CAMELOT-Studie untersucht Auswirkungen des EU-Referendums Jedes zweite Chemie- und Pharmaunternehmen plant Brexit-Vorkehrungen

Wie CAMELOT Management Consultants in einer Studie herausfand, ist die deutsche Pharma- und Chemiebranche in der Bewertung des Brexit-Votums zweigeteilt. So hat jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) bereits damit begonnen, mit konkreten Maßnahmen auf den bevorstehenden EU-Austritt Großbritanniens zu reagieren. Weitere 40 Prozent planen derartige Vorkehrungen, wollen mit der Umsetzung allerdings noch warten, bis die Verhandlungsergebnisse zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich endgültig feststehen. Die andere Hälfte der Branche beabsichtigt hingegen nicht, spezielle Maßnahmen zu ergreifen.
Große Unternehmen treffen häufiger Vorkehrungen
Laut der Studie scheint die Frage, ob Maßnahmen geplant werden, auch von der Größe des Unternehmens abzuhängen. So möchten sich zwei Drittel der Manager großer Unternehmen mit konkreten Aktionen vorbereiten oder haben dies bereits getan, während zwei von drei mittelständischen Betrieben hierzu keinen Anlass sehen. "Insgesamt reagiert die Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland gespalten auf den Brexit. Während vor allem die international agierenden Großunternehmen Folgen für ihr Geschäft erwarten und bereits jetzt entsprechende Vorkehrungen treffen, zeigt sich der Mittelstand abwartend", erklärt CAMELOT-Partner Dr. Sven Mandewirth.
Brexit dürfte insbesondere Standortauswahl verändern
Doch welche Auswirkungen erwarten die Entscheider der Chemie- und Pharmabranche von einem EU-Austritt Großbritanniens? Nach den Erkenntnissen der Studie wird sich der Brexit insbesondere auf die Standortauswahl auswirken. Demnach erwartet etwa die Hälfte der Unternehmen erhebliche oder starke Folgen für die Entscheidung über den Standort eines europäischen Firmensitzes (53 Prozent) sowie der Produktionsanlagen (42 Prozent). Zudem wird mit größeren Effekten auf M&A-Aktivitäten mit britischen Betrieben (47 Prozent) gerechnet. Drei Viertel aller Befragten erwarten zudem Folgen für die Absatzmärkte und Lieferantenstrukturen in Europa, allerdings in geringem Ausmaß. Mit negativen Folgen für die Wirtschaftsentwicklung rechnet eine Mehrheit der Pharma- und Chemieindustrie (61 Prozent) allerdings nicht. Jedoch befürchtet ein Drittel der Unternehmen eine Verschlechterung der Konjunktur für die eigene Branche.
Zur Studie:
Für die Studie befragte CAMELOT Management Consultants im Juli und August 2016 200 Top-Entscheider der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Deutschland.
tt
Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

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