ANZEIGE

Imterview mit Dr. Christoph Hardt zum Webinar in der Woche des Consultings "Vielen Beratungshäusern fehlt das Know-How für On-Demand-Staffing"

In der Consultingbranche fehlt vielen Unternehmen die Erfahrung im strategischen Einsatz von freiberuflichen Beratenden. Das sagt zumindest Dr. Christoph Hardt, Geschäftsführer von Comatch - A Malt Company. Dabei sei dies mit Blick auf den anhaltenden Fachkräftemangel eine wichtige und entscheidende Lösung. Welche Vorteile bietet diese Form Zusammenabeit noch und was gilt es im Freelancer-Management zu beachten?

Dr. Christoph Hardt, Mitgründer und Geschäftsführer von Comatch - A Malt Company

In Ihrem Webinar am 24. März geht es um den Vorsprung durch Freelancer. Warum empfehlen Sie die Einbindung von Freelancern in Projektteams? 

Dr. Christoph Hardt: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Freelancer besonders im anhaltenden Fachkräftemangel eine wichtige und entscheidende Lösung sein können. Nicht nur für das Überbrücken von Ressource-Lücken, sondern auch, um dringend benötigtes Expertenwissen in die Teams zu bringen. Bei Comatch – A Malt Company matchen wir den exakt passenden Freelancer passgenau mit den Projektanforderungen  – egal wie nischig sie auch sind. Das ist der große Vorteil, den wir als Marktplatz bieten: Eine Vielzahl an unabhängigen Beratern und Beraterinnen, nicht nur mit den unterschiedlichsten funktionalen, sondern auch mit breit gefächerten Industrie-Expertisen. Viele der Experten und Expertinnen in unserem Netzwerk waren sowohl in Unternehmen als auch in der Beratung tätig und sind es gewohnt, sich in sehr kurzer Zeit in unterschiedlichen Situationen zurecht zu finden und direkt positiven Einfluss auf die Projekte zu nehmen.  

Freelancer arbeiten ja häufig an mehreren Projekten gleichzeitig. Sind da feste Mitarbeitende, über die man als Vorgesetzter verfügen kann, nicht viel praktischer? 

Dr. Christoph Hardt: Wir sehen in unseren Daten nicht, dass Freelancer oft an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten. Sie arbeiten sicherlich für mehrere Auftraggebende in einem Jahr, haben aber – das einzelne Projekt betrachtet – meist einen Fokus von 80-100 Prozent auf eben dieses Projekt. Das heißt: Am Ende ist es im Ermessen des Klienten zu entscheiden, wieviel Zeit ein Freelancer auf dem Projekt verbringen soll. 

Der Koordinationsaufwand zwischen festen Mitarbeitern oder Mitarbeiterinnen und Freelancern ist wahrscheinlich relativ ähnlich. Auch bei Festangestellten muss im typischen Projektgeschäft eine genaue Kapazitätenplanung gemacht werden, und gerade bei kleineren Beratungen ist es durchaus möglich, dass ein Berater oder eine Beraterin auch als Vollzeitkraft mehrere Projekt gleichzeitig hat. Und gerade in Zeiten des Fachkräftemangels haben Unternehmen ja gar nicht die Wahl zwischen Festanstellten oder Freelancern, da es sich schlicht als sehr schwierig erweist, die Person mit dem richtigen Erfahrungslevel fest anzustellen.  

Gibt es auch Dienstleistungen, die das Thema von Comatch – A Malt Company erledigt oder geht es rein um die Vermittlung von Freelancern?  

Dr. Christoph Hardt: Wir sind ein Marktplatz für freiberufliche Unternehmensberater und - beraterinnen sowie Industrieexperten und -expertinnen. Das heißt: Unsere Website dient als Anlaufstelle für Unternehmen, die externe Hilfe benötigen und von der Kombination aus innovativer Technologie und persönlichem Service profitieren wollen. Wir haben ein hochgradig versiertes Team, das als Schnittstelle zwischen unseren Kunden und den unabhängigen Beratern und Beraterinnen dient. Insgesamt sind wir über den gesamten Projektlebenszyklus involviert. Von der Projektanbahnung, dem Matching bis hin zum rechtssicheren Contracting und den Feedback- und Bezahlprozessen. 

