EY Mixed Leadership Barometer Frauenquote in deutschen Vorständen wächst

Der Frauenanteil in den Vorständen deutscher börsennotierter Unternehmen wächst – wenn auch langsam. Im Vergleich zum Vorjahr waren zum Stichtag (1. Juli) sieben weibliche Mitglieder mehr in den Vorständen. Der Anteil der Frauen in den Vorständen der 160 befragten Unternehmen liegt damit bei 6,9 Prozent – vor einem halben Jahr waren es noch 6,4 Prozent. Stiege die Zahl der Frauen weiter so langsam wie im ersten Halbjahr, würde es bis 2040 dauern bis ein Drittel der Vorstandsposten weiblich besetzt ist. Das ergab eine Studie von EY.
Aktuell sind drei Viertel (75 Prozent) der Vorstandsgremien der börsennotierten Unternehmen ausschließlich männlich besetzt. Ein Viertel der Unternehmen hat seit Jahresbeginn ein weibliches Vorstandsmitglied. Der Anteil wuchs um 1,9 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn auf 25 Prozent. Mindestens zwei Frauen in Vorständen gibt es aktuell nur in vier Prozent der Unternehmen – dabei handelt es sich fast ausschließlich um DAX-Konzerne: Neben Allianz, Daimler, der Deutschen Bank, Munich Re sowie Siemens, zählt auch die im MDAX gelistete Aareal Bank dazu.
DAX-Konzerne bleiben Vorreiter
In den vergangenen drei Jahren hat sich in den deutschen DAX-Unternehmen die Zahl der weiblichen Vorstandsmitglieder mehr als verdoppelt. Seit Jahresbeginn stieg der Frauenanteil hier von 11,3 auf 12,6 Prozent. Inzwischen haben 19 der 30 DAX-Unternehmen mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied – vor einem Jahr waren es noch 17.
Nur drei weibliche, 157 männliche CEOs
Bis in die oberste Etage schaffen es in Deutschland aber weiterhin nur sehr wenige Frauen: Von den 160 Unternehmen, die das EY-Barometer erfasst, werden nur drei von weiblichen Vorstandsvorsitzenden geführt. Angela Titzrath lenkt das SDAX-Unternehmen Hamburger Hafen Logistik, Dolores Schendel führt Medigene und Marika Lulay GFT Technologies; letztere sind beide im TecDAX gelistet.
In Aufsichtsräten fällt der Frauenanteil dagegen deutlich höher aus. Bei den 30 DAX-Konzernen liegt er zur Jahresmitte bei 30,2 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie in den DAX-Vorständen. Seit Anfang 2016 gilt für neu zu besetzende Aufsichtsratposten in börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen eine Quote von 30 Prozent.
Zur Studie: Untersucht wurden Vorstände der zum 01. Juli 2017 im DAX (30 notierte Unternehmen), MDAX (50), SDAX (50) oder TecDAX (30) notierten Unternehmen. Für jedes Unternehmen wurden Zahl und Funktion weiblicher Vorstandsmitglieder jeweils auch zum 01. Juli 2013 sowie 01. Januar und 01. Juli 2014, 2015, 2016 sowie nun 2017 aufgenommen.
jvdm
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