Jahresrückblick Consulting 2020 „Strategie ist Silber. Flexibilität ist Gold.“ – Neun Antworten zur Jahreswende

Wenn Sie 2020 in einem Satz für sich zusammenfassen:
Moritz Neuhaus: Ich hätte nie gedacht, dass COVID so hartnäckig ist.
John Dowling: Keep calm and carry on – nur anders!
Iris Grewe: Per aspera ad astra.
Michael Dorn: What a fantastic year! – und das meine ich ernst.
Was war die größte Herausforderung, die Sie 2020 bewältigt haben?
Michael Dorn: Die größte Herausforderung, die es zu bewältigen gab, war es, drei full-time-jobs gerecht zu werden: als Leiter der deutschen Turnaround und Restructuring Practice bei AlixPartners, meiner Rolle als Interims-CFO bei real und meiner CRO Rolle bei der SCP. Am Anfang habe ich gezweifelt, ob die Jobs gleichzeitig handelbar sind. Ich darf konstatieren: Es ist möglich.
Iris Grewe: Mit geschlossenen Grenzen umzugehen.
Moritz Neuhaus: Die größte Herausforderung war es, den Grundstein für Insight Consulting zu legen: Gestandenen Managern klarmachen, dass ihre Reputation ab jetzt primär online stattfindet.
John Dowling: Generell neue Beratungsprojekte zu starten und durchzuführen, ohne die Möglichkeit zu haben, die Ansprechpersonen und die Organisation des Kunden persönlich kennen zu lernen. Mit dem Einsatz vor Ort gewinnt man oft einen Eindruck, wie das Kundenunternehmen „tickt“ – mittlerweile wissen wir, das funktioniert auch online und aus der Ferne, nur eben anders.
Was haben Sie in 2020 neu (über sich) gelernt?
Iris Grewe: Ein reisender Geist lässt sich nicht aufhalten.
Moritz Neuhaus: Beruflicher Erfolg fordert persönliche Opfer. Und unabhängig davon: Wir brauchen Mentoren, die dort sind, wo wir sein wollen, um wirklich zu wachsen.
Michael Dorn: Ich habe gelernt noch besser einzuschätzen, was meine Stärken sind: Der starke Wille, etwas zu erreichen, kann Berge versetzen und unglaublich motivierend wirken. Auch wenn mir Herausforderungen begegnen, kann ich die Chance in ihnen sehen und positiv an sie herangehen.
John Dowling: Jonglieren – wörtlich und sinnbildlich!
Was haben Sie in 2020 neu über Ihr Business gelernt?
Iris Grewe: Strategie ist Silber. Flexibilität ist Gold.
Moritz Neuhaus: CEO-Personal-Branding ist noch ganz am Anfang. Je länger etablierte Player im Marketing schon dabei sind, desto schwieriger haben sie es. Wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem richtigen Team.
Michael Dorn: Remote Working ist möglich und vor allem effizient. Das Vorurteil, dass dem nicht so ist, haben dieses Jahr viele Unternehmen über Bord geworfen und auch ich habe mehr denn je gesehen, wie gut die Zusammenarbeit rein digital funktionieren kann.
John Dowling: Eher eine Bestätigung als etwas Neues: wie wichtig es ist, den Kunden entlang des Weges proaktiv einzubinden und nicht nur am Ende eine vermeintlich tolle Lösung hinzulegen, an der er nicht beteiligt war. So gelingt die nachhaltige Verankerung der Lösungen im Unternehmen.
Was möchten Sie aus der Corona-Zeit mit in die Post-Corona-Zeit mitnehmen?
Moritz Neuhaus: Nur meinen Laptop.
Iris Grewe: Keep calm – don’t lose your head.
