Deloitte-Studie zu Handy-Nutzung der Deutschen "Konsum lässt sich nicht ins Unermessliche steigern"

Die Deutschen scheinen Wert auf eine klare Trennung von beruflicher und privater Nutzung ihres Smartphones zu legen. Ein Drittel befindet sich gar in einer Entwöhnungsphase. Ergebnisse einer Studie von Deloitte.

 

Ganze 56 Mal schauen die Menschen am Tag auf ihr Smartphone - jedenfalls, wenn sie zwischen 18 und 24 Jahre alt sind. Das ändert sich mit dem Älterwerden: Wer sich bereits im Rentenalter befindet, interessiert sich im Schnitt nur noch neun Mal täglich für Neuigkeiten vom Display. Altersübergreifend kommen die Bürger in Deutschland auf knappe 30 Blickkontakte mit ihrer digitalen Verbindung zur Welt.

Social Networks schlagen Sprachtelefonie

Die zunehmende Smartphone-Nutzung bedeutet indes nicht, dass immer mehr telefoniert wird. Entsprechend einem bereits länger beobachteten Trend ist die Sprachtelefonie auf dem Rückzug und macht vor allem der Nutzung von Messaging-Diensten (z.B. WhatsApp) und E-Mail Platz. Die klassische SMS hat sich in die Nische verabschiedet. Und nur noch knapp ein Drittel der Mobilfunknutzer verwendet mindestens einmal am Tag die klassische Sprachtelefonie. Weiteres Potenzial besitzen hingegen Video Calls, die derzeit von immerhin 8 Prozent täglich genutzt werden.

Nachrichtenkonsum auf Platz 1

Auch als Informationsquelle und Entertainment Device bieten Smartphones vielfältige Möglichkeiten. Die meistgenutzten sind dabei das Informieren über die neuesten Nachrichten, täglich praktiziert von etwa der Hälfte der Verbraucher, die Bewegung in sozialen Netzen (über ein Drittel) sowie Spielen, Fotografieren und Videos (je 15 bzw. 12 Prozent). Bis zum vollwertigen Infotainment-Center scheint noch etwas Luft, denn Filme, Musik und Navigation sind nur für eine einstellige Prozentzahl von Nutzern an der Tagesordnung.

Smartphone nahezu überall im Einsatz

Die Menschen nutzen ihr Smartphone nicht nur immer öfter, sondern auch (fast) überall: bei der Arbeit und auf der heimischen TV-Couch - wo es oft als Second Screen eingesetzt wird - genauso wie beim Einkaufen, in Bus und Bahn sowie beim Essen. Am Steuer ist der Smartphone-Verkehr gesetzlich geregelt, nicht jedoch bei Fußgängern im Straßenverkehr. So riskieren jen knapp 30 Prozent, die ihre Aufmerksamkeit auch beim Überqueren der Straße dem Smartphone widmen, ihre Gesundheit, aber kein Bußgeld.

Nach Feierabend nur privat

Gerade einmal 13 Prozent werfen auch nach Feierabend öfter mal einen "Arbeitsblick" auf ihr beruflich genutztes Gerät, 49 Prozent tun dies niemals. Die restlichen 38 Prozent scannen ihr Smartphone "manchmal" auf beruflich relevanten Content, wobei auch hier ein etwas höherer Anteil bei jüngeren Verbrauchern zu beobachten ist. Bemerkenswert: Wenn das Smartphone beruflich genutzt wird, dann für die Kommunikation und als Kalender. Anspruchsvollere Business-Anwendungen sind hingegen nicht sehr verbreitet.

"Das Smartphone ist längst unverzichtbar. Dennoch versuchen 46 Prozent der Befragten eigenen Angaben zufolge bereits, die Verwendung ihres Smartphones einzuschränken, oder sie haben dies vor. Ganz offensichtlich lässt sich der Smartphone-Konsum nicht ins Unermessliche steigern. Konsumenten werden künftig stärker jene Dienste und Inhalte annehmen, die Ihnen einen besonderen Mehr- oder Unterhaltungswert versprechen", fügt Gentner hinzu.

 

 

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