PwC Im Internet werden erstmals mehr Werbeerlöse erzielt als im Fernsehen

Die Werbeindustrie setzt immer stärker auf digitale Kanäle, um ihre Botschaften zum Verbraucher zu tragen – zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie von PwC. So erwirtschafteten im Internet tätige Medien zum ersten Mal mehr Werbeerlöse als das Fernsehen.

Mann am Laptop (Bild: Thinkstock)
Das Internet wird für die Werbeindustrie immer wichtiger. (Bild: Thinkstock)

"Die Verlagerung des Anzeigengeschäfts von den klassischen Medien ins Internet ist nicht aufzuhalten", ist sich Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC, sicher. Die Zahlen, die sein Unternehmen nun innerhalb der Studie "Global Entertainment & Media Outlook 2016-2020" erhoben hat, scheinen ihm Recht zu geben. Demnach werden die digitalen Umsätze der globalen Medienindustrie in wenigen Jahren die Schallmauer von 1.000 Milliarden US-Dollar durchbrechen – zumindest wenn man die Erlöse für den Internetanschluss einrechnet.

Bis 2020 rechnet PwC damit, dass die Branche mit dem World Wide Web genauso viel Geld umsetzen wird wie mit allen klassischen Erlösquellen zusammen. In einigen Märkten wie beispielsweise China ist dieser Punkt bereits erreicht. Deutschland hinkt dem Trend hingegen ein wenig hinterher: Zwar wird der Markt auch hierzulande auf Kosten der klassischen Medien weiter wachsen, doch bis 2020 dürften die digitalen Erlöse in der Bundesrepublik "nur" 40 Prozent des Gesamtumsatzes betragen.

Medien- und Unterhaltungsindustrie ist auf Wachstumskurs

Insgesamt kann die Medien- und Unterhaltungsindustrie optimistisch in die Zukunft blicken: Weltweit prognostiziert PwC bis 2020 ein jährliches Wachstum der Branche von 4,4 Prozent. Dabei dürften sich jedoch gravierende regionale Unterschiede zeigen. Während in aufstrebenden Ländern mit einer eher jungen Bevölkerung wie Brasilien oder Nigeria noch höhere Wachstumszahlen möglich sind, könnte die Branche in vielen Industrieländern hingegen schwächer wachsen als die Gesamtwirtschaft.

Darüber hinaus werden sich nicht alle Teilbereiche der Medien- und Unterhaltungslandschaft dem Wachstumstrend anschließen können. So dürfte der Rückgang der Werbeerlöse bei vielen Zeitungen und Zeitschriften dazu führen, dass mit dem Vertrieb bald mehr Geld umgesetzt wird als mit dem Anzeigengeschäft. Aufgrund dieser Tendenz dürften auch die Verlage zunehmend unter Druck geraten. So erwartet PwC zum Beispiel für den nordamerikanischen Zeitungsmarkt bis 2020 ein jährliches Minus von 3,1 Prozent.

Streaming-Dienste sind im Aufwind

Von einem derartigen Negativtrend sind andere Geschäftsmodelle weit entfernt: Insbesondere Streaming-Anbieter, die digitale Abonnements im Programm haben, erfreuen sich unter den Konsumenten zunehmender Beliebtheit. Daher wuchs beispielsweise der Video-on-Demand-Umsatz dank Unternehmen wie Netflix um stolze 32,3 Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar. Auch im Musikbereich zeigt sich durch Firmen wie Spotify oder Apple Music ein ähnliches Bild. Die Streaming-Technologie scheint den Download somit als gängiges Format allmählich abzulösen. Angesichts dieser Zahlen verwundert es nicht, dass die digitalen Erlöse der Musikindustrie im vergangenen Jahr erstmals über den mit physischen Tonträgern wie CDs erzielten Umsätzen lagen.

tt

 

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