Interview mit Annika Reinelt, Integrium "Erfrischend authentisch"

Welcher Führungsstil bringt Beratungshäusern am ehesten weiter? Wie geht man mit kritischen Einträgen bei Kununu um? Und über was sollte man in Bewerbungsgesprächen auf jeden Fall reden, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich zu gewinnen? Darüber sprachen wir mit Annika Reinelt, bei der Münchener Beratung Integrium für den Bereich Personal zuständig.

Annika Reinelt, Integrium

CONSULTING.de: Frau Reinelt, Sie haben sich ein Siegel erworben, das Ihre Arbeit im Bereich Personal auszeichnet. Viele Firmen versprechen auf Ihrer Homepage das Blaue vom Himmel, die Realität ist dann manchmal eine ganz andere, siehe auch Einträge bei kununu. Bei Ihnen sieht es dort auch sehr gut aus, Respekt! Oder floss Bestechungsgeld? 

Annika Reinelt: Klaro, wir haben alle mit drei Monaten Urlaub auf Firmenkosten bestochen. Scherz beiseite: Wir sind offen und fair! Das zahlt sich aus. Auch bei uns menschelt's und wir geben uns immer Mühe, so verständnisvoll, unterstützend und wertschätzend miteinander umzugehen wie möglich. In der SAP Beratung sind die Leistungsanforderungen außerordentlich hoch. Wir sind der Auffassung, dass jeder die besten Ergebnisse erzielt, wenn der Rahmen stimmt: Also, wenn er oder sie sich weiterentwickeln darf, persönliche Freiheiten genießt und Anerkennung für Leistung erhält. Schlussendlich wollen wir alle gemeinsam eines: Unseren Kunden höchste Beratungsqualität liefern und zufriedene Mitarbeiter haben. Gerade durch die Bereitschaft zum offenen Dialog und die Freiräume, die wir unseren Mitarbeitern schaffen, können wir beides erreichen.

CONSULTING.de: Sie suchen SAP-Experten, da sind Sie nicht alleine. Also muss man sich doch noch mehr einfallen lassen, um Leute zu finden. Was zieht im Bewerbungsgespräch am meisten, mit was kann man heute am ehesten punkten?

Annika Reinelt: Wir geben uns schlichtweg so, wie wir sind. Wir kriegen immer wieder das Feedback, wir seien "erfrischend authentisch". Dabei spielen wir mit offenen Karten und das unterscheidet uns sicher von vielen anderen Arbeitgebern. Bezüglich Ihrer Frage, womit man heute am ehesten punkten kann, denke ich, das hängt auch immer vom Gegenüber ab. Wir punkten damit, dass unsere Kollegen gerne zur Arbeit gehen, weil Aufgaben, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und zwischenmenschliche Aspekte stimmig sind. Wir wollen die Stellen bei uns nicht anders verkaufen als sie sind, denn wer für die Integrium tätig ist, soll sich langfristig hier wohl fühlen und mit dem Unternehmen identifizieren können – da muss schon vieles zusammenpassen und ob das passt, stellt sich am ehesten mit Ehrlichkeit raus.

CONSULTING.de: Ihr Geschäftsführer Sven Böhrnsen reagierte auf positive Einträge bei kununu mit Dank und erinnerte dabei auf interne Gepflogenheiten: "Bitte, wie bei Integrium üblich, Kritikpunkte oder Verbesserungsvorschläge gerne auch direkt ansprechen." Das ist ja so ein schwieriges Thema, mit Kritik umzugehen oder mit Verbesserungsvorschlägen überhaupt durchzudringen.  Wie gelingt das bei Ihnen?

Annika Reinelt: Das ist gerade ein Punkt, neben der fachlichen Expertise und herausragenden Leistungen unserer Berater, der die Integrium ausmacht: Die Bereitschaft der Integrium Geschäftsführung zur Weiterentwicklung. Und diese beinhaltet immer auch die Fähigkeit mit einem offenen Ohr Verbesserungsvorschläge zu hören und gegebenenfalls Kritik annehmen zu können. Ob Geschäftsführer oder Angestellte(r), bei Integrium werden alle gehört und wertgeschätzt. Natürlich gibt es Zeiten, in denen projektbedingt weniger Raum für Austausch ist, doch wenn Gesprächsbedarf besteht, dann schaffen wir diesen Raum, um gemeinsam die bestmöglich umsetzbare Lösung zu finden. Wir schätzen diesen Dialog miteinander und jeder Kollege ist aktiv und herzlich dazu eingeladen.

