Expertenbefragung, Nordantech Ukrainekrieg und Pandemie verstärken Transformationsdruck, verhindern aber notwendige Innovationen

Eine Expertenumfrage des Softwareunternehmens Nordantech verdeutlicht das aktuelle Dilemma, unter dem Deutschlands Wirtschaft leidet: Einerseits haben Pandemie und geopolitische Lage den Transformationsdruck auf Unternehmen in den letzten beiden Jahren massiv erhöht. Andererseits erzwingen sie unternehmerische Maßnahmen wie Kostensenkung und Effizienzsteigerung, weswegen strategische Transformationsprojekte häufig zurückgestellt werden.

Innovationen, wie hier auf der Hannover Messe durch Festo präsentiert, sind ein wichtiger Motor der Wirtschaft. Aktuell werden sie krisenbedingt in deutschen Unternehmen nicht priorisiert, sondern eher ans Sparen gedacht.  (Bild: picture alliance/dpa | Friso Gentsch)

Unternehmen in Deutschland stehen vor einem Innovations-Dilemma. Zu diesem Schluss kommt das Software-Unternehmen Nordantech auf der Basis einer Befragung von 350 Wirtschaftsexperten im Rahmen der Studienreihe „Shifthappens“. Derzufolge gehen 88 Prozent der Befragten derzeit von einem hohen bis sehr hohen Transformationsbedarf aus. Zum Vergleich: 2020 waren es lediglich 55 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung von über 30 Prozent und legt die Erkenntnis nahe, dass Pandemie und geopolitische Lage den Transformationsdruck auf die Unternehmen drastisch verschärft haben.

Die Studie legt allerdings auch eine deutliche Lücke zwischen Transformationsbedarf und der Priorisierung von Transformationsprojekten nahe. Unternehmen setzen derzeit eher auf einen Sparkurs anstatt auf Innovation. So wird das in der Erhebung abgefragte Maßnahmen-Ranking von Kostensenkung, Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung angeführt, während Geschäftsmodellinnovation oder technologische Weiterentwicklung hintere Plätze belegen.

Aktuelle Priorisierung der Maßnahmen laut der Expertenbefragung. (Grafik: Nordantech)

Problematisch aus Sicht der Studienmacher seien zudem die beobachteten Verschiebungen in Bezug auf die Veränderungstreiber in den Unternehmen. Aktuell dominieren hier nicht die dringend gebotene Digitalisierung oder sich verändernde Kundenbedürfnisse. Vielmehr bestimmen Geopolitik sowie Preis- und Kostendruck unternehmerisches Handeln. „Auf Sicht wird das die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft beeinträchtigen, weshalb wir gezielt gegensteuern müssen“, sagt Steeger, Data Scientist und Managing Founder bei Nordantech, der hinzufügt:

„Die Konjunktureinschätzung der Unternehmen und Wirtschaftsexperten ist zwar nicht so schlecht, wie zu Beginn der Pandemie 2020. Der Optimismus vom letzten Jahr ist allerdings dahin.“

 

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