Strategy& publiziert Innovation-1000-Studie F&E-Ausgaben erreichen neuen Höchststand

Demnach erreichten die F&E-Ausgaben der 1.000 Unternehmen mit den weltweit höchsten Budgets in diesem Bereich mit 680 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekordwert. An dieser Steigerung haben nach Berechnungen von Strategy& auch deutsche Unternehmen einen signifikanten Anteil: Mit einem um Wechselkursschwankungen bereinigten Volumen von insgesamt 64,9 Milliarden Euro steigerten die 42 im Ranking vertretenen deutschen Firmen nicht nur ihre F&E-Investitionen um 9 Prozent, sondern vereinen nun auch 8 Prozent des globalen Budgets auf sich. Damit liegt die Bundesrepublik in Europa zwar klar vor Frankreich (wechselkursbereinigt 36,3 Mrd. US-Dollar) und Großbritannien (wechselkursbereinigt 26,7 Mrd. US-Dollar) an der Spitze, die Dominanz der US-amerikanischen Wirtschaft kann Deutschland allerdings nicht gefährden. "13 der weltweit 20 forschungsintensivsten Unternehmen haben dort ihren Sitz", berichtet Dr. Peter Gassmann, Sprecher der Strategy&-Geschäftsführung im deutschsprachigen Raum. "Und auch auf der Gesamtliste der 1.000 forschungsintensivsten Unternehmen preschen die USA nach vorn. Während Nordamerika mit 381 Unternehmen und damit 9,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr vertreten ist, ging die Zahl der europäischen Unternehmen von 244 auf 223 und damit um 9 Prozent zurück."
VW investiert am stärksten
An der Spitze des internationalen Rankings landet allerdings kein US-amerikanischer Konzern, sondern der deutsche Automobilhersteller Volkswagen: Mit F&E-Ausgaben in Höhe von 13,2 Milliarden US-Dollar liegen die Wolfsburger wie im Vorjahr knapp vor Samsung (12,7 Milliarden US-Dollar) vorn. Auf Platz drei verbesserte sich Amazon, das mit einem Budget von 12,5 Milliarden US-Dollar gleich vier Ränge gutmachte. Trotz der guten Positionierung von VW ist das Gros der deutschen Wirtschaft jedoch nicht in der Spitzengruppe zu finden. Lediglich Daimler erreicht mit F&E-Ausgaben in Höhe von 6,6 Milliarden US-Dollar und der damit verbundenen Position 16 neben dem Konkurrenten aus Niedersachsen einen Platz in den Top 20. Zudem setzt insbesondere der digitale Wandel die deutschen Unternehmen weiterhin unter Druck. "Zwar sind die F&E-Budgets in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen, doch speziell bei der Digitalisierung darf die nationale Wirtschaft in Entwicklungsfragen nicht nachlassen, um auch langfristig mit den USA Schritt halten zu können", mahnt Gassmann.
Ohnehin richtet die globale Wirtschaft ihre Forschungsbemühungen immer weiter vom Produktbereich weg und hin zu digitalen Services und Software. So investierten die Unternehmen 2015 nur noch 41 Prozent ihres F&E-Budgets in produktbasierte Angebote, 2020 werden es nach Strategy&-Schätzungen nur noch 37 Prozent sein. Zum Vergleich: 2010 gaben die Firmen noch 46 Prozent in diesem Bereich aus. Umgekehrt verläuft der Trend dagegen in der Entwicklung digitaler Angebote. Floss 2010 noch 54 Prozent des Budgets in dieses Forschungssegment, werden es 2020 wohl 63 Prozent sein. "Allen voran die Automobilhersteller und -zulieferer sowie die traditionelle Industrie drängen am aggressivsten auf neue Softwareangebote und sind hier für den Löwenanteil des F&E-Budgets verantwortlich, der in den Digitalbereich fließt. Insbesondere in Deutschland sind hierfür Industrie-4.0-Strategien die entscheidenden Trigger", verrät Gassmann.
Apple wird am innovativsten wahrgenommen
Dass ein Konzern viel Geld in die Forschung und Entwicklung steckt, bedeutet allerdings nicht, dass er auch automatisch als innovativ wahrgenommen wird. So liegt beispielsweise Apple auch in diesem Jahr wieder in dieser Kategorie auf dem ersten Rang, obwohl das Unternehmen im Hinblick auf sein F&E-Budget im weltweiten Ranking nur den elften Platz belegt. Auf den Plätzen folgen der Google-Mutterkonzern Alphabet, 3M, Tesla und Amazon. Für Gassmann ist dies keine Überraschung: "Die Top 10 der innovativsten Unternehmen werden weitgehend von nordamerikanischen Konzernen dominiert. Allein Samsung schaffte es als nichtamerikanisches Unternehmen auf die Liste. Diese Bewertung zeigt deutlich, wie stark Innovationskraft und Erfolg bereits heute mit IT- und Softwarekompetenz verbunden werden. Ein weiteres Argument dafür, dass die erfolgreiche digitale Transformation für Unternehmen aller Branchen ganz oben auf der Strategieagenda stehen sollte."
tt
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