Michael Dorn: Es kommt immer darauf an, was man aus Erfahrungen für sich und seine zukünftigen Entscheidungen ableitet. Deshalb sollten wir auf 2020 zurückblicken und wertschätzen können, wie gut jeder für sich die Situation gemeistert hat. Zusammenhalt und Solidarität sind Werte, die 2020 eine ganz neue Bedeutung bekommen haben und ich finde, dieses Mindset sollten wir alle mit ins neue Jahr nehmen.
John Dowling: Weiterhin als Berater konsequent auf den echten Nutzen für den Kunden achten – und ebenso konsequent das eigene Beratungsangebot danach ausrichten, was diesen Nutzen erzeugen kann.
Wenn Sie die Zeit um ein Jahr zurückdrehen könnten: Was würden Sie – ausgestattet mit dem Wissen von heute - anders machen?
John Dowling: Ich hätte noch mit der Anschaffung meiner BahnCard 100 gewartet…!
Moritz Neuhaus: Ich würde noch mehr und mutiger in den Aufbau der Firma investieren. Und ich würde mir ein Home-Gym einrichten bevor online alles vergriffen ist.
Iris Grewe: Virtuelle und verteilte Tätigkeiten bereits stärker im Projektalltag fördern.
Michael Dorn: Nichts, denn mir ist es wichtiger, in die Zukunft zu blicken.
Welcher Mensch hat Sie 2020 besonders beeindruckt?
Michael Dorn: Meine Frau, die unsere Familie mit unglaublicher Ruhe und Klarheit durch dieses Jahr navigiert hat.
John Dowling: Angela Merkel – auch nach 15 Jahren im Amt zeigte sie Besonnenheit und Beharrlichkeit im Angesicht enormer Herausforderungen.
Moritz Neuhaus: Professor Fredmund Malik, weil er mein Verständnis für Wandel, Trends und Management geschärft hat. Und Herbert Diess, weil er auf LinkedIn all in gegangen ist wie kein anderer CEO.
Iris Grewe: Die Impfstoffforscher.
Welches Buch/Film/Serie hat in 2020 besonders beeindruckt?
John Dowling: Das Buch: „Ich habe etwas zu sagen – Frauen, die das Wort ergreifen“ von Rita Kohlmaier– wirklich beeindruckende Frauen und ihre Geschichten, von Emma Watson bis Simone Veil.
Moritz Neuhaus: Get me Roger Stone als Doku auf Netflix
Iris Grewe: Der Film „1917”.
Michael Dorn: Zwei Empfehlungen: Als Surfer hat mich das Buch „What you should know about sharks“ der Hawaiianischen Umweltschützerin Ocean Ramsey sehr beeindruckt. Sie beschreibt eindrucksvoll das Verhalten der Tiere und schafft es so, die Perspektive der Leser auf das Lebewesen komplett zu ändern und ein neues Maß an Verständnis zu schaffen.
Im Film „My Octopus Teacher“ beschreibt Dokumentarfilmer Craig Foster, wie er ein Jahr lang jeden Tag mit einem Oktopus taucht und diese Bindung seine Sicht aufs Leben verändert. Sehenswert für alle Südafrika-Fans und alle, die ihren Blick auf die Welt challengen möchten.
Wie ist Ihr Ausblick auf das kommende Jahr?
Moritz Neuhaus: Neue Projekte, neue Mitarbeiter, neue Erkenntnisse: Was will ein Berater mehr?!
Iris Grewe: Nicht die Stärksten oder Intelligentesten überleben, sondern die Anpassungsfähigsten. Da halte ich es mit Charles Darwin.
Michael Dorn: Ich finde, wir sollten uns auf das freuen, was kommt. Deshalb bin ich gespannt auf die aufregenden Monate und vielen Erlebnisse, die vor mir liegen.
John Dowling: Das Wichtigste zuerst: Wir werden die Pandemie in den Griff bekommen. Danach wird es für uns in der Beratung wichtig, als echte Partner unserer Kunden zu agieren und konsequent in den Vordergrund zu stellen, was dem Kunden wirklich hilft. Dann sehe ich gute Chancen für ein erfolgreiches 2021!
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