Leadership-Trendbarometer IFIDZ Künstliche Intelligenz: Große Diskrepanz bei Führungskräften deutscher Unternehmen

Die meisten Führungskräfte sind überzeugt, dass KI ihnen bei der Arbeit helfen kann. (Bild: picture alliance / Zoonar | Sunan Wongsa-nga)
Demnach gehen Führungskräfte gelassen mit dem Thema Künstliche Intelligenz um. Das legt zumindest das aktuelle Leadership-Trendbarometer des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) aus Wiesbaden nahe, bei dem 158 Kontakte des Instituts befragt wurden.
Die Befragung ergab, dass nur zwei Prozent der Befragten davon überzeugt sind, dass KI-Tools beziehungsweise -Systeme mittel- bis langfristig menschliche Führungskräfte ersetzen können. Sie sehen also in ihnen keine Bedrohung ihrer eigenen Funktion. Vielmehr ist das Gros (93 Prozent) überzeugt, dass künstliche Intelligenz (KI) sie bei ihrer Führungsarbeit unterstützen könne.
Entlastung bei langweiligen Aufgaben
So erwarten zum Beispiel 56 Prozent der Befragten, dass KI-Systeme Führungskräfte von „langweiligen, repetitiven Aufgaben“ entlasten können. Zudem ist gut die Hälfte der Führungskräfte (51 Prozent) davon überzeugt, dass KI sie und ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen kann, Entscheidungsprozesse „effizienter“ zu gestalten und „bessere Entscheidungen“ zu treffen.
Deshalb plädieren 57 Prozent der Führungskräfte für eine größere Offenheit ihrer Organisation für den Einsatz von KI in der Führung – zur Lösungsfindung und Zielerreichung.
Außerdem wünschen sie sich, dass bestehende Ängste und Vorbehalte gegenüber der KI abgebaut werden, damit diese „selbstverständlich eingesetzt und genutzt wird“. Noch gehen Unternehmen laut einer anderen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft eher vorsichtig mit dem Thema KI um.
Nur wenige Führungskräfte nutzen Tools bereits
Zwei Drittel der Führungskräfte (66 Prozent) sind der Auffassung, dass „die KI nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist“.
Folgerichtig sind auch nur drei Prozent der Befragten der Überzeugung, dass die aktuelle KI-Debatte lediglich „ein Hype“ sei, „der sich bald legen wird“.
Auffallend ist vor diesem Hintergrund, dass nach eigenen Aussagen aktuell jedoch nur zwölf Prozent der Führungskräfte bereits KI-Tools für ihre Führungsarbeit sowie zum Steigern ihrer persönlichen Performance und der ihres Bereichs nutzen.
Das heißt, laut Aussagen von Barbara Liebermeister, der Leiterin des IFIDZ: Es besteht aktuell noch eine große Diskrepanz zwischen der Offenheit sowie der Akzeptanz von KI-Systemen der Führungskräfte einerseits und deren Einsatz im Betriebs- und Führungsalltag andererseits. Dieses „Gap“ gilt es zu schließen, „damit die Unternehmen die Chancen, die ihnen die KI beispielsweise zum Optimieren ihre Geschäftsprozesse sowie zum Erschließen nur Geschäftsfelder bietet, optimal nutzen können“.
Methodik
Erhebungsmethode | Online-Befragung |
Befragte Zielgruppe | Führungskräfte aus dem Verteiler des IFIDZ |
Stichprobengröße | 158 |
Länder | Deutschland |
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