Horváth-Studie Mehr Effizienz: Finanzinstitute schöpfen nicht alle Möglichkeiten aus

Banken und Versicherungen agieren in einem derzeit schwierigen Umfeld: die Niedrigzinsphase, mehr regulatorische Anforderungen und veraltete IT wirken sich auf die Profitabilität aus, neue Wettbewerber wie FinTechs generierten in den vergangenen Jahren deutlich mehr Wachstum als die traditionellen Finanzinstitute. Viele Institute nutzen daher Programme zur Steigerung der Effizienz, um wettbewerbsfähig und profitabel zu bleiben. Doch diese greifen häufig zu kurz, wie Horváth im Rahmen seiner Studie “Das volle Potenzial nutzen – Effizienzsteigerungsprogramme in Banken und Versicherungen“ herausfand.
Nur zehn Prozent erreichen ihre Ziele
Jedes zweite der befragten Unternehmen gab an, Effizienzprogramme durchzuführen. Die gesetzten Ziele erreichen jedoch lediglich zehn Prozent in vollem Umfang. Mögliche Gründe laut Horváth: Häufig werden die Maßnahmen nur in bestimmten Bereichen angewendet, meist mit Fokus auf den Operations-Bereich (90 Prozent), Stabs- und Querschnittsfunktionen. Andere Bereiche klammern die Institute hingegen aus. Den ausgabenintensiven IT-Bereich berücksichtigt nur jedes zweite Unternehmen, den Vertrieb vernachlässigen 40 Prozent bei ihren Programmen.
Basierend auf den Studienergebnissen gibt das Beratungsunternehmen außerdem mehrere Empfehlungen, welche Erfolgsfaktoren bei der Durchführung von Effizienzprogrammen zu berücksichtigen sind, u.a.:
- Horvath empfiehlt einen Abstand von drei Jahren zwischen den einzelnen Effzienzprogrammen. So wird interne Überlastung vermieden, die Programme können nachhaltig umgesetzt werden und ihre Wirkung besser entfalten.
- Die Zielsetzung vieler Institute ist nicht ambitioniert genug. Nach Erfahrung der Beratung sind hohe Ambitionsniveaus von 25 Prozent sinnvoll. So könne der Effizienzsteigerungsbedarf der kommenden Jahre abgedeckt und dem Transformationsdruck der Branche standgehalten werden.
- Ertragsziele setzen: Dies vernachlässigen etwa 40 Prozent der befragten Institute und konzentrieren sich nur auf die Kostensenkung. Dies reiche aber angesichts des hohen Veränderungsdrucks nicht aus. Um profitabel zu bleiben, so ein Horváth-Sprecher, müssten Institute 30 Prozent Kosten einsparen oder 30 Prozent höhere Erträge generieren bzw. eine Kombination aus beiden Maßnahmen realisieren.
Für die Studie “Das volle Potenzial nutzen – Effizienzsteigerungsprogramme in Banken und Versicherungen“ befragte die Managementberatung Horváth mehr als 100 Finanzinstitute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zwei Drittel der Teilnehmer sind Banken.
io
Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden