PR und Marketing Testen Sie mal die Themen-Brille!

Was Sie aus einem einzigen PR-Thema alles für Ihre Beratung rausholen können und mit welchen Methoden das gelingt. Manuela Nikui zeigt auf, wie Beratungen auch in themenarmen Zeiten neue Ideen für spannende Blogposts und Aufhänger für Pressearbeit finden.

Wechseln Sie doch mal die Themenbrille, wenn Sie auf der Suche nach spannenden Themen sind, meint Manuela Nikui (Bild: picture alliance / Westend61 | zerocreatives).

„Du, ich habe immer noch kein neues Thema für diesen Monat. Kannst Du nicht aus dem Letzten noch etwas rausholen?“ Als PR-Expertin hat mir schon so mancher Kunde diese Frage gestellt. Und meistens konnte ich sie guten Gewissens mit „ja“ beantworten.

Bei allem Know-how, den besten Vorsätzen und Redaktionsplänen kann es passieren, dass die Themen-Pipeline einmal leer ist. Dann zu pausieren und auf die nächsten Einfälle zu warten, ist keine gute Wahl. Denn egal ob Blogs, Social Media oder klassische PR:

Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg. Nur wer regelmäßig kommuniziert, schafft es, langfristig gute Beziehungen zu seinen Zielgruppen aufzubauen.

Also was tun, wenn sich gerade partout kein spannendes Thema zeigen will?

Aus eins mach mehr

Ich setze auf die „Vier-Brillen-Methode“: Dabei geht es um die Inspirations-Brille, die Redaktions-Brille, die Inhalts-Brille und die Leser-Brille. Und ich rate dazu, sich diese nacheinander aufzusetzen. Sie werden feststellen: Kein PR-Thema? Gibt es nicht!

Lassen Sie mich das anhand der folgenden Beispiel-Situation verdeutlichen.

Beratung X hat ein neues, effektives Konzept entwickelt. Es hilft, Blockaden im Rahmen eines Change-Managements in Unternehmen sofort zu identifizieren und aufzulösen – wichtige Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Prozesses. Sie haben das Tool bereits auf einem Fachkongress vorgestellt und eine Pressemeldung dazu veröffentlicht. Nun möchten Sie es weiteren Medien präsentieren, die noch nicht darüber berichtet haben.

Erstens: PR mit Inspirations-Brille

Sie ahnen es – es ist die KI. Bitten Sie sie doch beispielsweise, Ihnen fünf Fragen zu Erfolgsfaktoren im Change-Management zu stellen. Oder zu Fallstricken oder, oder, oder. Sie werden sicherlich die eine oder andere Inspiration finden, um Ihre Themen-Pipeline wieder aufzufüllen.

Aber Achtung: Inspiration bedeutet nicht klauen! Überarbeiten Sie die Ergebnisse, reichern Sie sie mit eigenen Erkenntnissen an. So riskieren Sie auch nicht, mögliche Urheberrechte zu verletzen.

Welche Ansätze Ihnen hierbei helfen können, zeigt Ihnen der Blick durch die weiteren Brillen.

Zweitens: PR mit Redaktions-Brille

Sie haben sich für eine Inspiration entschieden? Dann setzen Sie jetzt bitte die Redaktionsbrille auf. Anhand der Mediadaten stellen Sie fest, dass einige Redaktionen in nächster Zeit Themenschwerpunkte haben, in die eine Vorstellung Ihres neuen Konzepts gut hineinpassen würde. Es gilt nun, den Hebel richtig anzusetzen.

Fachredaktionen: Hier können folgende Punkte relevant sein: Was ist das Neue an Ihrem Konzept und was kann es bewirken? Welche Unternehmen und Organisationen profitieren besonders davon? Wie wird es angewendet, was braucht es dafür?

Managementredaktionen: Hier können Aspekte wie Auswirkungen auf die organisatorischen Abläufe im Rahmen des Change-Prozesses oder mögliche Erleichterungen für die Führungskräfte durch Anwendung des neuen Konzepts angesprochen werden.

Personalredaktionen: Die interessieren sich möglicherweise dafür, wenn das Konzept Motivation und Engagement der Mitarbeitenden im Change-Prozess stärkt.

Drittens: PR mit Inhalts-Brille

Aus dem neuen Konzept lassen sich gleich mehrere Geschichten entwickeln.

Die erste Story war ja schon der „Launch“.

Weitere Geschichten könnten sich unter anderem aus der Entstehungsgeschichte des Konzepts stricken lassen. Zum Beispiel: Was hat die Beratung motiviert, es auf den Markt zu bringen, gab es einen besonderen Anlass? Welche Hindernisse waren zu überwinden und wie wurde das geschafft?

Viertens: PR mit Leser-Brille

Auch ein spannender Ansatzpunkt. Sie könnten Kunden oder Geschäftspartner ansprechen – und schon kristallisieren sich weitere Möglichkeiten heraus.

Gibt es schon einen Kunden, der Ihr Konzept anwendet und über seine Erfahrungen und Ergebnisse sprechen kann? Das ist dann gleichzeitig eine tolle Empfehlung für Ihre Beratung.

Wurden Sie bei der Entwicklung von einem Dienstleister, zum Beispiel aus dem IT-Bereich, unterstützt? Auch hier kann Spannendes über Aspekte Ihrer Zusammenarbeit zu berichten sein.  

Fazit: Ein PR-Thema heißt nicht automatisch nur eine einzige Geschichte – vorausgesetzt, Sie haben auch wirklich etwas zu erzählen und inhaltlich genügend im Köcher.    

 

Über die Person

Manuela Nikui ist Creative Director PR und Content bei der kl company AG. Sie ist spezialisiert auf Content- und PR-Strategien und deren Umsetzung für B2B-Unternehmen, die messbar mehr Reichweite und Sichtbarkeit wollen. Sie hat über 25 Jahre Erfahrung in der PR und unter anderem für Bain & Company und goetzpartners gearbeitet. 

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