Die Digitalkolumne zur Wirkung sozialer Medien Hackt Facebook seine Nutzer?

Hacker können unsere Computer beherrschen. Sie sind keine Hexer. Sie analysieren nüchtern Schwachstellen in technischen Systemen. Sobald eine identifiziert ist, kann man dort eindringen.

Sean Parker, ein ehemaliger Facebook-Chef, hat kürzlich erklärt, dass auch Facebook hackt und zwar unsere Köpfe. Die Gründerväter der Sozialen Netzwerke habe die Frage beschäftigt, wie man möglichst viel Zeit und Aufmerksamkeit der Nutzer bekomme. Dazu müsse man ihnen ab und zu einen Dopamin-Kick verabreichen. Das Hormon werde nämlich ausgeschüttet, wenn ein anderer Nutzer auf  Posts reagiert. So würden Nutzer animiert, mehr zu kommunizieren. Das sei nichts anderes als ein Kreislauf sozialer Bestätigung. Man nutze eine Schwäche der menschlichen Psyche aus, wie ein Hacker eine technische Schwachstelle. Die Folgen des Hacks beschrieb der Manager gegenüber einer US-Nachrichtenwebsite so: "Es ändert buchstäblich euren Umgang mit der Gesellschaft und untereinander. Es stört wahrscheinlich auf komische Weise Eure Produktivität. Gott allein weiß, was es mit den Gehirnen unserer Kinder macht."

Das klingt fast nach Menschenversuchen. Wenn sie Schäden hinterlassen, dann  können wir sie nicht so erkennen, wie die Folgen eines Umweltgifts, das unsere Körper sichtbar schädigt.  Man spürt sie auch nicht, wie einen Kater am Aschermittwoch. Sie wirken eher wie Röntgenstrahlen, die unsere Körper durchleuchten, aber nicht unsere Gefühle.

 

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