Hilfe, mein Lautsprecher erpresst mich!

Mit modernen Elektrogeräten kann man kommunizieren. Saugroboter schickt man heute per Smartphone an die Arbeit. Wenn sie mit Videokameras ausgestattet sind, kann man ihnen sogar bei der Arbeit zusehen oder sie im Kinderzimmer vorbeischicken und den Nachwuchs beobachten. Dass Haushaltsgeräte uns auch erpressen können, zeigt der Lautsprecherhersteller Sonos. Er möchte, dass die Mikrofone, die er in seine Boxen einbaut, auch benutzt werden.
Ist es nicht zu unserem besten, wenn wir über die Stereoanlage nicht nur Musik hören, sondern sie auch per Sprachbefehl aufrufen können? Wollen wir nicht auch das Wetter, Reisetipps und vieles mehr per Stereoanlage im Internet anfragen? Mancher will das. Aber was ist, wenn man mit dem Lautsprecher nur Musik spielen möchte? Dann soll man zu seinem Glück gezwungen werden. Sonos will irgendwann keine Software- Updates für Boxen liefern, die nur Musikhören unterstützen.
Im Klartext: Ohne Daten ist die teure Box Elektroschrott. Ist so etwas rechtens? Wohl kaum. Wer Lautsprecher kauft, hat das Recht, sie ausschließlich zum Musikhören zu benutzen, bis sie körperlich den Geist aufgeben. Ob er sie zudem als Universaldatenschleuder einsetzen will, muss jeder selbst entscheiden. Nur dann, wenn man schon beim Kauf deutlich darauf hinweist, dass Musikhören zwingend an das Abgreifen von Daten gekoppelt ist und der Kunde dazu nachweislich ja sagt, ist das diskutabel.
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