Was gilt es im Freelancer-Management besonders zu beachten? Gibt es eine Art “Goldene Regel”?  

Dr. Christoph Hardt: Eigentlich kommt es bei Freelancern genauso wie bei Vollzeitkräften darauf an, dass die Chemie stimmt. Und die kann nur garantiert werden, wenn sich Auftraggebende zu Beginn des Projekts genau bewusst sind, wozu Hilfe benötigt wird, in welcher Abteilung das Problem angesiedelt ist und welche Art von Fachwissen benötigt wird. Ohne ein konkretes Briefing kann auch die beste Beratungs- oder Vermittlerfirma nicht sicherstellen, den passenden Kandidaten / die passende Kandidatin oder das geeignetste Team zu finden. 

Wenn man dann mit dem Freelancer zufrieden war, sollten Unternehmen Wert darauf legen, eine enge Beziehung zu pflegen. Denn Folgeprojekte werden schneller angenommen, wenn sich beide Parteien kennen.

Warum sollten Freelancer mit Comatch – A Malt Company zusammenarbeiten? 

Dr. Christoph Hardt: Seit der Übernahme durch Malt haben wir die Möglichkeit, eine noch größere Bandbreite an Expertise abzudecken. Zusammen sind wir Europas führender Marktplatz mit über 500k registrierten Freelancern. Nicht nur für unabhängige Unternehmensberater und -beraterinnen, sondern auch für technische, digitale und kreative Top-Talente. Gemeinsam bauen wir das größte europäische Klienten-Netzwerk mit mehr als 1.000 internationalen Konzernen auf – darunter 80 Prozent der DAX-40 und CAC-40 Unternehmen.  

Besonders wichtig ist aber unsere Vision: dass alle die Wahl haben, mit wem, wie und wann sie arbeiten wollen. Wir stellen unsere Community immer in den Mittelpunkt unseres Produkts und des gesamten Unternehmens.

Freelancers rule our world!  

Wie genau wählen Sie aus, welcher Freelancer auf welches Projekt und zu welchem Kunden passt? 

Dr. Christoph Hardt: Wir nutzen eine Kombination aus persönlichem Service und künstlicher Intelligenz: Unser selbst entwickelter Algorithmus sucht in unserem Netzwerk von über 500.000 (für Malt insgesamt, für Comatch über 15.000) Kontakten die passendsten Experten und Expertinnen. Die Liste können wir natürlich jederzeit einsehen und anpassen, wenn nötig. Dieser Weg ist sehr effizient und gibt uns die Möglichkeit, innerhalb von 48 Stunden dem Klienten einen kuratierten Vorschlag von qualifizierten unabhängigen Beratern und Beraterinnen zu liefern, aus denen das anfragende Unternehmen wählen kann. 

Was bei uns besonders ist, ist unser firmeneigenes Analyse-Tool StyleMatch, das neben dem beruflichen Fachwissen auch soziale Kompetenzen und persönliche Fertigkeiten in das Ergebnis einfließen lässt. Dafür haben wir einen Fragebogen entwickelt, der unter anderem den individuellen Arbeitsstil und die bevorzugten Rahmenbedingungen ermittelt. Dieses Verfahren stellt die Wahl der geeignetsten Berater und Beraterinnen sicher.  

Und wie bei jedem üblichen Einstellungsverfahren gibt es natürlich auch die Möglichkeit, mit dem oder der ausgewählten Kandidierenden ein persönliches “Bewerbungsgespräch” zu führen.

Warum ist es so schwierig, unabhängige Beratende in Staffing-Prozesse einzubinden und daraus einen strategischen Vorteil zu entwickeln? Woran scheitern viele Beratungshäuser? 

