PR und Marketing Immer Ärger mit der Agentur? Wie Sie als Unternehmensberatung erfolgreich mit PR-Profis zusammenarbeiten

Ärger mit der PR-Agentur muss nicht sein. Die richtige Kommunikation miteinander kann Frustrationen verhindern. (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose)
Satz mit X – war wohl nix! Sieht so aus, als hätten Sie der PR-Agentur das Geld wieder einmal umsonst hinterhergeworfen. Kein einziges Wunschmedium hat bisher angebissen – keine Interviewanfrage oder Berichterstattung über Ihre Unternehmensberatung oder Ihr Spezialthema. Spürbar mehr Reichweite? Fehlanzeige! Stattdessen nur Kosten und leidige Diskussionen mit der Agentur.
Ihr Frust steigt. Andererseits hören und lesen Sie immer wieder, wie wichtig PR für den Erfolg Ihrer Beratung ist. Aber bei Ihnen scheint das nicht zu funktionieren und langsam haben Sie die Nase voll.
Stop! Stellen Sie sich bitte eine einzige Frage: Haben Sie Ihre Erwartungshaltung der Agentur gegenüber genau definiert? Das ist nämlich aus meiner Erfahrung heraus oftmals nicht der Fall, wenn der Unmut über den PR-Partner so groß ist.
Woran es meistens hakt und was man tun kann
Ich habe selbst knapp 15 Jahre in Unternehmensberatungen mit Agenturen zusammengearbeitet. Manches hat sehr gut geklappt, manches weniger. Hier sind die größten Stolperfallen plus Tipps, wie Sie diese vermeiden können:
- Sie haben bei der Auftragsvergabe nicht genau definiert, woran der Erfolg gemessen wird. Legen Sie klare Kennzahlen fest. Zum Beispiel: X Artikel in den Medien A, B, C im Zeitraum Y.
- Sie haben nicht klar genug gesagt, was Sie wollen. Tun Sie es! Dann kann die Agentur auch Ihre Erwartungen geraderücken, wenn sie unrealistisch sind – zum Beispiel dass Ihre Pressemitteilung auf jeden Fall in der FAZ abgedruckt wird.
- Sie verzichten auf regelmäßige Jour-fixes. Die sind jedoch eine sehr gute Idee, denn dann können Sie gemeinsam schauen, was schon geschafft wurde und welche Maßnahmen vielleicht angepasst oder verändert werden müssen. So können Sie gemeinsam ins Thema PR hineinwachsen.
- Sie haben die – zugegeben! – nervige Tatsache verdrängt, dass PR ein Marathon ist und kein Sprint. In der Regel braucht man Zeit und Geduld, bis die relevanten Medien anbeißen. Zu Beginn heißt es erst einmal: kleine Brötchen backen und Beziehungen aufbauen.
- Sie denken nur in Titelseiten – und das ist, vor allem wenn Sie gerade mit PR gestartet sind, unrealistisch.
- Sie vergessen die Fachmedien. Es ist nachgewiesen, dass viele Entscheider durch Artikel motiviert werden, die sie dort gelesen haben. Während der Corona-Pandemie ist die Bedeutung von Fachmedien sogar größer geworden, sagt eine Studie Deutschen Fachverlags (dfv). 83 Prozent der Befragten stufen sie als wichtig oder sehr wichtig ein. (Quelle: dfv-Studie: Relevanz von Fachinformationen durch Corona gestiegen: Deutsche Fachpresse/deutsche-fachpresse.de).
- Die beauftragte Agentur bekommt zu wenig Input aus der Unternehmensberatung – sprich: relevante und interessante Themen –, darauf ist sie aber angewiesen! Sensibilisieren Sie also auch Ihr Team für spannende Infos, mit denen die Profis arbeiten können.
- Sie geben zu schnell auf. Besser: Ruhe bewahren und nicht gleich der Agentur kündigen, wenn sich der Erfolg nicht im Nullkommanichts einstellt. Geben Sie auch den Spezialisten etwas Zeit, um sich einzuschwingen, mit Ihren Themen vertraut zu machen und einen Draht zu den relevanten Medien aufzubauen.
- Ein Schuss Vertrauen in den Prozess schadet dabei übrigens nicht – trauen Sie der Agentur ruhig etwas zu.
Fazit
Setzen Sie bei der Zusammenarbeit Ihrer Beratung mit einer PR-Agentur vor allem auf eine Portion Realismus, Geduld, klar definierte Ziele und einen guten gegenseitigen Informationsfluss. Das verhindert Frust und Enttäuschung und Sie verbrennen nicht unnötig Geld.
Über Manuela Nikui

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