Benjamin O’Daniel, SEO-Berater Suchmaschinenoptimierung: Wie Berater ihre Website strategisch für Marketing und Vertrieb nutzen

Der Geschäftsführer einer Wirtschaftsprüfung ärgert sich. Egal welchen Begriff er bei Google eingibt: Immer stehen zwei, drei namhafte Wettbewerber vorne. Und das, obwohl sein eigenes Unternehmen eigentlich einen Namen in der Branche hat. “Warum kommen wir dort nicht vor?”, fragt er seine Mitarbeiterin, die sich um die Website kümmert.
Doch die zuckt nur mit den Schultern. Schließlich ist sie selbst als Beraterin in Projekten unterwegs und kümmert sich nebenbei ums Marketing und die Website. “Ich weiß auch nicht, was wir tun müssen”, antwortet sie nur.
Solche Gespräche sind Alltag. So kenntnisreich und erfolgreich Consulting-Unternehmen ihre Kunden beraten, so wenig wissen sie selbst, wie sie ihre Website strategisch nutzen. Die Texte: veraltet. Die Fotos: ebenfalls. Und vor allem: Keine Besucher auf der Website. Und dadurch auch keine Anfragen von Neukunden.
Und hier geht es schon los: Denn die Besucherzahlen und die Quellen dafür sind den Verantwortlichen in der Regel nicht bekannt. Auch Google Rankings werden höchstens manuell überprüft – also per zufälliger Eingabe einiger Begriffe. Professionelle Ranking-Monitoring-Tools sind nicht im Einsatz. Eigenes Know-how in Sachen Suchmaschinenoptimierung ist selten vorhanden.
Was ist Suchmaschinenoptimierung?
Rund um Suchmaschinenoptimierung (engl. Search Engine Optimization, kurz SEO) ranken sich viele Mythen. Auch, weil diese Disziplin lange so verstanden wurde, dass man Google manipuliert. Heute ist aus unserer Sicht längst klar: Man kann nur mit Google und nicht gegen Google arbeiten. Für wirklich gute Rankings benötigt man eine technisch einwandfreie Website, hochwertiger Content und eine starke Verlinkung – als Mindestanforderung. Hier beschreiben wir, was wir unter einer modernen Suchmaschinenoptimierung verstehen.
Die Ursache dafür ist häufig eine Luxus-Situation: Man hat schlicht zu viel zu tun. Für die Aufträge sorgen häufig wenige große Stammkunden. Die Abhängigkeit ist hoch. Aber es herrscht eben kein existenzielles Risiko.
Ein erfolgreiches Google-Ranking baut man sich allerdings über Jahre auf. Eine Website kann zu zehntausenden Begriffen ranken. Und hinter jedem Begriff stecken User, die diesen Begriff eingeben, weil sie eine konkrete Frage haben – oder auch gezielt auf der Suche nach einer Lösung sind.
Das können sehr allgemeine Begriffe sein – oder auch spezifische Fachbegriffe. Beispiel: Nach “Asset Deal” suchen mehrere tausend Menschen in Deutschland pro Monat. Der Begriff wird in Kombination mit über 200 Begriffen gesucht.

Aber auch sehr spezielle Fachbegriffe haben ein hohes monatliches Suchvolumen. Beispiel “IDW S6” – hier geht es um ein Sanierungsgutachten.

Es ist Teil einer SEO-Strategie, relevante Keywords zu recherchieren und zu strukturieren. Und auch zu klären, bei welchen Begriffen man überhaupt eine Chance hat, nach vorne zu kommen.
Hilfreicher Content
Anschließend klärt man, wie man diese Begriffe auf der Website unterbringt. Mit dem Ziel, bei Google damit nach vorne zu kommen. Ein paar Bullet Points reichen dafür allerdings nicht aus. Es geht darum, das Fachwissen zu heben und auf die Website zu bringen. In Form von Content, also Texten, Grafiken oder auch Videos. Denn Google will seinen Usern gute Ergebnisse liefern. Ausführlicher hilfreicher Content ist der Schlüssel für Top-Rankings – und damit für Besucher und auch für konstant neue Kundenanfragen.
Darüber hinaus generiert das Unternehmen mit dieser Arbeit eine dauerhafte Sichtbarkeit in seinem Themenbereich. Ein erfolgreiches Google Ranking steigert die Bekanntheit und den Markenaufbau – und ist ein messbarer Touchpoint in einer langen Kundenreise.
Übrigens: Viele Berater scheuen sich davor, ihr Fachwissen zu teilen. Sie haben die Befürchtung, dass es dann nicht mehr zu Aufträgen kommt. Aber aus unseren Erfahrungen heraus ist das Gegenteil der Fall: Besucher erkennen, dass sie es hier mit einem Profi zu tun haben und wollen dann eine individuelle Beratung.
Die Arbeit an der Suchmaschinenoptimierung erzeugt einen konkreten Gegenwert. Denn für die Klicks, die über die sogenannten organischen Suchergebnisse kommen, muss man nicht zahlen. Im Gegensatz zu Google Ads, dem Werbesystem des US-Konzerns. Dort zahlt man pro Klick.
Die Google-Rankings haben also einen konkreten Gegenwert. In diesem Beispiel hat ein Beratungsunternehmen aus der Wirtschaftsprüfungsbranche rund 82.000 Besucher pro Monat. Dafür müsste das Unternehmen über 50.000 Euro Budget bei Google Ads einplanen, um die gleiche Anzahl Besucher über Anzeigen zu bekommen.

