Zurück nach Corona Priorisierung von Automatisierung und Robotik als Schlüssel zur industriellen Erholung nach Covid-19

Die Rolle der Automatisierung und Robotik während des Coronavirus
Da nicht lebenswichtige Industrien zum Stillstand gekommen sind, müssen Unternehmen, die so schnell wie möglich den Betrieb aufnehmen wollen, kreativ denken und schnell reagieren. Dies hat unweigerlich dazu geführt, dass Unternehmen bei der Reaktion auf die Pandemie zunehmend automatisiert werden.
Wie sieht das "neue Normal" aus?
Zu den Trends, die sich während der Pandemie entwickelt haben und wahrscheinlich auch in Zukunft anhalten werden, gehören
- Homeoffice und ein gestaffeltes Schichtsystem
- Mehr Online-Präsenz
- Verstärkter Gesundheitsschutz
- Entkopplung der Lieferketten
- Wiederbelebung der automatisierten inländischen Fertigung
1. Fernarbeit und gestaffelte Schichten
Mit der Schließung von Büros, Lagerhäusern und Fabriken mussten sich alle Akteure zunehmend mit der Arbeit von zu Hause aus vertraut machen. Für einige, vor allem in der Fertigung und Produktion, war ein großer Teil ihrer Arbeit nicht mehr aus der Ferne zu erledigen. Für Unternehmen, die neue Technologien eingeführt haben oder damit beginnen, sich mit ihnen vertraut zu machen, wird das Arbeiten aus der Distanz jedoch wesentlich einfacher und erfolgreicher.
Mit der Einführung des IoT, dass es den Arbeitnehmern ermöglicht hat, ihre Arbeit von nahezu beliebigen Orten aus zu erledigen, wurde auch die Weiterführung von Arbeiten in der Fertigung möglich. Zum Beispiel können Wartungstechniker die Fernüberwachung nutzen, um Anlagen und Maschinen zu verwalten, ohne vor Ort anwesend sein zu müssen. Mit Hilfe von industriellen IoT-Sensoren können Echtzeitinformationen erhalten werden, um festzustellen, wann eine Wartung oder ein Ausfall erforderlich ist, ohne dass Menschen die Ausrüstung überprüfen müssen, um diese Daten zu erfassen.
Bei der Rückkehr der Unternehmen zum Normalbetrieb wird die Möglichkeit der Fernüberwachung von Geräten und Maschinen angesichts eingeschränkter Personalstärke, gestaffelter Schichten, vermehrter Heimarbeit und dem notwendigen physischen Abstand untereinander von großem Vorteil sein.
Diese Technologie hat sich auch in der Gesundheitsbranche als äußerst vorteilhaft erwiesen, wo Patienten fernüberwacht werden, sodass schnelle Entscheidungen getroffen werden können und eine Verschlechterung des Gesundheitszustands schneller festgestellt werden kann. Sie stellt auch sicher, dass Patienten versorgt werden können, ohne dass medizinisches Fachpersonal permanent anwesend sein muss, was bei der Bewältigung der Coronavirus-Pandemie von unschätzbarem Wert war – und es unter dem Eindruck einer beständig größer werdenden Personalnot im medizinischen Bereich auch ohne Pandemie sein wird.
2. Erhöhung der Online-Präsenz

