McKinsey und VDMA prognostizieren Einsparpotenziale Maschinenbau könnte Kosten dank Digitalisierung deutlich reduzieren

Der europäische Maschinenbau steht wirtschaftlich gut da. Allerdings wartet mit der Digitalisierung eine große Herausforderung auf die Branche, die jedoch auch neue Möglichkeiten bietet. So könnten die Unternehmen ihre Kosten um bis zu 10 Prozent senken.


Die vergangenen Jahre verliefen für den europäischen Maschinenbau durchaus zufriedenstellend. Wie McKinsey und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) nun in einer Analyse herausfanden, erwirtschafteten die Unternehmen zwischen 2010 und 2014 eine durchschnittliche Bruttoumsatzrendite von 10 Prozent und konnten jährlich um 7 Prozent wachsen. Mit einem Anteil von 26 Prozent an der weltweiten Maschinenproduktion liegt Europa damit hinter China (38 Prozent) und vor den USA (14 Prozent) auf dem zweiten Rang.

Schwächelnde Schwellenmärkte und Digitalisierung fordern die Branche heraus

Trotz dieser wirtschaftlich guten Position werden die Geschäfte für den Maschinenbau nicht einfacher. Durch die schwächeren Wachstumsaussichten wichtiger Schwellenmärkte wie China, Russland oder Lateinamerika müssen viele Firmen ihre Strategie überdenken. "Unternehmen müssen ihren Konkurrenten entweder Marktanteile abnehmen, neue Märkte wie beispielsweise die ASEAN-Staaten erobern oder ihr Angebot durch Services verbreitern", rät McKinsey-Partnerin Dorothee Herring.

Hinzu kommt die zunehmende Digitalisierung, die sowohl neue Herausforderungen als auch weitere Chancen bietet. So erwarten die Maschinenbauer, dass neue, auf Daten basierende Geschäftsmodelle bereits 2020 mehr als 10 Prozent zum Umsatz beitragen werden. Zurzeit steuern diese erst 3 Prozent bei. Auch hinsichtlich der Kosten prognostizieren die Unternehmen eine Verbesserung um 5 bis 10 Prozent. Bis dieses Potenzial gehoben werden kann, muss die Branche allerdings noch einen weiten Weg zurücklegen – schließlich steckt die Entwicklung noch weitestgehend in den Kinderschuhen. So hat erst ein Fünftel der Unternehmen neue Geschäftsmodelle aus der Taufe gehoben, für ein Drittel steht das Thema dagegen noch überhaupt nicht auf der Tagesordnung.

Digitalexpertise könnte zu einem zentralen Einstellungskriterium werden

Auch auf die Belegschaft könnte sich die wachsende Bedeutung der Digitalisierung auswirken. Beispielsweise könnte Know-how in der Softwareentwicklung bei Neueinstellungen zu einem entscheidenden Kriterium werden. "Der Maschinenbau ist gut vorbereitet und stellt sich der Herausforderung Industrie 4.0. Entscheidend für den Erfolg sind aber auch gute politische Rahmenbedingungen wie eine lückenlose Breitbandinfrastruktur, Rechtssicherheit in Bezug auf Big Data und der Schutz geistigen Eigentums", erklärt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. So oder so gehört der digitale Wandel für 39 Prozent der Unternehmen zu den Faktoren mit dem größten Einfluss auf die eigene Organisationsstruktur. Übertroffen wird dieser Wert lediglich durch die flexible Anpassung an neue Marktbedingungen (45 Prozent) sowie neue Werkstoffe und Verfahren (44 Prozent)

Zur Studie:
Für die Studie haben McKinsey und der VDMA 215 Maschinenbaufirmen aus 18 europäischen Ländern befragt und mehr als 20 Interviews mit Entscheidungsträgern aus der Industrie geführt.

tt

 

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