CONSULTING.de: Auf Ihrer Homepage steht, dass Integrium seine Mitarbeiter zu sozialem Engagement motiviert, wie geht das?

Annika Reinelt: Wie heißt es so schön? Fange klein an: Wir haben in der Vergangenheit schon einige alltägliche Beiträge geleistet, die zu sozialem Engagement motivieren. Lead by example: Seitens der Integrium haben wir sicherlich durch die finanzielle Unterstützung einer Grundschule und das regelmäßige Spenden für die Aktion Mensch Vorbildfunktion eingenommen, aber was wirklich entscheidend ist, sind die Freiräume, die wir schaffen. Diese ermöglichen es, dass sich unsere Mitarbeiter im Alltag engagieren. Wir haben zum Beispiel regelmäßig Kollegen Auszeiten gestattet, um sich als ehrenamtliche Fußballtrainer oder Schulweghelfer einzusetzen. Zum sozialen Aspekt kommt auch das Engagement (im kleinen Rahmen) für unsere Umwelt: Wir versuchen Müll zu vermeiden und wir trennen Müll im Büro. Wir haben auch schon als Teamevent die Ärmel hochgekrempelt und aktiv in den bayrischen Bergen für unsere Natur angepackt in Kooperation mit dem Landratsamt Miesbach Bereich Umwelt und Naturschutz. Man tut, was man kann und unterstützt positive Projekte dort, wo sie uns im Alltag begegnen.

CONSULTING.de: Das eine, was Mitarbeiter auszeichnet, ist das Fachliche. Das andere sind Soft Skills, werden diese bei Ihnen auch geschult? Oder reicht es, wenn die Führungsebene solche weicheren Faktoren vorlebt?

Annika Reinelt: Eine ganz wichtige Frage, danke hierfür! Fachliches kann man lernen, mit den Soft Skills ist es gar nicht so einfach. Im Grundsatz muss man hierfür sicher die richtigen Voraussetzungen mitbringen: Offenheit, Verständnis, Lernbereitschaft und eben auch Kritikfähigkeit. Ich denke, natürlich ist das A und O, dass die Führungsebene dies verkörpert und auch alle von uns ausgewählten Mitarbeiter sind sehr offen, Neues zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Wir ergänzen uns in unseren individuellen persönlichen Kompetenzen und die Vielfalt verschiedener Wesenszüge bereichert uns. Weil es immer Potentiale gibt, sich auch im Bereich der Soft Skills weiter zu entwickeln, führen wir neben internen Entwicklungsgesprächen auch Coachings mit externen Experten durch, um uns auch hier noch mehr zu verbessern. Nebenbei stehen in unserer Bibliothek neben SAP-Fachliteratur auch renommierte Werke zur Persönlichkeitsentwicklung zu Verfügung.

CONSULTING.de: Frau Reinelt, was sehen Sie persönlich als den größten Erfolg der Integrium im Personalbereich? 

Annika Reinelt: Oh, da werde ich sentimental. Natürlich könnte ich hier diverse spannende Projekterfolge auflisten, aber ganz ehrlich, das was mich persönlich am meisten bewegt und daher meines Erachtens der größte Erfolg der Integrium im Personalbereich ist, sind die Mitarbeiter, die uns sagen:"Meine Job-Zufriedenheit war noch nie so hoch. Danke dafür!" Genauso wie die Integrium ihre Mitarbeiter als ihr wertvollstes Gut schätzt, so schätzen wiederum die Mitarbeiter der Integrium uns wert und das ist, denke ich, die höchste Auszeichnung, die wir kriegen können.

CONSULTING.de: Vielen Dank Frau Reinelt für das Gespräch!

www.integrium.de

Das Interview führte Tilman Strobel

 

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