Roland Berger-Studie Regenerative Medizin: 33 Prozent Wachstum

Die internationalen Pharmakonzerne engagieren sich bislang offenbar nur wenig im Feld der regenerativen Medizin: Über 80 Prozent der Stammzell- und Gentherapien, die derzeit klinisch getestet werden, sind in der Hand von Biotech-Firmen. Roland Berger-Partner Thilo Kaltenbach rät daher der Pharmaindustrie, sich neu aufzustellen "Pharmaunternehmen riskieren damit nicht nur, Erträge an die neuen Therapien zu verlieren, sondern auch, auf dem neuen Geschäftsfeld gar nicht dabei zu sein. Das heutige Big Pharma-Geschäftsmodell mit seinen großindustriell ausgelegten Produktions- und Wertschöpfungsketten passt nicht zu den neuen Therapien."
Arzneimittelmarkt vor Veränderungen
Die regenerative Medizin habe das Potenzial, die Gesundheitsbranche stark zu verändern. Das betreffe Krankenversicherungen, Kliniken und auch die Pharmaindustrie. Etabliere sich die regenerative Medizin in den kommenden Jahren, werde sie vor allem den Arzneimittelmarkt verändern, schreibt Roland Berger.
Das Problem für die Pharmafirmen ist bei diesem Thema, dass die meisten regenerativen Behandlungsmethoden für den einzelnen Patienten maßgeschneidert und direkt vor Ort in der Klinik angewendet werden. Damit bleibt auch ein großer Teil der Wertschöpfung dort, also bei den behandelnden Ärzten, den zuliefernden Labors und anderen Beteiligten. Diese Entwicklung zwingt die Pharmaindustrie, ihre gesamte Organisation auf den Prüfstand zu stellen. "Die Pharmaindustrie sollte im Bereich der regenerativen Arzneimittel Partnerschaften mit Biotech-Firmen und klinischen Forschungsgruppen eingehen", rät Kaltenbach. Und sie sollte ihre Infrastruktur überdenken: "Für die regenerative Medizin ist es wichtig, dass Produktion und Anwendung eng zusammenarbeiten - auch räumliche Nähe ist daher wichtig."
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