Für viele Branchen, die sich überwiegend auf einen Offline-Dienst verlassen haben, wie z.B. im Einzelhandel und in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, war die Anpassung ihres Angebots und die Verbesserung ihrer Online-Präsenz möglicherweise entscheidend, um ein gewisses Maß an Geschäftskontinuität zu wahren. Ein Überdenken der Art und Weise, wie ein Offline-Geschäft funktioniert, wird unweigerlich zu einer verstärkten Nutzung der Technologie führen, wobei digitalisierte Bestellungen, kontaktlose Zahlungen und Daten eine wesentliche Rolle spielen.
3. Vorrang für Gesundheit und Sicherheit
- Strenge Reinigung sicherstellen
Da die Reinigung nach einer globalen Pandemie Priorität hat, müssen Unternehmen ihren Mitarbeitern und Kunden gewährleisten, dass das Umfeld so sauber und hygienisch wie möglich ist – eine umfassende Aufgabe, die mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden muss. Unternehmen wenden sich bei der Reinigung zunehmend der Automatisierung und Robotik zu, um eine schnellere, gründlichere und hochwertigere Reinigung zu erreichen. Auf diese Weise sind die Arbeiter bei der Reinigung keiner Kontamination ausgesetzt und können sicher sein, dass ihre Arbeitsumgebung so sicher wie möglich ist, unter Ausschluss menschlicher Fehler.
- Einsatz von Technologie zur Reduzierung der Kontaktquellen
Da die Reduzierung physischer Kontakte entscheidend ist, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sollten Unternehmen nach neuen Wegen suchen, um Berührungspunkte am Arbeitsplatz zu reduzieren und zu eliminieren. Durch den Einsatz von Sensoren, Automatisierung und innovativer Technologie können Arbeitgeber sicherstellen, dass physische Kontakte auf ein Mindestmaß verringert werden und so die Sicherheit am Arbeitsplatz verbessert wird.
Technologische Durchbrüche bringen wilde Mutmaßungen mit sich
Der technologische Fortschritt bringt Prognosen, Ideen und Gedanken über die mittel- bis langfristige Zukunft mit sich. Diese Dynamik war in unserer Gesellschaft schon vielfach zu beobachten. Als die Computer in den 1980er Jahren in die Büros kamen, wurde prognostiziert, dass zahlreiche Jobs verschwinden und Papier bald überflüssig werden würde. Bis weit in das 21. Jahrhundert hinein sind die Menschen weiterhin gezwungen zu arbeiten, und die Schreibtische bleiben mit Papierdokumenten übersät.
Vorhersagen heben häufig ein positives oder negatives Extrem hervor. Ja, Computer haben einige Rollen überflüssig gemacht, aber dafür sind ganz neue Rollen in den Bereichen IT und Software entstanden. Der Papierverbrauch hat sich zwar deutlich reduziert, doch Papierkörbe sind noch lange nicht aus unseren Büros wegzudenken.
Etwas pragmatischer betrachtet: Welche Aufgaben werden Roboter also wirklich übernehmen?
Durch die zunehmend menschenähnlichen Fähigkeiten von Robotern sind unsere Arbeitsplätze zunehmend bedroht

Bis heute übernehmen die meisten Roboter monotone Aufgaben. Sie wurden programmiert, um bestimmte Funktionen auszuführen, zum Beispiel das Kommissionieren und Platzieren von Komponenten oder das Lackieren der Karosserie eines Autos. Solche Aufgaben belasten Menschen entweder durch Ermüdung, schlechte Haltung während der Arbeit oder potenzielle Schädigung der Atemwege. Roboter können diese Aufgaben unterbrechungsfrei und äußerst präzise ausführen, was zu einer höheren Produktivität und verbesserten Produktqualität führt.
Dank optimierter Wahrnehmung – zum Beispiel durch Kraft-Moment-Sensoren – können Roboter inzwischen Aufgaben bewältigen, die „Fingerspitzengefühl“ erfordern. So sind Roboter beispielsweise in der Lage, das Schleifen und Polieren von ungleichmäßigen Objekten zu übernehmen – eine Aufgabe, die bisher ein erfahrener Bediener übernommen hat. In solchen Situationen gibt es definitiv Anlass zur Sorge, dass eine menschliche Arbeitskraft ersetzt wird.
Um für eine postpandemische Welt bereit zu sein, müssen wir die Digitalisierung rasch beschleunigen. Die Digitalisierung ermöglicht die Automatisierung, und die Automatisierung macht uns widerstandsfähig gegen Störungen.
(COVID-19: ein Katalysator für den Wandel, Steve Sands, Festo)
Der Aufbau einer Dateninfrastruktur, die durch das industrielle Internet der Dinge (Internet of Things, IIOT), Datenvisualisierung und KI-basierte Einblicke aus der Ferne erweitert wird, wird die Betriebsabläufe verbessern und einen Überblick über den gesamten Herstellungsprozess bieten. Dies ist unerlässlich, um Schwachstellen zu isolieren und die Erholung sowohl während als auch nach der Pandemie zu unterstützen. Unternehmen, die sich die Digitalisierung zunutze machen, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil, da sie die Früchte einer schnelleren Produktion, höherer Qualität und innovativerer Produkte ernten, die es ihnen ermöglichen, die Herausforderungen des Coronavirus zu bewältigen.
/jj
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