PR und Marketing Raus mit der Sprache! Sieben Tipps für Ihr nächstes Interview

Die Pressemitteilung ist sicherlich einer der schnellsten und einfachsten Wege, Informationen zu kommunizieren. Doch ist sie auch immer der beste Weg? Die Kommunikationsexpertin Manuela Nikui hat sich dieser Frage angenommen und plädiert für mehr Interviews. Warum der persönliche Kontakt oft mehr Sinn macht und was es dabei zu beachten gibt, fasst sie im Artikel zusammen.

Olaf Scholz Interview (Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)

Auch Politiker stellen sich nicht umsonst Interviews in Pressekonferenzen – wie hier unser frisch gebackener Bundeskanzler Olaf Scholz (Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)

Ins Gespräch kommen, im Gespräch bleiben: Warum Interviews frischen Wind in die Pressearbeit bringen

Kurz vorweg: Nichts gegen eine Pressemitteilung, um Neuigkeiten und Informationen aus der Unternehmensberatung spannend und relevant ans Zielpublikum zu bringen. Mit einem Interview aber kann man der Pressearbeit ein Sahnehäubchen aufsetzen. Viele Redakteure und Redakteurinnen schätzen den direkten Kontakt; der persönliche Fragen-Dialog gibt ihnen Gelegenheit, den oder die Urheber der Informationen besser kennenzulernen, ad hoc nachzufragen und Details zu vertiefen. Dadurch lassen sich auch eventuelle Missverständnisse in der Kommunikation an Ort und Stelle klären.   

Besserer Informationsfluss, vertiefte Kontakte und Vertrauensaufbau

Für die Unternehmensberatung ist das direkte Gespräch eine tolle Chance, mit fundierten Antworten und Spezialwissen nachhaltig zu punkten. Expertise kann sozusagen auf dem Silbertablett serviert werden. Stimme, Mimik und Gestik machen dabei einen guten Job als Kontakter, stellen die gegenseitige Verbindung her.

Die Unternehmensberatung gewinnt zudem ein Gefühl für Ausrichtung, Wünsche und Ansprüche der jeweiligen Redaktion und kann künftig noch gezieltere Informationen an diese adressieren. Und manchmal ergibt sich im Gespräch aus einem Thema heraus sogar gleich Stoff für das nächste, weil plötzlich weitere interessante Fakten und Details auftauchen. Im Idealfall sorgt der persönliche 1:1-Draht zur Redaktion, schneller als eine Pressemitteilung, für Sympathie und Vertrauen – möglicher Startschuss für ein weiteres erfolgreiches Miteinander.

Mit diesen Tipps meistern Sie souverän Ihr nächstes Interview und können als kompetente:r Gesprächspartner:in überzeugen:  

  1. Bitten Sie darum, dass man Ihnen die Fragen vorab schickt, damit Sie sich optimal vorbereiten können.
  2. Lehnt die Redaktion ab, bereiten Sie sich so umfassend wie möglich auf das Thema vor. Seien Sie darauf gefasst, dass auch Fragen kommen, die Sie nicht erwartet haben oder nicht beantworten möchten. Wie wollen Sie reagieren? Bleiben Sie in jedem Fall sachlich und professionell.
  3. Trauen Sie sich was! Interviews wecken besonders dann Aufmerksamkeit, wenn Sie sich authentisch äußern und sich auch ein Stückweit aus der Deckung wagen – also besser auf Antworten aus der Rubrik „glatt gebügelt“ verzichten.
  4. Erzählen Sie ruhig auch „out of the box“. Was zum Beispiel ist mal nicht so gut gelaufen und wie haben Sie das Problem gelöst? Was hat Sie dorthin gebracht, wo Sie jetzt sind? Mit welcher ungewöhnlichen Idee konnten Sie einem Kunden schon weiterhelfen? Es sind die persönlich gefärbten Geschichten, die andere am meisten interessieren.
  5. Fragen Sie, ob Sie die ausformulierten Antworten vor der Veröffentlichung noch einmal sehen dürfen. Korrigieren Sie sachliche Fehler, aber stellen Sie auf keinen Fall das gesamte Interview auf den Kopf. Man wird es Ihnen danken.   
  6. Bauen Sie den Kontakt weiter aus– Sie haben den Fuß jetzt in der Tür und vielleicht wird man den Nachrichten aus Ihrem Unternehmen künftig (noch) mehr Aufmerksamkeit schenken.
  7. Ein bisschen Lampenfieber gehört dazu: Bleiben Sie trotzdem locker, gerade wenn Sie das erste Mal Rede und Antwort stehen – ein Interviewtermin darf auch Spaß machen!  
  8. Wahrscheinlich wird es noch eine Zeitlang schwierig sein, sich zu einem Interview zu treffen. Eine Alternative sind virtuelle Gespräche – Kamera einschalten nicht vergessen, damit man zumindest das Gesicht des Gegenübers vor Augen hat.

Fazit: Mit solider Vorbereitung tragen Interviews einiges zum PR-Erfolg des Beratungsunternehmens bei. Der persönliche Kontakt stärkt die Kommunikation, das gegenseitige Vertrauen und die Bindung zur Redaktion und kann die Pressearbeit inspirieren, erleichtern und bereichern.  

Über Manuela Nikui

Manuela Nikui, Inhaberin - Nikui Kommunikation 2021
Manuela Nikui ist Inhaberin von Nikui Kommunikation. Sie ist spezialisiert auf Kommunikationsstrategien und deren Umsetzung für Unternehmensberatungen, die messbar mehr Reichweite und Sichtbarkeit wollen. Sie hat über 25 Jahre Erfahrung in der PR und unter anderem für Bain & Company und goetzpartners gearbeitet.

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