Umfrage unter Entscheidungsträgern Größte Herausforderung aktuell: Mitarbeitende halten und gewinnen

Nicht nur Schwierigkeiten in den Lieferketten machen Unternehmen seit der Corona-Krise sorgen. (Bildnachweis: picture alliance / dpa | Jan Woitas)
Das Würzburger Beratungsunternehmen Scopar hat zwischen 7.7. bis 7.9.2021 insgesamt 107 Entscheidungsträger per Online-Befragung befragt. Die meisten der Befragten waren Kontakte und Kunden des Unternehmens. Die anfallende nicht-repräsentative Stichprobe setzt sich dabei zum Großteil aus Dienstleistungsunternehmen (48 Prozent) und Produzierendem Gewerbe (21 Prozent) zusammen.
Im Fokus standen Fragen, wie sich die Corona-Pandemie bislang auf die Unternehmen ausgewirkt hat, mit welchen Maßnahmen auf die Krise reagiert wurde und welche künftigen Herausforderungen in der Zeit nach Corona gesehen werden.
Größte Probleme Umsatzrückgang, Materialversorgung und eigene Lieferfähigkeit
Branchenübergreifend ergab sich folgendes Bild: Als größte Probleme werden von den Befragten die Umsatzrückgänge (44 Prozent) sowie Schwierigkeiten bei der Materialversorgung der Lieferanten (52 Prozent) genannt, ebenso die eigene Lieferfähigkeit (30 Prozent). Besonders betroffen sind hiervon Befragte aus dem produzierenden Gewerbe, Industrie und Handwerk sowie dem Handel. Hier führten die Probleme in der Supply-Chain zu deutlichen Kostensteigerungen, weshalb in der Produktion auch verstärkt Personal abgebaut wurde.
Gegen den Trend berichteten dagegen Banken und Versicherungen von Steigerungen bei Umsatz, Kostenstruktur und Mitarbeiterzahl. Während die befragten kleineren Betriebe bis 50 Mitarbeiter und die Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten recht gut durch die Krise kamen, berichten die Mittelständler mit bis 250 Mitarbeitenden von massiven Problemen und der Notwendigkeit des Personalabbaus.
Welche Maßnahmen wurden getroffen?
Angesichts der Schwere und Dauer der Krise haben die befragten Unternehmen diverse Maßnahmen ergriffen. Der Fokus der Maßnahmen lag auf:
- Erhalt der Arbeitsfähigkeit durch Digitalisierung von Prozessen (84 Prozent) und Home-Office (82 Prozent)
- Initiativen zur Effizienzsteigerung (76 Prozent)
- Budgetkürzungen & Sparmaßnahmen (57 Prozent)
- Bessere Kundenbetreuung und -gewinnung, insbesondere durch intensiveres Social Media Marketing (60 Prozent), Erschließung neuer Märkte (60 Prozent), Bestandskundenbetreuung (59 Prozent) sowie Ausbau-Online Vertrieb (52 Prozent)
Was sind aktuelle Herausforderungen?
Bereits über ein Drittel der Befragten gab an, mit ihren Organisationen auf oder gar über dem Geschäftsniveau vor der Pandemie zu arbeiten. Weitere acht Prozent rechnen mit einer Rückkehr zur Normalität noch in diesem Jahr und weitere 29 Prozent ab 2022. Am meisten Fahrt haben wieder das produzierende Gewerbe, Industrie und Handwerk aufgenommen, wo aktuell bereits fast die Hälfte der befragten Firmen auf oder über Vorkrisenniveau arbeiten.
Auf die Frage, welche Herausforderungen für die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens gesehen werden, kristallisierten sich vier Themenfelder heraus, wobei hierbei vor allem das Personal klar im Fokus steht. So wird die größte Herausforderung aktuell von den Befragten darin gesehen, Personal zu halten und neue Mitarbeiter zu gewinnen (68 Prozent). Die Gesundheitsförderung der Mitarbeiter wird ebenfalls noch von mehr als der Hälfte als Herausforderung angesehen. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen haben das Thema „neue Formen der Zusammenarbeit gestalten“ als Herausforderung auf der Agenda.
Methodik
Erhebungsmethode | Online-Befragung |
Befragte Zielgruppe | Entscheidungsträger und Verantwortliche |
Wie wurde die Zielgruppe rekrutiert? | Kontakte des Unternehmens sowie über Soziale Medien |
Stichprobengröße | n = 107 Personen |
Feldzeit | 7.7. bis 7.9.2021 |
Land | Deutschland |
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