haben? Und welcher, wenn ein Projekt droht vor die Wand zu fahren?

Marialena Gargoudi: Im Erfolgsfall "Stairway to Heaven" und ansonsten "Highway to Hell" – und beide Male in voller Lautstärke.

 

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