Oliver Wyman entwirft ein Zukunftsszenario für die Assekuranz Versicherungswirtschaft benötigt klare Strategien

Eines steht aus Sicht von Oliver Wyman fest: Die Strategie „business as usual“ verspricht den Versicherern bis 2025 nur wenig Erfolgsaussichten. Stattdessen müssen die Unternehmen einerseits ein klares Geschäftsmodell definieren sowie strategische Schwerpunkte setzen und andererseits eine agile Firmenkultur etablieren, um den Herausforderungen der kommenden Jahre gerecht zu werden. Denn der Druck auf die Branche wächst nach Einschätzung der Managementberatung aus verschiedenen Richtungen.
Unter anderem ist bislang noch unklar, wie sich der Versicherungsmarkt in den kommenden zehn Jahren entwickeln wird – zumal in einigen Bereichen auch politische Vorgaben erhebliche Folgen haben können. So könnte das Beitragsvolumen bei einer gesetzlich verordneten Stärkung der betrieblichen Altersversorgung zwar von rund 94 Milliarden Euro im Jahr 2014 bis 2025 auf 98 Milliarden Euro steigen. Bleiben derartige Vorgaben der Politik allerdings aus, droht ein Absinken auf 90 Milliarden Euro. Darüber hinaus droht auch in der Schaden- und Unfallversicherung Stagnation.
InsureTechs steigern den Wettbewerbsdruck
Eine zentrale Rolle in der Transformation der Versicherungsbranche wird auch das Thema Digitalisierung spielen. Zwar ist nach Ansicht von Oliver Wyman nicht davon auszugehen, dass Online-Riesen wie Google oder Amazon selbst in das direkte Versicherungsgeschäft einsteigen, doch dank ihrer Kundennähe sei es durchaus möglich, dass diese sich als verhandlungsstarke Kooperationspartner positionieren. Zudem drängen zahlreiche InsureTech-Unternehmen mit ihren Innovationen in den Markt und erhöhen den Wettbewerbsdruck. Dieser Trend sollte auch von etablierten Versicherern nicht verschlafen werden. „Nur wer frühzeitig und mutig Neues ausprobiert, wird sich auch 2025 erfolgreich im deutschen Versicherungsmarkt positionieren können“, erklärt Oliver-Wyman-Partner Markus Zimmermann.
Das veränderte Kundenverhalten, das ebenfalls stark vom digitalen Wandel getragen wird, wird gepaart mit den verschärften regulatorischen Vorgaben zur Vertriebsvergütung vor allem den klassischen Versicherungsvermittlern und -beratern zu schaffen machen. So rechnet Oliver Wyman damit, dass von den etwa 245.000 Maklern im Jahr 2014 bis 2025 rund 100.000 aus dem Markt ausscheiden werden. Allerdings bietet die Digitalisierung auch große Chancen: Demnach könnte die Kostenquote bis 2025 beispielsweise durch automatisierbare interne Betriebs-, Schaden- und Servicefunktionen um rund ein Viertel gesenkt werden. Die Kundenzufriedenheit muss darunter im Idealfall nicht leiden. Schließlich ermöglicht die digitale Transformation ganz neue Interaktionsmöglichkeiten, flexiblere Produkte sowie mehr Service und Transparenz.
Unternehmen müssen Transformation konsequent vorantreiben
Angesichts der komplexen Veränderungen im Versicherungsmarkt gibt es für die Unternehmen nicht nur einen gangbaren Weg, der Erfolg verspricht. Stattdessen müssen sich die Versicherer höchst unterschiedlich positionieren. „Wandel ist in der Versicherungsindustrie bei jedem Unternehmen Programm. Es kommt jetzt darauf an, die strategische Stoßrichtung zu definieren und dann den Umbau konsequent voranzutreiben“, erläutert Zimmermann. „Klar ist: Nur noch einige große Marktteilnehmer werden 2025 das komplette Spektrum an Produkten, Services und Vertriebskanälen bieten können.“
tt
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