Anders gesprochen: Das Unternehmen spart sich rund 600.000 Euro Werbekosten pro Jahr mit seiner Suchmaschinenoptimierung. Und das über Jahre hinweg.
Genau so eine Sichtbarkeit sorgt für kontinuierliche Anfragen – und damit für ein kontinuierliches Unternehmenswachstum. Es sorgt für einen guten Verhandlungsspielraum im Alltag. Und manchmal sogar für die Rettung, wenn ein großer Stammkunde doch wegbricht.
Für solche Zahlen wie hier benötigt man einen langen Atem, professionelle SEO-Software und ein Verständnis, wie man solche Tools nutzt. Für die eigene Optimierung oder auch für eine gezielte Wettbewerbsanalyse.
SEO-Strategie entwickeln
Wie kommt das eingangs genannte Unternehmen aus der Wirtschaftsprüfung jetzt bei Google nach vorne? Was können der Geschäftsführer und seine Mitarbeiterin tun?
Das Unternehmen benötigt zunächst eine SEO-Strategie. Und daraus resultierend einen SEO-Maßnahmenplan für die Optimierung der Website und für die Content-Erstellung. Auch ein technischer SEO-Check ist Pflicht, um zu prüfen, ob die Website überhaupt suchmaschinentauglich ist, also von Google indexiert werden kann.
Die relevanten Bausteine einer SEO-Strategie sind aus unserer Sicht:
- Technischer SEO-Check: Erfüllt die Website unter anderem die Anforderungen an die Core Web Vitals? Dies ist ein technischer Standard seitens Google, etwa was die Ladezeiten der Website angeht. Wenn eine Seite zu lange braucht, reagieren die User genervt, besonders wenn sie mobil unterwegs sind. Das Suchergebnis war für sie nicht hilfreich. Das will Google unterbinden.
- Ranking-Analyse: Wie steht die Website derzeit im Google Ranking? Gibt es bereits relevantere Rankings oder noch nicht? Viele Verantwortliche wissen gar nicht, wie die Website bei Google steht. Sie prüfen, wie eingangs beschrieben, manuell einzelne Begriffe ab. Eine Website kann aber zu tausenden Begriffen ranken. Bei Chancen-Rankings – etwa in den Top 10 – geht es darum, bereits vorhandene Positionen zu verbessern.
- Keyword-Strategie: Was sind die relevanten Suchbegriffe für das Unternehmen? Hier kommen professionelle Keyword-Tools zum Einsatz. Im Fokus stehen sogenannte generische Keywords. Also allgemeine Begriffe wie oben zum Beispiel “IDW s6”. Hier hat der User ein klares Problem, weiß aber noch nicht, wer ihm wie dabei helfen kann. Eine Einflugschneise für qualifizierte Leads. In einer Keyword-Strategie geht es im Kern darum, diese relevanten Keywords mit einem Fokus zu recherchieren, zu sortieren und nach Themen zu gliedern.
- Website-Struktur: Wie werden die Keywords auf der Website abgebildet? Ein paar Mal Begriffe quer auf der Website einstreuen reicht nicht aus. Es braucht ausführlichen, hilfreichen Content. Zum Beispiel in Form einer Ratgeber-Ecke, eines Glossars oder auch ausführlichen Leistungsseiten.
- Website-Texte: Es geht darum, Keywords zu nennen, aber zugleich einen interessanten und auch fachlich korrekten Text zu schreiben, der den User anspricht. Also hochwertiger Content für Besucher, der auch die Anforderungen der Suchmaschine abdeckt. Fragen Sie sich: Was wäre ein wirklich hilfreicher Text für meine Kunden?
- Verlinkung: Google funktioniert im Kern wie eine Wissenschaftssystem. Heißt: Wer häufig referenziert wird, ist relevant. Was in der Literatur die Fußnote ist, ist im Web der Link. Branchenverzeichnisse sind Pflicht. Darüber hinaus Online-PR und Markenaufbau, wenn nötig – oder zumindest ein Verständnis dafür, dass man auch dieses Thema auf dem Schirm haben sollte.
- SEO-Maßnahmenplan: Wer setzt was wie und bis wann um? Zu einer professionellen SEO-Strategie gehört auch, dass man klärt, wer welche Aufgaben zu erledigen hat. Das sind oft Marketing-Fachkräfte, die im Unternehmen arbeiten. Alternativ können Dienstleister gebucht werden oder gezielte Weiterbildungen. Auch ein Reporting gehört dazu.
Unsere Empfehlung: Bauen Sie sich intern Know-how auf. Wir sprechen mit vielen Verantwortlichen in Unternehmen quer durch alle Branchen. Dort, wo es intern Fachwissen gibt, gibt es aus unserer Sicht viel mehr Chancen auf Erfolg. Man ist flexibler, unabhängiger, schneller als der Wettbewerber.
Eine suchmaschinenoptimierte Website ist ein dauerhaftes Asset, das sich Unternehmen aufbauen. Wer es angeht, sorgt für mehr Bekanntheit, Besucher und auch Kundenanfragen. Und man sorgt dafür, dass in Zukunft die Wettbewerber Begriffe bei Google eingeben und sich fragen: Warum stehen wir nicht vorne?
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/jj
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