Dr. Christoph Hardt: Ich denke, viele Beratungshäuser wissen einfach noch nicht genug darüber, wie sie Berater und Beraterinnen strategisch einsetzen können und welche Vorteile sie bringen. Ein Beispiel ist das fehlende Know-How für On-Demand-Staffing, wenn es darum geht, das Fehlen von Arbeitskräften zu überbrücken.  

Es kommt durchaus vor, dass Projekte verloren werden, weil die Expertise inhouse nicht abbildbar ist oder die personelle Kapazitätsgrenze erreicht ist. Genau da kommen wir ins Spiel, denn unsere unabhängigen Berater und Beraterinnen können ja genau diesen Bedarf decken und das auf jedem Job-Level. Und der Erfolg gibt den Nutzern dieses Services auf jeden Fall recht.

Unsere Erfahrung zeigt, dass es sehr hilfreich ist, frühzeitig darüber nachzudenken, ob, wie und wann Freelancer in den Prozess eingebunden werden sollen. Um die Gewinnrate eines Projekts zu erhöhen, lohnt es sich besonders, den oder die Freelancer schon vor Projektstart an Bord zu holen, vor allem wenn eine bestimmte Expertise gefragt ist. Oft bekommen wir eine Staffing-Anfrage aber erst, wenn das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist. 

Welchen Herausforderungen begegnen Sie momentan auf der Suche nach Fachkräften? Haben die arbeitssuchenden Fachkräfte vor allem aus jüngeren Generationen wirklich überzogene Vorstellungen, wie man es schon öfter gehört hat? 

Dr. Christoph Hardt: Wir haben ein super HR- und Talent Acquisition-Team, das einen großartigen Job macht. Aber es geht ja nicht nur uns so, dass Recruiting besonders in der aktuellen Situation des Arbeitskräftemangels immer schwieriger wird. Laut ifo waren alleine im Juli letzten Jahres 49,7 Prozent der Unternehmen betroffen. Und natürlich bemerken wir das auch. Insbesondere an unserem Standort in Berlin ist es schwierig, qualifizierte und deutschsprachige Arbeitskräfte zu finden, egal ob juniorig oder erfahren.  

Trotzdem liegt unsere Stärke darin, unheimlich gute und hoch motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen, auch aus der jüngeren Generation. Wir sind eine vergleichsweise junge Firma und übergeben schon früh Verantwortung an alle Kollegen und Kolleginnen, sodass sie schnell eigene Erfolge feiern können und somit Spaß an der Arbeit gewinnen.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann man deswegen nicht pauschal sagen, dass die jüngere Generation überzogene Vorstellungen hat. Insgesamt wird dieses Gefühl stark von der aktuellen  Wirtschaftslage geprägt.

Da diese momentan gerade im Tech-Sektor (Berlin) nicht mehr so gut ist, wie noch vor zwölf Monaten, kann man schon von einer leichten Entspannung der Situation sprechen.  

CONSULTING.aktuell: der Newsletter der Consultingbranche

News +++ Jobs +++ Whitepaper +++ Webinare
Wir beliefern täglich mehr als 4.000 Abonnenten
 

Über die Person

Dr. Christoph Hardt ist Mitgründer und Geschäftsführer des seit März 2015 aktiven Online-Marktplatz Comatch - A Malt Company. Nach der Übernahme durch Malt im März 2022 ist er zudem CEO des Unternehmens für die DACH-Region. Zuvor war er über sieben Jahre lang bei McKinsey & Company als Projektleiter tätig, wo er vor allem Marketing- und Vertriebsprojekte für Kunden aus der Energie- und Chemiebranche verantwortete. Er studierte BWL mit den Abschlüssen Diplom-Kaufmann und Dr. rer. pol. an der... mehr

Diskutieren Sie mit!     

Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!

Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.

Anmelden

Weitere Highlights auf CONSULTING.de

Editors Choice

alle anzeigen