PR und Marketing Mehr als Likes mit der Gießkanne verteilen: Wie Berater ihre Kunden auf LinkedIn unterstützen können

Bei ihren Social Media-Aktivitäten verschenken viele Unternehmen wertvolle Chancen zum Dialog mit potenziellen Kunden und zur Positionierung der eigenen Marke. Diese Beobachtung macht unsere Kolumnistin Manuela Nikui und gibt sieben Tipps für eine gelungene Präsenz auf LinkedIn, die über das Verteilen von Likes, Smileys oder Applaus-Icon hinausgeht.

Gießkannen-Vorgehen war gestern. Manuela Nikui rät zu selektivem Einsatz von Likes und dazu, die Gießkanne an den Nagel zu hängen (Bild: picture alliance / imageBROKER | Manfred Bail)

Social Media zu pflegen, geht nicht immer leicht von der Hand. Mir jedenfalls nicht. Mal fehlt die Motivation, mal das Thema, mal der Kopf dafür … aber irgendwas will ich dann ja doch machen. Also einfach ein Like verteilen, das war’s? Das bringt weder Ihrem Kunden besonders viel noch Ihnen.  

LinkedIn it ein Dialogmedium. Daher nützt es Ihrem Kunden – und letztendlich auch Ihnen! - viel mehr, wenn Sie gezielt den Dialog anregen und suchen.  

Was Sie vermeiden sollten: 

  • Likes planlos verteilen. Bringt nichts. Vielleicht wollen das Ihre Kunden auch gar nicht. Es wirkt unter Umständen anbiedernd, wenn unter jedem Post ein Like des Beraters ist. 

  • Posts einfach nur teilen. Bringt nichts. Teilen wirkt am besten, wenn es begründet wird, wie zahlreiche Experten bestätigen. 

  • Nicht reagieren, wenn Ihr Post doch eine Reaktion auslöst. LinkedIn ist ein Dialogmedium. Der Algorithmus merkt sich das, Ihre Zielgruppe auch. 

Wenn Ihnen partout nichts einfällt, dann lassen Sie die LinkedIn-Aktion lieber ausfallen, bevor nur heiße Luft oder gar nichts dabei rumkommt. 

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Wie geht es besser? 

Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihren Kunden auf LinkedIn unterstützen können und gleichzeitig auch positive Effekte für Ihre eigene Präsenz erzielen:  

  1. Selektiv agieren. Reagieren Sie, wenn Sie wirklichen Mehrwert liefern können. Diskussion anregen, Meinung äußern, hinterfragen – das alles ist okay, wenn es aus Überzeugung geschieht. Damit tun Sie sich als Berater auch einen Gefallen, denn Sie vermitteln Kompetenz und Expertise. Und machen sich so ganz unterschwellig eventuell interessant für neue Kunden. 

  2. Eigenlob stecken lassen. Wenn der Kunde seine Heldenstory postet, juckt es manchen bestimmt in den Fingern zu schreiben „diese Strategie haben wir gemeinsam entwickelt“. So bitte nicht! Oft dürfen Berater nicht über ihre Kunden sprechen. Und wenn doch – der Kunde ist der Held, nicht der Consultant! 

  3. Wenn Casestudy, dann richtig. Wenn Sie doch einmal ein Kundenprojekt veröffentlichen dürfen, tun Sie das. Aber auch hier gilt: Eigenlob stinkt. Stellen Sie das Projekt in den Vordergrund. Wie ist es abgelaufen, was hat gut geklappt, wo gab es vielleicht Stolpersteine? Das zahlt auch auf Ihren Kunden ein, denn niemand ist perfekt. Zuzugeben, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist, macht nahbarer.  

  4. Blick hinter die Kulissen. Lassen Sie Ihre Schutzhülle fallen, zeigen Sie Emotionen. Feiern Sie Erfolge mit Ihrem Kunden, ärgern Sie sich mit ihm – was auch immer. Echte Emotionen ziehen die Audience an.  

  5. Vorplanen. Arbeiten Sie mit einem Redaktionsplan. Dann kommen Sie nicht in die Bredouille, auf Knopfdruck kreativ sein zu müssen. Spontane Posts gehen bei passender Gelegenheit natürlich noch immer. 

  6. Den Dialog anregen. Vertaggen Sie andere Personen, um sie in die Diskussion mit einzubeziehen. Beispielsweise Kontakte aus Ihrem Netzwerk, für die das Thema auch interessant sein könnte. Damit vergrößern Sie gleichzeitig die Reichweite und die Interaktion. 

  7. Teilen mit Mehrwert. Wenn Sie Inhalte Ihres Kunden teilen, dann mit einer Einschätzung, Zusammenfassung, eigener Erfahrung oder Bewertung. Ihre Audience möchte wissen, warum Sie gerade diesen Beitrag teilen. Sonst verschwindet er unbeachtet in der Timeline.  

Mit oder ohne Unterstützung posten? 

Was sich aus meiner Erfahrung gut bewährt hat: Wenn Sie als Beratung Ihre eigenen Handschrift sehen wollen – machen Sie doch einen Mix, zumindest zu Beginn der Zusammenarbeit. Besprechen Sie mit Ihrer Agentur regelmäßig die Themen und lassen Sie die Posts vorbereiten. Die persönliche Handschrift können Sie dann immer noch ergänzen, wenn Sie das wünschen. Mit der Zeit werden Sie mit einem guten Partner so zusammenwachsen, dass die Posts authentisch und ganz in Ihrem Sinne vorbereitet werden.  

 

Über die Person

Manuela Nikui ist Creative Director PR und Content bei der kl company AG. Sie ist spezialisiert auf Content- und PR-Strategien und deren Umsetzung für B2B-Unternehmen, die messbar mehr Reichweite und Sichtbarkeit wollen. Sie hat über 25 Jahre Erfahrung in der PR und unter anderem für Bain & Company und goetzpartners gearbeitet. 

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