Deloitte Studie Harter Brexit bedroht Automobilmarkt

Der UK-Markt hat für die deutsche Automobilindustrie eine große Bedeutung. Mit ca. drei Millionen Neuzulassungen im Jahr 2016 ist die Insel der zweitgrößte europäische Markt für PKW und leichte Nutzfahrzeuge. Davon ist jede dritte Neuzulassung ein Export aus Deutschland. Rund 20 Prozent aller deutschen Automobilexporte werden auf dem UK-Markt abgesetzt.
Da für den Handel im Falle eines harten Brexit zeitweise oder dauerhaft die Zollvereinbarungen der Welthandelsorganisation (WTO) gelten, würde sich die Situation für sämtliche Autobauer auf dem UK-Markt verändern. Zölle in Höhe von rund 10 Prozent für Automobile und 4,5 Prozent für Fahrzeugteile sowie eine mögliche anhaltende Schwächung des britischen Pfunds würden zu einem Kostenanstieg von durchschnittlich 15 Prozent im Vergleich zu einem No-Brexit-Szenario führen, wie die Ergebnisse der Deloitte-Studie zeigen.
Selbst wenn die Erstausrüster ihre höheren Kosten nicht komplett an die Verbraucher weitergeben, müssten Kunden wohl tiefer in die Tasche greifen. Durchschnittlich sind Automobile in UK ab 2019 dann 3.700 Euro (+15 Prozent) teurer, in Deutschland produzierte Autos sogar 5.600 Euro (+21 Prozent). Während Hersteller aus der EU 650.000 Autos weniger absetzen würden, gewännen Hersteller aus UK und Nicht-EU-Ländern (+100.000 Autos) kurzfristig Absatzanteile.
Zur Studie: Die Deloitte-Studie “Bremsklotz Brexit – Wie ein harter Brexit die deutsche Automobilindustrie ausbremst“ ist Teil einer Publikationsserie, die sich mit Auswirkungen und Entwicklungen rund um den Brexit beschäftigt.
jvdm
Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden