Human Capital Management: Vorgehen, Bedeutung, Ziele

Der Begriff Human Capital Management (HCM) wird oft synonym mit Human Ressource (HR) gebraucht. Das ist falsch, denn es geht dabei um das Humankapital, um alles personengebundene Wissen, das sich in den Köpfen der Mitarbeiter findet. Effektives HCM befasst sich mit der Entwicklung, der Qualifikation und der Evaluation der Mitarbeiter.

Was ist Human Capital Management?

Kurz zusammengefasst geht es beim Management des Humankapitals um eine Investition in Bildung und damit um eine mitarbeiterassoziierte Weiterentwicklung des Unternehmens. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden als wertvolle Ressource betrachtet, die das Unternehmen erst definiert. Heißt: Unternehmensentwicklung ist nur über die Entwicklung der Mitarbeiter möglich. Wenn man das verstanden hat, machen Investitionen in die weitere Bildung und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter Sinn. Das Humankapital ist ein wichtiger Produktionsfaktor, gleich dem physischen Kapital.

Welchen Nutzen hat HCM?

HCM ist die Entwicklung des Unternehmens durch die Entwicklung der Mitarbeiter. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind das Kapital eines Unternehmens und halten ein Unternehmen wettbewerbsfähig. Ab dem Punkt, an dem die Angestellten nicht mehr als reine Produktions- oder Kostenfaktoren verstanden werden, sondern als das Kapital, das das Unternehmen erst ausmacht, können die vorhandenen Talente, das Wissen und die Expertise eingesetzt werden, um Produktionskosten zu senken und das Unternehmen erfolgreich werden zu lassen. Motivation und zielgerichteter Einsatz der vorhandenen Fähigkeiten sind also eine wichtige Voraussetzung. Human Capital Management kann nur funktionieren, wenn die Talente, Fähigkeiten und Motivationen bekannt sind, weiterentwickelt werden und im Interesse des Unternehmens eingesetzt werden können. Und das ist eine recht komplexe Angelegenheit.

Human Capital Management: Welche Software kann unterstützen?

Perspektiven bekannt sind und aufeinander abgestimmt werden können. Mit Papier und Stift ist das fast nicht zu bewältigen. Es gibt aber Software, die speziell für HCM entwickelt wurde. Nicht jede als HCM-Software deklarierte Software ist aber auch wirklich als solche tauglich. Das sollte die Software können:

  • Die Leistungen der Mitarbeiter/-innen werden erfasst.
  • Die Skills (altmodisch als Fähigkeiten bezeichnet) werden erfasst.
  • Die vorhandenen Talente werden mit den Unternehmenszielen abgeglichen.
  • Individuelle Leistungsziele werden anhand einer Analyse der genannten Daten festgelegt.
  • Basierend auf den Analysen werden Maßnahmen erarbeitet, um Fähigkeiten weiterzuentwickeln, die das Erreichen der individuellen Leistungsziele optimal ermöglichen.
  • Es wird eine Übersicht erstellt, welche/-r Mitarbeiter/-in genau woran arbeitet. Linienvorgesetzte haben Einsicht in diese Übersicht. Basierend darauf werden Informationen bereitgestellt, die den/die jeweilige/-n Mitarbeiter/-in bei den aktuellen ToDos unterstützen.
  • Für die Personalabteilungen werden Übersichten bereitgestellt, in welchem Umfang die jeweiligen Mitarbeiter mit ihren Vorgesetzten kommunizieren.
  • Darauf aufbauend werden den jeweils zuständigen Managern über Tools Hinweise gegeben, wie sie die Kommunikation optimieren können. Teil davon ist auch die regelmäßige Erinnerung an Mitarbeitergespräche.

Darüber hinaus können die unterschiedlichen Software-Pakete auch Feedbackgespräche dokumentieren, von der Selbsteinschätzung über die Bewertung durch Kollegen und Kolleginnen bis hin zu den Einschätzungen von Vorgesetzten. Stärken und Schwächen der Mitarbeiter/-innen werden so transparent. Das ist die Voraussetzung, um das Humankapital sinnvoll zu entwickeln. Vorteile der HCM Software liegen darin, dass verborgene Talente zutage treten und Performancetrends sichtbar werden. Die umfassende und zielgerichtete Entwicklung von Humankapital kann also nicht jede HR Software leisten. Lernmanagement-Tools sind ein absolutes Muss für Human Capital Management, das inzwischen auch als eigener Studiengang belegt werden kann.

Wie funktioniert Human Capital Managemtn?

Human Capital Management funktioniert nur an der Schnittstelle zwischen Managern, Teammitgliedern und den Personalabteilungen. Hier muss die Kommunikation stimmen, an dieser Stelle muss das Humankapital transparent sein. Die Vorgehensweise lässt sich in vier einzelne Schritte zusammenfassen:

  • Im Schritt Evaluation wird gefragt, welche Fähigkeiten und Talente es im Unternehmen gibt. Diese werden festgestellt und dokumentiert.
  • Im Schritt Konsolidierung wird eine umfassende Bestandsaufnahme gemacht. Die erhobenen Daten werden ausgewertet. Leitfragen sind: Wie werden die vorhandenen Talente bisher genutzt? Welche Talente könnten wie besser genutzt werden? Konkret also: Sind alle Angestellten auf der richtigen Position oder wären vielleicht ein paar Umstrukturierungen zielführend? Und vor allem: Kann das vorhandene Humankapital weiterentwickelt werden? Welche Bildungsmaßnahmen wären im Sinne des HCM?
  • Im dritten Schritt findet die eigentliche Kommunikation statt. Jetzt wird mit den einzelnen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen besprochen, ob und wie die einzelnen Maßnahmen umgesetzt werden können. Hier ist Transparenz wichtig, es muss eine vertrauensvolle Atmosphäre herrschen.
  • Der letzte Schritt ist die Implementierung. Alles, was vorher dokumentiert, analysiert und besprochen wurde, sollte auch umgesetzt werden. Von Versetzungen innerhalb des Unternehmens über interne und externe Fortbildungen bis hin zur kontinuierlichen Kommunikation aller an den Prozessen beteiligten Personen geht die Implementierung nahtlos in den ersten Schritt Evaluation über: Welche Veränderungen wurden erzielt, welche stehen noch aus?
 

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