Deloitte veröffentlicht "European Powers of Construction"-Report Europäische Baubranche kann moderates Wachstum fortsetzen

Damit setzte die Baubranche das sukzessive Wachstum der vergangenen Jahre fort. "Inzwischen haben die Unternehmen der Baubranche im Hinblick auf ihren Markt- bzw. Börsenwert das Niveau von 2007 wieder übertroffen", verrät Deloitte-Partner Franz Klinger. Von dieser Entwicklung profitieren vor allem die 'Großen' - von denen allerdings kaum noch welche in Deutschland beheimatet sind: Mit der Bauer Aktiengesellschaft findet sich nur noch ein einziger deutscher Vertreter in den Reihen der 50 größten börsennotierten Bauunternehmen Europas." Stattdessen sind insbesondere Frankreich, Spanien und Großbritannien überdurchschnittlich unter den zehn größten Bauunternehmen Europas vertreten.
Top 3 können Vorjahresleistung nicht wiederholen
An der Reihenfolge der größten Drei änderte sich im vergangenen Jahr nichts: Vinci aus Frankreich führt die Rangliste mit einem Jahresumsatz von 38,518 Mrd. Euro vor ACS aus Spanien (34,525 Mrd. Euro) und dem französischen Konkurrenten Bouygues (32,428 Mrd. Euro) an. Dabei konnten alle drei Konzerne ihre Umsätze des Vorjahres nicht mehr erreichen und lagen damit unter der Entwicklung des Branchenschnitts. So groß die Top 3 Europas trotz des für sie durchwachsenen Jahres 2015 aber auch sein mögen – an die Chinesen reichen sie nicht heran. Laut den Berechnungen von Deloitte stammen die vier weltgrößten Baukonzerne aus der Volksrepublik.
Trotz des moderaten Wachstums der Gesamtbranche hat die Bauwirtschaft allerdings noch immer mit Problemen zu kämpfen. So ist im Hinblick auf die Bauinvestitionen in Europa das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Lediglich in Deutschland, Polen, Belgien und Schweden sind die Investitionen in Bauleistungen in der Zeit von 2007 bis 2015 nachhaltig angestiegen. Derzeit belaufen sich die Gesamtinvestitionen auf 1,4 Billionen Euro, wobei die Bundesrepublik vor Frankreich und Großbritannien den größten Markt darstellt.
Baubranche wird internationaler
Aufgrund der schwierigen Situation in vielen Heimatländern der Baukonzerne wird die Branche zunehmend international. So erbrachten die 20 größten Baufirmen der EU im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte ihrer Leistungen (52 Prozent) außerhalb der Landesgrenzen ihres Heimatlandes. Damit liegt der Internationalisierungsgrad um 9 Prozent höher als noch 2014. Allerdings müssen sich die Unternehmen auf internationalem Terrain oftmals mit geringeren Profiten abfinden. Laut Deloitte-Einschätzung ist die durchschnittliche EBITDA-Marge in diesem Bereich um ganze 4,5 Prozentpunkte niedriger.
Insgesamt kann die Baubranche jedoch optimistisch in die Zukunft blicken. "Auch in den kommenden Jahren darf mit einem fortgesetzten Wachstum gerechnet werden - das sich 2017 sogar noch weiter beschleunigen könnte", erklärt Klinger. "Gerade in Deutschland sind die Aussichten für den stückweisen Abbau des allgegenwärtigen Investitionsstaus bei öffentlichen Infrastrukturprojekten dank der politischen Weichenstellungen der jüngsten Vergangenheit und des nach wie vor guten Steueraufkommens günstig.“
tt
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