Studie von Strategy& Marktpotenziale für Wellcare-Branche: Strategische Kooperationen und digitale Services

Nicht zuletzt das gesteigerte Interesse an nachhaltigen Produkten in Kombination mit dem Trend zur Selbstoptimierung biete laut der Strategy&-Studie "The Rise of Wellcare: A new business at the nexus of health, food and beauty" der Kosmetik-, Pharma- und Fitnessbranche aktuell viele Möglichkeiten. Vor allem durch strategische Partnerschaften zwischen Unternehmen aus der Pharma- und Konsumgüterbranche, differenzierte Forschung und Entwicklung sowie durch die integrierte Nutzung digitaler Services seien hier in den kommenden Jahren enorme Marktpotenziale zu holen, so die Strategieberatung.
Gesundheit und Fitness stehen bei den Deutschen hoch im Kurs
Das Interesse der Verbraucher an Produkten für die eigene Gesundheit und für das Wohlbefinden ist in Deutschland ungebrochen, wie eine studienbegleitende Umfrage unter 1.000 Befragten zeigt: 92% von ihnen geben an, dass Gesundheit und Fitness für ihr persönliches Wohlbefinden im Alltag wichtig bzw. sehr wichtig sind. Knapp die Hälfte (46%) der Befragten treibt mindestens ein- bis zweimal pro Woche Sport, 59% achten bewusst auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Für diese geben die Befragten auch das meiste Geld innerhalb des Wellcare-Bereichs aus: 37 Euro pro Monat investieren sie durchschnittlich in spezielle Ernährungsweisen, wie hochwertige Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel. Gesundheits- und Fitnessprodukte sind den Befragten monatlich im Schnitt 24 Euro wert, 31 Euro fließen in Wellnessbehandlungen oder Beautyprodukte. Beim Kauf dieser Produkte oder Dienstleistungen achten die Befragten vor allem auf hohe Qualität (wichtig bzw. sehr wichtig für 91%). Weitere Kaufkriterien sind eine nachgewiesene Wirksamkeit (82%) und die Inhaltsstoffe (81%).
Digitale Helfer auf dem Vormarsch
Trotz des großen Angebots steht der Trend zu digitalen Services mit dem Zweck der Förderung von Fitness, Gesundheit und Aussehen der Konsumenten derzeit noch am Anfang. Aktuell nutzen nur 14% der Befragten Trainings-Apps für ihr Lauftraining oder andere Trainingsübungen. 11% verwenden einen Fitness-Tracker oder smarte Multisportuhren. Doch es besteht durchaus Interesse an derartigen digitalen Hilfsmitteln: So geben zum Beispiel 30% der Befragten an, einen Fitness-Tracker zu nutzen oder sich in absehbarer Zeit einen kaufen zu wollen. Besonders unter den jüngeren Befragten zwischen 18 und 39 Jahren ist die Zahl der (potentiellen) Nutzer mit 43% hoch. Ein Teil der Befragten wäre auch bereit, die eigenen Gesundheitsdaten mit Dritten zu teilen. So stimmen 46% der Aussage zu, dass sie diese Daten ihrem Arzt übermitteln würden. 24% würden die hinsichtlich ihres Gesundheitszustands erfassten Messwerte mit ihrer Krankenkasse teilen und 2% würden sie sogar an ihren Arbeitgeber weiterleiten.
Für Anbieter digitaler Gesundheits- und Fitnessanwendungen gelte es jetzt, das vorhandene Interesse gezielt zu nutzen und vor allem das Vertrauen der Verbraucher in Bezug auf den Datenschutz zu gewinnen. Grundsätzlich sollten sich alle großen Wellcare-Player in den kommenden Jahren darauf konzentrieren, strategische Partnerschaften mit Unternehmen aus komplementären Bereichen einzugehen und das Angebotsportfolio für die eigene Kundschaft in Richtung Wellcare sinnvoll zu erweitern, so Gerd Bovensiepen, Partner und Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC in Deutschland und EMEA. Neben Kooperationen mit Digitalpartnern könne sich auch die Zusammenarbeit zwischen Pharma- und Konsumgüterunternehmen als wertvoll erweisen. Die Pharmabranche verfüge traditionell über große Budgets im Bereich Forschung und Entwicklung, während die Konsumgüterhersteller starke Marken und einen direkteren Draht zum Kunden vorweisen könnten. Im Wellcare-Markt der Zukunft würden nicht mehr nur einzelne Produkte oder Services verkauft. Vielmehr bauten die erfolgreichen Player ein Ökosystem von Services, Community-Angeboten und hochwertigen Inhalten rund um die Verbraucherbedürfnisse auf. Der Kampf um diese Wertschöpfungspotenziale und Marktanteile habe gerade erst begonnen, so das Fazit der Berater.
ah
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