Studie des McKinsey Global Institute Fertigungsindustrie und öffentlicher Sektor bei intelligenter Datennutzung abgeschlagen

Am stärksten ist der Einsatz von Advanced Analytics bei der Nutzung standortbasierter Dienstleistungen wie Navigation oder mobiler Werbung verbreitet. In diesen beiden Bereichen sind rund 50 bis 60 Prozent des Potentials ausgeschöpft. In anderen Feldern wie der industriellen Fertigung (20 bis 30 Prozent) oder der öffentlichen Verwaltung (10 bis 20 Prozent) liegt hingegen noch ein großer Teil des Potenzials brach. Dies geht aus einer Studie des McKinsey Global Institute (MGI) mit dem Titel "The age of analytics: Competing in a data-driven world" hervor. Für die Analyse untersuchte das Forschungsinstitut von McKinsey & Company fünf exemplarische Anwendungsfelder im Detail und baut damit auf einer Untersuchung aus dem Jahr 2011 auf.
Intelligente Nutzung von Daten als Wettbewerbsvorteil
Weltweit verdoppele sich die Menge verfügbarer Daten alle drei Jahre, so McKinsey. Digitale Plattformen, vernetzte Sensoren und Milliarden von Smartphones generierten kontinuierlich neue Informationen. Gleichzeitig seien die Kosten für die Datenspeicherung stetig gesunken und die Auswertungsmöglichkeiten durch immer leistungsfähigere Computer gewachsen. Unternehmen, die Daten und Datenanalyse nutzten, um Probleme zu lösen, hätten schon heute einen enormen Wettbewerbsvorteil. Sie gestalteten laut McKinsey ihre Prozesse effizienter und verstehen die Kunden besser. Die Mehrzahl der derzeit wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt - wie die großen Internetkonzerne - sowie zahlreiche Startups mit Firmenbewertungen über einer Milliarde Dollar unterscheiden sich von ihren Wettbewerbern durch die intelligente Nutzung von Daten. Das heiße im Umkehrschluss: Firmen, die nicht aus der "digitalen Welt" kommen, sollten diese Fähigkeiten schnell aufbauen, um nicht abgehängt zu werden.
Fachkräfteengpass wird zum Problem
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die größte Hürde für Unternehmen auf dem Weg zu einem datenbasierten Geschäftsmodell besteht darin, die passenden Mitarbeiter zu finden - also Datenanalysten oder Experten, die Schlussfolgerungen aus der Datenanalyse in konkrete Geschäftsanwendungen umsetzen können. In den USA stiegen die Gehälter in solchen Jobs zwischen 2012 und 2014 um mehr als 16 Prozent pro Jahr, während sie im Schnitt aller Tätigkeiten nur um 2 Prozent zulegten. Dieser Trend werde sich laut der Berater in den kommenden Jahren fortsetzen. Zwar hätten viele Universitäten und Unternehmen eigene Ausbildungsprogramme aufgelegt, doch steige der Bedarf noch stärker als das Angebot an qualifizierten Mitarbeiter.
Zur Studie:
Das McKinsey Global Institute (MGI) erstellt als Forschungseinrichtung von McKinsey & Company regelmäßig Studien zu ökonomischen Fragen und Trends. Gegründet wurde der Think Tank 1990 in Washington D.C.
Für die Studie analysierte das MGI das maximal erreichbare wirtschaftliche Potenzial durch Big Data in den fünf Bereichen "standortbasierte Daten", "Handel", "Fertigungsindustrie", "Öffentliche Verwaltung" und "Gesundheitswirtschaft" unter Berücksichtigung realistischer Rahmenbedingungen. Dieser Wert wurde mit 100 Prozent Potenzialerreichung gleichgesetzt und umfasst sowohl direkte Effekte wie Umsatzpotenziale für Unternehmen als auch indirekte Effekte wie beispielsweise Mehrwert für Kunden.
ah
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