McKinsey-Studie Elektromobilität: Vertrauen in etablierte Autohersteller ist groß

Die große Mehrheit der Kunden vertraut beim möglichen Kauf eines Elektroautos den etablierten Autoherstellern mehr als neuen Anbietern. Dies ist das Ergebnis einer Elektromobilitäts-Studie von McKinsey.


75 Prozent der deutschen Autokäufer halten den Studienergebnissen zufolge traditionelle Autobauer für am vertrauenswürdigsten, nur knapp jeder Vierte nennt neue, auf E-Mobilität spezialisierte Hersteller. Lediglich zwei Prozent würden beim Kauf eines E-Autos IT-Konzernen vertrauen. Trotz der bislang verhaltenen Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge ist das Interesse der Kunden grundsätzlich vorhanden: Fast jeder zweite Befragte hat beim jüngsten Autokauf ein E-Fahrzeug zumindest zwischenzeitlich in Erwägung gezogen, so die McKinsey-Studie.

Batteriepreise sind um 80 Prozent gefallen

Die Autohersteller stehen aus Sicht der Studienautoren vor der Schwierigkeit, in ihrer Strategie die richtige Balance zu finden. Einerseits müssen sie ausreichend Fahrzeuge mit Elektroantrieb verkaufen, um die Flottengrenzwerte für Emissionen einzuhalten. Andererseits mindern die hohen Kosten für die Batterien die Profitabilität von E-Fahrzeugen. Und gleichzeitig müssen Hersteller ihre konventionellen Antriebe verbessern, die gute Gewinne abwerfen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Batteriepreise – der größte Kostenblock bei E-Fahrzeugen – sind zwischen 2010 und 2016 um rund 80 Prozent gefallen und liegen für das Gesamtbatteriepack aktuell bei rund 230 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh). Bei einer typischen Batteriegröße von 60 kWh bedeutet dies Mehrkosten von knapp 14.000 Dollar gegenüber einem herkömmlichen Auto, da die Kosten für Motor, Getriebe und Tank (bei einem Auto mit Verbrennungsmotor) beziehungsweise für Elektromotor und Steuerungselektronik (E-Fahrzeug) vergleichbar hoch sind. Dieser Aufpreis bleibt für die Kunden die größte Hürde, ein Elektroauto zu kaufen.

E-Autobesitzer bewerten Reichweite und Ladeinfrastruktur weniger skeptisch

Bei den anderen in der Umfrage genannten Hindernissen wie "mangelnde Reichweite" und "Ladeinfrastruktur" gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen E-Auto-Interessierten und tatsächlichen Käufern: Während 24 Prozent der potenziell Interessierten Sorge haben, ein Elektroauto biete zu wenig Reichweite, sind es nur 13 Prozent bei den tatsächlichen Besitzern. Auch bei der Ladeinfrastruktur fällt die Quote von 18 Prozent (Interessierte) auf 11 Prozent (Besitzer).

Unter E-Fahrzeugbesitzern hat heute in Deutschland knapp die Hälfte ein verfügbares Haushaltseinkommen von 75.000 Euro und mehr, bei den an E-Autos Interessierten sind es nur noch 35 Prozent. Laut der Studie wären neue Mobilitätskonzepte wie Carsharing und auf App-basierte Taxi- und Transportdienstleistungen ein möglicher Weg, um die Mehrkosten der Technologie für Kunden und Hersteller zu minimieren.  

Zur Studie:
Diese Ergebnisse basieren auf einer Analyse von McKinsey & Company mit dem Titel "Electrifying insights: How automakers can drive electrified vehicle sales and profitability". Es wurden Befragungen unter mehr als 1.000 Autokäufern in Deutschland sowie weiteren 6.000 Kunden in den USA, China und Norwegen durchgeführt.

mr

 

 

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