Studie von Roland Berger Sensibilität für Umweltthemen erreicht Private Equity-Branche

Für die Studie "European Private Equity Outlook 2020" hat Roland Berger europaweit rund 2.500 PE-Experten befragt. Auffälligstes Ergebnis der Studie ist, dass ökologische Nachhaltigkeit sich offenbar immer konkreter auf das Anlageverhalten in der Private Equity-Branche auswirkt: Unter den wichtigsten Kriterien für das Portfoliomanagement liegt das Thema im Vergleich zum Vorjahr am stärksten zu (5 Prozent) und landet so unter den Top-5.
Klimaverträglichkeit des Anlageportfolios ist heute zentraler Faktor für die Werthaltigkeit der Assets
"Die gestiegene Aufmerksamkeit der Investoren für ökologische Nachhaltigkeit spiegelt nicht nur die starke öffentliche Sensibilität für Umweltthemen wider", sagt Sascha Haghani, Mitglied der globalen Geschäftsführung und Head of Restructuring, Performance, Transformation & Transaction von Roland Berger. "Die Klimaverträglichkeit des Anlageportfolios ist heute auch ein zentraler Faktor für die Werthaltigkeit der Assets."
Schwächelnde Ökonomie führt zu Investitionen in konjunkturresistente Unternehmen
Insgesamt geht die Branche verhalten optimistisch ins Jahr 2020. Etwa ein Drittel der Befragten erwartet im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung bei M&A-Transaktionen mit PE-Beteiligung, 29 Prozent rechnen mit einem leichten Anstieg. Allerdings gehen 42 Prozent der Befragten von einem leichten Rückgang der europäischen Wirtschaft aus; fast zwei Drittel der PE-Profis (70%) bereiten sich auf einen potenziellen Wirtschaftsabschwung vor.
"Investitionen in stabile Unternehmen, die weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen sind, gelten als die wirksamsten Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Abschwung", sagt Christof Huth, Partner bei Roland Berger. Der Fokus der Aktivitäten liegt denn auch in der Konsolidierung des Portfolios. Das geringe Interesse an Neugeschäft mag auch an der Bewertung der Märkte liegen; 94 Prozent der PE-Profis halten den Markt gegenwärtig für überbewertet.
Große Unterschiede zwischen Regionen
Die prognostizierte Entwicklung des PE-Markts unterscheidet sich signifikant nach Regionen. So wird für Skandinavien ein Wachstum der M&A-Aktivitäten von 2,3 Prozent im Vergleich zu 2019 erwartet. Auch für Italien und Griechenland rechnen die Experten mit einem Aufholeffekt und einem Wachstum von 1,5 bzw. 1,4 Prozent. Großbritannien, DACH und Frankreich werden im Jahr 2020 voraussichtlich stabil bleiben.
Die Branchen mit den größten Umsatzerwartungen haben sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht grundlegend verändert. An der Spitze steht für 2020 Technologie, Software & Medien (90%) gefolgt von Pharma & Healthcare (81%) sowie Business Services & Logistics (59%). Abgeschlagen am Ende der Skala finden sich Automotive (7%) und Bauindustrie (11%).
"Investoren sind nach wie vor besonders an Firmen mit innovativen Technologieansätzen interessiert, von denen sie sich hohe Wachstumsraten in den kommenden Jahren versprechen. Zudem gelten auch 2020 insbesondere kleine und mittlere Unternehmen als aussichtsreiche Ziele", erklärt Christof Huth.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf CONSULTING.de:

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