Kniggewissen für Consultants Heute schon mal Dankeschön gesagt?

Einfach mal „Danke“ sagen, wie hier Hendrik Wüst, der Armin Laschet einen Miniatur-Porsche als Dankeschön für seine Amtszeit überreicht. (Bild: picture alliance / Flashpic | Jens Krick)
Geplant war ein anderes Thema, da lese ich die Mail von Holger Geißler mit einem Dankeschön für die Zusammenarbeit und meine bisherigen Kolumnen. Das tat so gut. Und dann erfuhr ich: Am 11. Januar war der Welt-Dankeschön-Tag. Als ich das meinem Mann erzählte, gab er mir einen Kuss und bedankte sich bei mir. Wie toll ist das denn? Ich mag den Dankeschön-Tag.
Ist das wie beim Valentins- oder Muttertag? Wo eine gute Idee zu einem umsatzstarken Tag mutiert? Nein, genau das passiert eben nicht – beim Dankeschön-Tag wird einfach „Danke“ gesagt, mehr nicht.
Wem sollte ich Danke sagen?
Dazu fallen einem sicherlich als Erstes Familie und Freunde ein. Oder Kollegen, mit denen man eng zusammenarbeitet. Doch machen sie den Kreis gerne einfach etwas weiter auf. Wie wäre es, wenn sie in der Kantine, den Reinigungskräften im Büro, dem Busfahrer oder auch Kollegen aus anderen Abteilungen ein ernst gemeintes Dankeschön schenken?
Ein Dankeschön ist ein Geschenk und wie ein Geschenk sollte es persönlich sein. Ein nachlässiges Bedanken können sie sich sparen, das geht eher nach hinten los. Zu übertrieben sollte es natürlich auch nicht sein. Eine Rundmail? OK, dazu brauche ich nichts zu sagen, oder?!
3 Tipps für ein Dankeschön, das ankommt
1. Meinen sie es, wie sie es sagen. Wenn sie jemandem nur danken, weil sie sich etwas davon versprechen oder es mal an der Zeit ist, dann lassen sie es lieber. Menschen erkennen sofort, ob etwas ehrlich gemeint ist oder nicht. Wenn es ihnen doch gelingen sollte, ihre Mitmenschen zu täuschen, dann sollten sie vielleicht eine Schauspielkarriere anstreben.
2. Überlegen sie sich genau, wofür sie sich bedanken wollen. Ein allgemeines Dankeschön ist selten ernst gemeint und wird nicht für voll genommen. Benennen sie konkret, für was sie sich bedanken. „Ich danke Ihnen für die gute Zusammenarbeit.“ Puh, das lassen Sie lieber.
„Ich bedanke mich bei Ihnen, weil Sie immer Lösungen suchen, anstelle Probleme zu sehen. Es macht Spaß mit Ihnen zusammenzuarbeiten“,
wäre viel besser, weil es auf den Punkt formuliert ist.
3. Sich gegenüberstehen und Danke sagen ist natürlich schöner und kommt auch besser an, aber es benötigt auch etwas Überwindung. Das Telefon ist eine gute Alternative, doch genau wie das persönliche Gespräch fällt es nicht so leicht. Trauen Sie sich einfach mal - der Effekt wird sie überraschen. Natürlich gibt es auch noch die Mail. Nicht ganz so persönlich, aber eine gute Möglichkeit, um schnell über den eigenen Schatten zu springen.
Doch wie kann ich Danke sagen, ohne dass es mein Gegenüber in den falschen Hals bekommt?
Der Empfänger bestimmt die Formulierung
-
„Danke“ – ist kurz und knackig. Es schwingen nicht zu viele Emotionen mit. Das kann man jederzeit und an jeden richten. Von der Chefetage bis zum Dienstleister – ein „Danke“ passt immer.
-
„Danke sehr“ – perfekt für den Gebrauch im formellen Umgang. Für Kunden und Vorgesetzte gut geeignet.
-
„Vielen Dank für…“ - damit kann man prima den Grund beschreiben, weswegen man sich beim anderen bedanken möchte.
-
„Dankeschön“ – ist emotionaler. Hier sollten sie ihr Gegenüber kennen, oder es kommt zu einem (kurzfristigen) Ungleichgewicht. Jemand hat ihnen einen großen Gefallen getan, oder sie stehen in der Schuld.
-
„Danke vielmals“ – wird heute weniger verwendet. Hat etwas von einem Bückling und sorgt für ein Ungleichgewicht im Miteinander.
Macht man sich nicht klein, wenn man sich beim anderen bedankt?
Ja, und genau das Kleinmachen erhöht sie wiederum. Ein Dankeschön ist ein Lob. Und viele Menschen werden nicht oft gelobt. Wer aber lobt, zeigt dem Gegenüber seine Wertschätzung. So wahrgenommen und wertgeschätzt, fördert dies ihr Ansehen.
Grade in Führungspositionen sollten sie „Danke“ sagen. Eine alte Redensart sagt im übertragenen Sinne:
Zeig mir wie ein Mensch mit seinen „Untergebenen“ umgeht und ich sage dir, ob er erfolgreich sein wird.
Gerade Menschen, denen es schwerfällt, empathisch zu sein, sollten sich bewusst die Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, wem sie zu Dank verpflichtet sind. Ein kleines Danke von Zeit zu Zeit tut nicht nur dem Bedankten gut, sondern auch dem Dankenden.
An dieser Stelle vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Kolumne zu lesen.
Ihre Sabine Lansing
Über Sabine Lansing

Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden