adesso-Studie zu Künstlicher Intelligenz Kollege KI kommt, um zu bleiben – und Bedenken gibt es wenige

Spielzeug oder Game Changer? Millionen von Menschen nutzen ChatGPT ganz selbstverständlich im Alltag, der Erfolg des Sprachmodells hat viele überrascht. Der IT-Dienstleister adesso hat nun Entscheiderinnen und Entscheider in deutschen Unternehmen zu ihren Erwartungen und Erfahrungen, Plänen und Prognosen im Zusammenhang mit KI befragt.

Die überwiegende Zahl der Führungskräfte in Deutschland begrüßt den Einsatz Künstlicher Intelligenz in ihren Unternehmen. (Bild: picture alliance / Westend61 | Anna Huber)

Seit das amerikanische Unternehmen OpenAI seinen Textgenerator ChatGPT ohne große Vorankündigung zugänglich gemacht hat, ist das Thema Künstliche Intelligenz so präsent wie nie. Für Unternehmen liefert ChatGPT eine einfache, intuitiv bedienbare Nutzerschnittstelle, die es Fachabteilungen erlaubt, ohne Technikwissen und aufwendige Integration neue Möglichkeiten auszuprobieren. adesso wollte in Zusammenarbeit mit dem Kölner Marktforschungsinstitut HEUTE und MORGEN von 500 Führungskräften wissen, was sie von dem Chatbot halten. Die zentralen Ergebnisse der Studie:

Die meisten Unternehmensverantwortlichen spüren, dass mit generativer KI ein fundamentaler Wandel auf sie zukommt. Eine überwältigende Mehrheit von 90 Prozent setzt sich bereits mit den Möglichkeiten von Modellen wie ChatGPT auseinander. 71 Prozent der Befragten geben der Lösung zudem in puncto Leistungsfähigkeit die Note „gut“ oder „sehr gut“. 

Immerhin 51 Prozent können sich vorstellen, die Anwendung direkt in die eigenen Abläufe zu integrieren. Was die möglichen Einsatzszenarien betrifft, liegt der Support für die meisten auf der Hand. 53 Prozent planen hier in der nächsten Zeit Projekte. Auf den weiteren Plätzen folgen Rechercheaufgaben (46 Prozent), Erstellen von Inhalten für die interne Kommunikation (42 Prozent), Datenanalyse (40 Prozent) sowie Content für Webseiten oder Mailings (39 Prozent).

Welche KI-Anwendungsfälle die Führüngskräfte sehen

Im Kundensupport sehen die meisten Befragten ein Einsatzgebiet für ChatGPT. (Grafik: adesso)

Die Technologie schürt nicht nur hohe Erwartungen bezüglich effizienterer Prozesse durch Automatisierung – 59 Prozent der Unternehmensentscheider glauben, dass ChatGPT ein Instrument sein kann, um den Fachkräftemangel zu lindern. Besonders überzeugt davon sind die Verantwortlichen in der Marketingabteilung: Hier stimmen 92 Prozent der Aussage zu. 

Der Chatbot präsentiert in einigen Fällen falsche Fakten oder erfindet Quellen. Für solch fragwürdige Ergebnisse hat sich inzwischen der Begriff „halluzinieren“ eingebürgert. Während Experten noch ausführlich über die Schwächen von ChatGPT diskutieren, überwiegt bei den Anwenderinnen und Anwendern das Vertrauen: 52 Prozent glauben den Ergebnissen, die der Chatbot liefert. Genauso viele fühlen sich in der Lage, die Korrektheit der Antworten zu beurteilen. Ob sie mit dieser Einschätzung richtigliegen oder sie sich von der Selbstsicherheit, mit der ChatGPT alles beantwortet, blenden lassen, bleibt offen. Auch Sicherheitsbedenken bezüglich der Interaktionsdaten hat die Mehrheit (55 Prozent) nicht.

Zweifel am Wahrheitsgehalt gering ausgeprägt

Die Befragten sehen sich mehrheitlich in der Lage, die Richtigkeit der Antworten von ChatGPT beurteilen zu können. (Grafik: adesso)

„Die Ergebnisse unserer Umfrage lassen nur einen Schluss zu: Anwendungen wie ChatGPT werden sich in kurzer Zeit in Unternehmen verbreiten. Die Verantwortlichen sind jetzt bereits geradezu euphorisch. Haben die KI-Anwendungen erst einmal ihre Kinderkrankheiten überwunden, sind den Einsatzszenarien kaum Grenzen gesetzt. Unternehmen, die sich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen, werden langfristig erfolgreicher sein als die, die den Wandel ignorieren“, erklärt Benedikt Bonnmann, Leiter des Geschäftsbereichs Data & Analytics bei adesso. Allerdings:

Trotz der Begeisterung für die Möglichkeiten, die sich durch Sprachmodelle wie ChatGPT ergeben, sehen 62 Prozent der Befragten die letzte Entscheidung in KI-gestützten Prozessen immer noch in der Hand von Menschen. 80 Prozent stimmen zudem der Aussage zu: "Wir müssen unsere Mitarbeitenden für den Einsatz von Anwendungen wie ChatGPT schulen." Darüber hinaus sprechen sich 55 Prozent für eine europäische Alternative mit vergleichbarer Leistungsfähigkeit aus, um so DSGVO-Konformität und Datensouveränität zu gewährleisten. 

Methodik

Erhebungsmethode Interview
Befragte Zielgruppe Führungskräfte in Unternehmen > 250 Mitarbeitende
Stichprobengröße n=500
Erhebungszeitraum Februar 2023
Land Deutschland
 

Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

adesso AG

Dortmund

adesso AG

Die adesso AG berät Kunden hinsichtlich des IT-Betriebes. Effiziente, kostengünstige und solide Technologien werden entwickelt und…

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